Samstag, 20.10. - Lake Point am Lake Bosumtwi

Um etwas vom Tag zu haben und beizeiten aus der Stadt rauszukommen, sind wir schon um 7 Uhr aufgestanden und kurz vor 8 Uhr losgefahren Richtung Nordwesten zum Lake Bosumtwi.
Über Achimota aus der Stadt raus, der Verkehr wurde dann auch weniger, allerdings kommt man trotzdem nicht richtig vom Fleck. Die Strasse nach Kumasi ist eine einzige Katastrophe.

Scherzfrage: Loch an Loch, was hält doch?

Die Strasse nach Kumasi!

Noch, denn mit jedem Regen und mit jedem schrottreifen Auto mehr, was da langfährt, wird es sicher noch schlimmer.
Mit max. Tempo 30 ist man nur am Ausweichen, sofern links und rechts von den Schlaglöchern noch Strasse vorhanden ist.



Dementsprechend viele Pannenfahrzeuge stehen dann auch links und rechts am Strassenrand. Diese Strasse ist mit eine Hauptverkehrsstrasse in den Norden Ghanas und Burkina Faso. Von BF waren sehr viele LKWs unterwegs, Zustand meiner Auffassung nach noch schlimmer als ghanaische Trucks. Und mindestens ebenso überladen. Es war überhaupt nicht mehr lustig.

Was mir aber noch so dazu einfiel: Wenn angeblich der ganze Norden und die Länder oberhalb durch die Regenfälle so dermassen abgesoffen sein sollen und verkehrstechnisch nicht mehr wirklich zugängig, wie in aller Welt haben es dann diese Schrott-LKWs geschafft?
Ist es vielleicht doch nicht ganz so schlimm wie berichtet? Oder hat ein rasanter Wiederaufbau stattgefunden?

Wir jedenfalls sind sicher am Lake Bosumtwi angekommen und haben auch ohne Probleme das Guesthouse gefunden, in dem wir reserviert hatten.

Als erstes haben wir den Kindern mal was zu Trinken bestellt, Dani und ich haben uns derweil von Stephen, dem Besitzer, unsere Bungalows zeigen lassen.

Die Kinder waren in dem linken untergebracht, Dani und ich rechts.


Es wirkte gleich alles recht sauber und ordentlich, einfach, aber praktisch eingerichtet. Alles im afrikanischen Stil, Bambusdoppelbett, Tisch und 2 Hocker, Regal.
Das Badezimmer mit Toilette, Waschbecken und Dusche alles gefliest und sauber.
Aber unser Ziel war dann doch erst mal der See. Es waren nur wenige Meter bis zum Strand, das Guesthouse hat sich einen Abschnitt mit Hecken eingezäunt und bewirtschaftet. Palmen, Büsche, Bäume mit Hängematten, ein paar Liegestühle, Sonne und Schatten - mehr braucht es nicht.

Meine 4 Männer sind auch gleich ins Wasser - billharziosefrei.


Ich habe es dann doch vorgezogen, in einer Hängematte zu baumeln.


Kurz vor der Dämmerung sind wir dann in unsere Bungalows, haben geduscht, uns umgezogen und zum Essen gegangen. Auf einer Art Veranda war die Bar und Tische. Dani und Phili haben langweiligerweise Spaghetti Bolognese gegessen. Chris hatte Octopus und ich Red Snapper.


Nach dem Essen haben sich die beiden Besitzer, Nana und Stephen, mit zu uns gesetzt.
Nana ist Österreicherin, Stephen ist Ghanaer. Er war in Österreich, dort haben sich die beiden vor vielen Jahren kennengelernt und sind nun gemeinsam hier in Ghana und betreiben das Lake Point Guesthouse
Nachdem die Kinder im Bett waren, wollten wir eigentlich ganz romantisch mit einem Drink am Seeufer sitzen. Aber der Regenguss hat das zunichte gemacht.
War nicht schlimm, denn so hatten wir einen amüsanten Abend mit Nana und Stephen, die einige Geschichten zu erzählen hatten. Stephen spricht sehr gut deutsch, bzw. österreichisch ;-)
Ausserdem ist er bisher der so ziemlich einzigste Ghanaer, der Humor besitzt und dem Sarkasmus, Zynismus und Ironie nicht fremd sind.
So wurde es ein recht lustiger Abend, an dem wir wieder einiges interessantes auch erfahren haben über Land und Leute.

Aber wir haben auch festgestellt, dass es in dieser Gegend noch eine Menge zu entdecken gibt, zuviel für ein Wochenende. Also haben wir beschlossen, zwischen Weihnachten und Silvester nicht an die Küste nach Hans Cottage zu fahren, sondern uns noch einmal bei Nana einzuquartieren und uns die Ashanti-Region näher anzuschauen. An den Feiertagen wird es zwar voller sein als an diesem Wochenende (ausser uns waren nur noch 3 Praktikantinnen da), aber sicher nicht ganz so überlaufen wie die bekannten Orte an der Küste. Und billiger ist es obendrein ;-)

5 Kommentare:

Familie Wallenstein hat gesagt…

Die Aktion am Strassenrand in Accra war eine "Spendenaktion" der Supporters Union of Ghana zum CAN 2008 (Cup of Afrcan Nations). Ghana ist in der Gruppe A Spielort Accra. Wird eine interesssante Zeit 20.01.08 startet das Fussball Highlight.
Falls ihr wieder in Kumasi sein werdet. Sehr zu empfehlen ist das Cedar Crescent Hotel im Ortsteil Ridge von Kumasi. 051-27238 (Ich habe dort das Staff trainiert und die immer noch dort arbeitetnde Managerin Ruth eingestellt). Von dort kann man die Stadt Kumasi unsicher machen.

Familie Wallenstein hat gesagt…

Sehr guter Entschluss nicht nach Hans Cottage zu fahren.
2ter Tipp für Kumasi:Four Villages Inn 051-27238 http://www.fourvillages.com ihr werdet begeistert sein.

Anonym hat gesagt…

Tolle Alternative zu Lake Point ist das Rainbow Garden Village Guesthouse. Es liegt auf der anderen Seite von Abono. Taxis fahren dort hin oder man lässt sich vom Guesthouse mit dem Boot fahren.

Unknown hat gesagt…

05-05-09
Alex findet:
na so toll ist es dort wieder nicht,denke nur ans essen wird mir schlecht.

Familie Jepsen hat gesagt…

Unsere eigenen, persönlichen Erfahrungen mit Lake Point: Wir waren letztes Jahr (Nov.2009) da. Der erste sehr positive Eindruck trügte. Zu Bett habe ich mich über plötzliche, noch nie dagewesene Rückenschmerzen gewundert. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich hinter den überraschenden Grund kam: Eine der Matratzen war durchgehend nass (nicht nur feucht!) und verschimmelt, wir hatten uns schon beim Betreten des Chalets über den undefinierbaren Geruch gewundert. Vom Echsenkot ganz zu schweigen. Die Stimmung war merkwürdig; das Personal war auf uns nach der Reklamation gar nicht gut zu sprechen und beäugte insgesamt die Kundschaft auf recht unangenehme Art. Aber für Ghanaische Verhältnisse war der Preis einfach zu hoch und wir nicht mehr so jung, dass wir uns das so gefallen lassen wollten. Ein zweites Chalet war nicht besser, man hat uns dann noch einen Platz im Schlafsaal (zum gleichen Preis!) angeboten und versuchte schlug uns noch das nächste Guesthouse vor - es war aber mitten in der Nacht und wir müüüde. Wir haben stattdessen die Matratze rausgeworfen - Gottseidank hatten wir ein 3-bett-Zimmer, weil unser ghanaischer Freund doch bei lieber bei seiner Familie in Kumasi übernachten wollte - die Schmerzen waren weg und die Luft auf einmal frisch. Am nächsten Tag war die Stimmung zwischen uns und Personal nicht mehr zu kitten. Obwohl ich nicht laut oder herablassend, sondern sehr ruhig und kompromissbereit war. Also beschlossen wir, wieder nach Kumasi zu reisen. Man wollte uns aber die vollen 6 Tage in Rechnung stellen. Ich habe mich bereit erklärt, 3 Tage zu bezahlen, weil ich keinen Bock auf Stress hatte. Damit war Mr. xyz aber nicht einverstanden und schlug mir vor, 3(!) Tage "for your good reason" zu bezahlen - aber wir müssten bis 12 Uhr abreisen (obwohl für zwei weitere Tage bezahlt!). Er wollte halt sagen, wo's lang geht. Wiklich sehr erstaunt war er, dass wir bereits selbst eine Fahrgelegenheit geordert hatten - üblicherweise bemüht die Kundschaft den Service. [Wir bekamen mit, dass andere Gäste über den preis 10 Cedi zur Fahrt ins nächste Dorf glücklich waren, wir haben für die gut 30km von Kumasi bis Lake Bosumtwi 20 Cedi bezahlt :)]
Wir sind dann am dritten Tag wieder nach Takoradi zu unserer "Familie" zurück, ins VIP Guest House im Stadtteil Effia Kuma - faire Preise, unser sauberstes und servicemässig bestes Hotel in Ghana (zugegebenerweise nicht immer ruhig, aber an Lärm gewöhnt man sich in Ghana oder verzweifelt). Es gab laufend Missverständnisse auf beiden Seiten, aber jede Seite merkte, dass der andere bemüht war, und so war es ein durchwachsenener, aber spannender und letztendlich positiver Aufenthalt. Da werden wir nächstes mal wieder übernachten!
Grüße an alle lieben Leute aus Takoradi!!!