Dienstag, 29.04. - der Gips ist dran!


Wir haben es geschafft und Chris ist endlich ruhiggestellt ;-)
Na auf jeden Fall seine Hand mit dem gebrochenen Finger.

Gleich morgens um 9 Uhr sind wir in die Nuffield Clinic gefahren, mitten in Osu.
Der erste Eindruck war mehr als ernüchternd, bis ich den Eingang gefunden hatte, habe ich das halbe Grundstück abgesucht, in ziemlich vermüllten Ecken, der Eingang war dann letztendlich eine total verdreckte Tür. Okay, manchmal täuscht ja hier der äussere Schein.
Drinnen in den dunkel-düsteren Gang kam uns ein bitterer süsslich-sauerer Geruch entgegen, so ein bischen wie Erbrochenes. Das haben wir auch ignoriert, welche Alternativen haben wir denn?
Drinnen erst mal anmelden und die Registrierungsgebühr von 25 Cedis bezahlen. Die Röntgenbilder hatten wir ja schon, zum Glück, denn heute war es dort nicht möglich, welche zu machen. Nach etwa einer Stunde kamen wir dran, gleiche Diagnose wie gestern, nur das sie heute dann doch von einem Orthopäden gestellt wurde. Er wollte es allerdings heute ohne Vollnarkose richten, also nur mit örtlicher Betäubung.
Als wir in den separaten Raum zum Eingipsen gingen, da kamen Chris dann doch die Tränen und er wollte eigentlich nur noch da raus. Und mir war es auch nicht ganz geheuer. Alles, was ich mir bis dahin unter "steril und sauber" vorgestellt hatte, konnte man dort vergessen.
Unordentlich, liederlich, voll das Chaos in dem Raum. Penibel genau habe ich darauf geachtet, dass die Kanüle und die Spritze wirklich aus einer verschweissten Verpackung kamen.
Chris war ziemlich fertig, hat sich unter leichtem Protest, jedoch ohne wirklichem Widerstand auf die Pritsche gelegt und meine Hand gehalten. Gott sei Dank hat er erst beim Gehen sich die Pritsche genauer angeschaut. Sonst hätte er sich wohl doch nicht draufgelegt.
Die Betäubung hat recht schnell gewirkt, der Doc hat den Finger gerichtet und dann kamen die Gipsbinden drum. Knapp 15 Minuten später war er fertig, ich denke, Chris war dann letztendlich doch froh, dass es nun erst mal vorbei war.
Da ja heute das Röntgengerät nicht funktionierte, konnte auch nach dem Gipsen nicht geschaut werden, ob es nun alles richtig ist.
Deshalb muss er nun morgen früh nochmal hin zum röntgen.
Das werde aber mal nicht ich machen, da muss Dani mal ran. Zum einen möchte ich ihm nicht vorenthalten, wie es in dieser Klinik ausschaut.
Und zum anderen habe ich morgen vormittag schon etwas vor. Bettina, Martina und ich haben uns letzte Woche schon verabredet, uns mal mit den Kindern im Shangri La am Pool zu treffen.
Und das werden wir trotz aller Umstände auch machen - es wird keinem schaden, mal rauszukommen und zu entspannen.
Also fährt Dani mit Chris nochmal zum Doc und wenn er dort fertig ist, kann er ja nachkommen, auch wenn er nicht ins Wasser kann.

Montag, 28.04. - Teil 2 - "Der Finger ist "nur" gebrochen

Diesen Post will ich mal extra schreiben und unserem Christoph, bzw. seinem gebrochenen Finger widmen.

Ja, wir brauchen mal wieder medizinischen Beistand, es sind halt Jungs und Christoph ist ja für sowas irgendwie prädestiniert. Bei einer Balgerei am Wochenende mit Mirko hat er sich wohl ziemlich weh getan, gestern nachmittag, als wir ihn bei Anne abgeholt hatten, meinte er, es tut schon recht weh und er kann den kleinen Finger der rechten Hand nicht mehr von alleine bewegen, es war auch etwas geschwollen.
Er hat dann abends gekühlt und wir haben einen kleinen Stützverband drumgemacht.
Heute morgen meinte, er es geht schon wieder, die Schwellung war zurückgegangen.
Gegen nachmittag wurde die Hand wieder dicker, also sind wir in die Listerklinik gefahren.

Zuerst mal die Registration und dann Warten.
Nach einer ganzen Weile dann die Aufforderung, für die Registration und die Konsultation zu bezahlen. Welche Konsultation? Im Voraus? Die Schwester meinte, wir kommen jetzt dran, ich soll bezahlen. Okay, die erste Konsultation bestand aus Fiebermessen.
Dann wieder warten, bis der Doc Zeit hat.
Der meinte dann, erst mal Röntgen, das passierte dann auch wirklich recht schnell, allerdings dann wieder warten auf die Bilder und dann wieder zum Arzt rein.
Die Diagnose war klar - gebrochen.

Es sollte gerichtet werden unter Vollnarkose und dann eingegipst. An der Klinik selbst gibt es keinen Orthopäden, aber sie haben einen, der kommt und der kann das machen. Den wollte er anrufen, wann es gemacht werden kann. Wir sollen uns bitte nochmal hinsetzen und warten.
So sassen wir dann wieder in der Eingangshalle und warteten..........
Es war mittlerweile 17 Uhr, Julian wurde langsam nörgelig, Philipp war alleine daheim.
Wir waren also erst mal am Überlegen, wie wir das zeitlich am besten managen. Heute abend noch machen lassen, dann muss Dani mich und Julian vorher heimfahren. Oder gleich für morgen früh einen Termin machen, da ist man doch etwas vorbereiteter.
Nach einer halben Stunde hatte sich immer noch nichts getan, da habe ich mal nachgefragt, wie lange es denn nun dauert, einen einzigen Telefonanruf zu machen. Ich bekam nur Antworten, die nicht zur Klärung meiner Frage nützlich waren. Nach 45 Minuten haben wir dann doch massiv gedrängt, sich nun mal einig zu werden, wie es weiter geht.
Eine Schwester meinte, der Arzt telefoniert gerade und sie wolle Chris mitnehmen und für die Narkose vorbereiten. Wir haben zur Sicherheit nachgefragt, ob der Orthopäde kommt. Da meinte die Schwester, nein, aber der Orthopäde gibt dem Allgemeinarzt gerade am Telefon Anweisungen, wie er es zu machen habe.
Wie bitte???????????
Wir haben dann wirklich nochmal ganz genau nachgefragt, damit es nicht etwa sprachliche Missverständnisse sind.
Es waren keine Missverständnisse.
Wir haben kurzerhand die Röntgenbilder verlangt, diese bezahlt und haben es abgelehnt, unser Kind für irgendwelche Experimente nicht ausgebildeter Ärzte mit telefonischer Anleitung zur Verfügung zu stellen.
Da wollte uns dann plötzlich der Doc doch nochmal sehen, er erklärte uns ganz selbstbewusst, er könne das wirklich machen, er hat mit dem Orthopäden telefoniert und der hätte ihm ganz genau gesagt, was er zu tun hätte, der Finger ist ja "nur" gebrochen.
Ja aber wie in aller Welt will das der Orthopäde am Telefon beurteilen, wenn er nicht mal das Röntgenbild gesehen hat???
Nun, diese Frage konnte uns der Allround-Doctor dann auch nicht beantworten.

Wir waren uns mehr als sicher, dass wir dieses Angebot, dass Chris sich das von einem Nichtfachmann in Vollnarkose da was richten lässt, auf keinen Fall annehmen.

Das hat aber in der Klinik keiner so richtig verstanden.

Ne ne, da ist mir das Risiko zu groß, dass es nicht richtig gemacht wird und dann vielleicht die Knochen falsch zusammenwachsen und die Finger verkrüppelt sind.

Von Martina habe ich dann noch eine Adresse von einer anderen Klinik bekommen, da werden wir morgen früh gleich hinfahren und unser Glück zu versuchen.

Bitte drückt uns mal alle ganz fest die Daumen, dass es dort etwas professioneller zugeht, aber nicht zu feste drücken - nicht dass ihr Euch noch einen Daumen brecht ;-)

Montag, 28.04. - und es geht weiter.......

Da haben wir doch nach den letzten Tiefschlägen wirklich gedacht, es geht nun wieder bergauf. Aber es muss wohl am Monat April liegen und der ist noch nicht ganz zu Ende.
Deshalb kehrt bei uns wohl auch keine Ruhe ein.
Die letzten Tage ist es so dahin geplätschert, das Leben an sich. Wir haben nicht viel gemacht, da kann auch nicht viel schiefgehen.
Eine Menge Zeit geht drauf, um Joseph ganz detailliert zu zeigen, wie was im Haus gemacht werden soll. Die ghanaischen und die deutschen Vorstellungen von Sauberkeit und Ordnung liegen teilweise sehr weit auseinander. Aber da er nicht bei jeder Kritik mit Heulen anfängt, wird er es im Laufe der Zeit einfach lernen.

Gestern war dann mal wieder Mirko Schlafgast bei uns. Bis Freitag war die Oberstufe ja auf Klassenfahrt, Samstag auf Sonntag war dann noch bei Anne Geburtstagsparty mit Übernachtung. Da kann man sich denken, dass es mit Schlafen bei allen nicht so reichlich war in letzter Zeit. So tut etwas Ruhe uns allen gut und heute wollte ich nur frisch ein paar Dinge für das Abendessen holen und dann wieder meinen Lebensmittelpunkt auf die Terrasse verlagern.

Gesagt getan - die Kinder waren gut beschäftigt mit Fernsehen und Computerspielen, ich habe mir was bequemes angezogen, da fangen im Haus alle UPS an zu piepsen. Von draussen hörte ich ein komisches Geräusch, als würde jemand Steaks in eine viel zu heisse Pfanne werfen. Ein Blick aus dem Fenster und mir wurde ja fast übel.
Die Stromleitungen neben unserem Haus qualmten, Funken flogen, kleine Flammen an manchen Stellen und es brutzelte nur noch.
Mittlerweile brutzelte es auch an diversen Stellen im Haus. Die Treppe runter, den Kindern zurufen, alles auszuschalten, Dani mit dem Handy anzurufen und George die Anweisung zu geben, sofort den Strom abzuschalten - das war alles eins.
Okay, Strom war aus, es qualmte nicht mehr und es brutzelte auch nicht mehr.
Dann war ich aber auch schon mit meinem Latein am Ende, dann brauchte ich was kühles zu trinken und eine Zigarette, erst mal beruhigen.
Kurz darauf kam dann auch Dani, er hatte den Hilferuf verstanden.
Aus irgendeinem Grund kam in die 4 Stromleitungen Bewegung und die beiden mittleren haben sich berührt und sind miteinander verschmolzen oder so.
Komischerweise haben wir alle kurz vorher das Geräusch einer Kettensäge gehört.
Also ist Dani mal zum Nachbar rüber und hat nachgefragt, was passiert ist. Der wusste natürlich nichts, völlig ahnungslos, er war´s nicht.
Na gut, ich möchte auch nicht zugeben müssen, dass ich die Stromleitung einer ganzen Wohngegend lahmgelegt habe ;-)
Aber er meinte, er hätte schon das Notfallteam gerufen und die wären auf dem Weg.
Also haben wir erst mal den Generator angeschalten und da keiner weiss, wann die das mit dem Strom wieder hinkriegen, ist Dani gleich noch los, um Diesel zu kaufen.

Am Nachmittag waren wir unterwegs (wo und warum, das schreibe ich im nächsten Post separat). Viertel nach 6 waren wir wieder daheim und siehe da, es hatte sich was getan an der Stromleitung. Voller Freude hat Dani gleich den Generator ausgemacht und wieder auf Landline geschalten. Aber im Haus blieb es dunkel :-(
rgendwas hatten die zwar repariert, aber wohl nicht ganz richtig. n unser Haus gehen 3 Leitungen rein, es funktionierten aber leider nur 2.
Also wieder den Generator an und mal schaun, ob morgen noch was passiert.

So schaut die Stromleitung normal aus


Hier sind die beiden mittleren zusammengeschmort


Und hier haben die "Fachleute" einen professionellen Abstandshalter eingebaut ;-)
Es ist ein einfacher Holzstock


Ach ja, mittendrin am Mittag ruft mich dann auch noch Bless an.
Es wäre ja jetzt Ende des Monats und sie hat ja ein paar Tage noch hier gearbeitet und da wöllte sie mal mit mir über Geld reden. Sie stände vorm Tor und wartet.
Na gut, ich hatte sowas eigentlich erwartet.
Was sie aber sicher nicht erwartet hat, war meine Antwort. Die war schlicht und einfach NEIN.
Das bischen Geld für die paar Tage habe ich heute als Schadensersatz uns gegenüber deklariert. Für die Anschaffung eines neuen Bügeleisens, welches völlig demoliert ist. Und als Kosten für diverse Reinigungsarbeiten, die nach ihrem Verschwinden dringend nötig waren. George hat immerhin etwa einen Tag gebraucht, um ihre Hinterlassenschaften zu beseitigen, inklusive die Reinigung des völlig verschimmelten Kühlschrankes aus ihrem Zimmer. Sie war ziemlich frech und patzig, war sich keiner Schuld bewusst. Dann hat sie meine Kinder noch der Lüge bezichtigt.
Julian sagte mir letztens, er will als nächstes einen Babysitter, der nicht immer schläft, so dass sie alles alleine machen müssen und sich abends selber ins Bett bringen müssen. Denn Bless hat wohl meist geschlafen, wenn wir dann weg waren und Chris und Philipp haben Julian dann geholfen. Das habe ich ihr noch gesagt, dass ich auch im Nachhinein davon alles andere als begeistert bin. Das hat sie alles abgestritten, mich ausgelacht und sich selbstsicher vor mich hingestellt und gesagt, dass sie sehr stolz auf sich selber ist.
Da musste ich ihr einfach noch sagen, dass sie wirklich sehr stolz sein kann auf ihre Liederlichkeit, Faulheit und Unsauberkeit.
Und ich hoffe, dass damit das Kapitel Bless jetzt wirklich endgültig beendet ist!

So, und jetzt mach ich mich an Post Nummer 2............

Donnerstag, 24.04. - mal wieder ein Lebenszeichen ;-)

Bevor sich hier einige vielleicht Sorgen machen, nicht mehr schlafen können oder gar Gerüchte aufkommen, geb ich mal lieber wieder ein Lebenzeichen von uns.

Alle leben noch, alle sind gesund, keiner ist inhaftiert oder wird von irgendwelchen Geheimdiensten gesucht, kurzum - die Familie ist noch intakt.

Das ist aber dann auch schon so ziemlich das Einzigste, was gut am Laufen ist.

Alles niederzuschreiben, was mich/uns letzte Woche so aus der Bahn geworfen hat, würde Bücher füllen. Aber ich fange einfach mal an, zu schreiben...............

Letzter bekannter Sachstand war ja vom letzten Dienstag, dass der Vertrag mit dem neuen Hausboy unterschrieben ist. Und da hatte ich ihn auch zum letzten Mal gesehen - bis heute.
Aber der Reihe nach..........
Wir dachten uns, die paar Tage, bis er richtig anfängt, könne wir überbrücken, jeder packt mit an, da ist schnell mal durch´s Haus geputzt Aber mit schnell ist hier mal schon gar nichts und die Kinder muss man schon reichlich motivieren, mit anzupacken. Egal, welche Hausarbeit ich gemacht habe, nach nicht mal 10 Minuten klebte die Klamotte am Leib wie eine zweite Haut. So oft kann man gar nicht duschen gehen.

Am Montag morgen haben wir dann natürlich voller Erwartung auf Joseph gewartet. Leider umsonst. Also war der erste Weg am Morgen in die Agentur, um mal meinen Frust darüber loszuwerden. Und ich bin ihn damit an der richtigen Stelle losgeworden.
Natasha erklärte mir, dass sie nur Angestellte vermitteln, die einen Bürgen bringen, der eine Garantie übernimmt. Und genau mit diesem Bürgen für Joseph gab es wohl Probleme, deshalb hatte Natasha ihm gesagt, er soll Montag noch nicht bei uns anfangen, sondern erst einen neuen Bürgen bringen. Das ist ja soweit auch in Ordnung - es wäre nur echt toll gewesen, wenn ich was davon gewusst hätte. Tja, das hat sie dann mir gegenüber auch als ihren Fehler zugegeben und sich ausgiebig entschuldigt.
Das hat allerdings nichts an meiner Situation im Haus geändert, mittlerweile seit 10 Tagen ohne Putzhilfe. Und es ist einfach alleine nicht zu schaffen hier. Es wurde uns also langsam wirklich dringend, jemanden zu finden. Bei den Vorstellungsgesprächen hatte ich ja noch mit einer Hausmaid geredet, sie hatte recht gute Unterlagen und da nicht absehbar war, dass in den nächsten Tagen ein Boy vermittelbar war, haben wir kurzerhand wieder umgeschwenkt und uns halt für Vida entschieden Sie war auch bereit, sofort anzufangen, das heisst Dienstag morgen.

Sie war auch pünktlich da, hat die Küche aufgeklart und mit Bügeln angefangen Am Nachmittag wollte sie dann los, um ihre Sachen zu holen.
Am Mittwoch morgen kam sie dann schon mit ein paar Minuten Verspätung und hat sich als erstes wieder in der Küche an die Arbeit gemacht. Dani ist dann in die Arbeit, ich mit den Kindern in die Schule und danach zum Einkaufen in die Stadt. Vida hatte ich Anweisungen gegeben, was alles zu tun war. Gegen 11 Uhr war ich wieder zu Hause, habe meine Einkäufe verstaut, wollte mir dann erst mal in Ruhe auf der Terrasse eine kühle Cola und eine Zigarette gönnen. Leider war ich vorher noch auf Toilette und habe dabei festgestellt, dass sie da noch keinen Handschlag getan hatte. Nach einem kurzen Kontrollgang durchs Haus war mir schnell klar, dass sie ausser dem bischen Aufwasch am Morgen noch rein gar nichts gemacht hatte. Und ich meine wirklich nichts. Ich habe sie gefragt, was sie denn in den letzten 4 Stunden gemacht hat, ich bekam keine Antwort. Das Einzigste, was ich von ihr hörte, war "I´m so sorry"
Kurz und bündig habe ich sie gebeten, ihre Sachen wieder einzupacken und einfach wieder zu gehen. No food for lazy people!
Nach 10 Minuten war der Spuk vorbei, Vida gehörte der Vergangenheit an und ich habe mir auf der Terrasse eine Cola aufgemacht und eine Zigarette angezündet.
Und dann ist es einfach passiert mit mir. Alles, was sich an Stress, Frust und Ärger in letzter Zeit aufgestaut hatte, musste raus. Also bin ich einfach in mich zusammengebrochen und habe den Tränen freien Lauf gelassen. Manchmal muss es einfach sein, vorallem nach solch einer Woche, in der einfach gar nichts so richtig klappen will. Unter Schluchzen habe ich noch Bettina angerufen, sie möge bitte einen Ersatz für mich für die Bibliothek in der Schule organisieren, denn dazu habe ich mich beim besten Willen und Wollen nicht mehr in der Lage gefühlt. Dani hat Julian und Philipp aus der Schule geholt, ich wollte einfach nicht mehr raus. Das Gefühl, ganz unten zu sein, in einem Tunnel zu stecken und kein Licht zu sehen, muss man einfach durchleben. Man weiss, es geht vorbei, viel schlimmer kann es eigentlich nicht werden, aber bis dahin fliessen halt eine Menge Tränen, die hoffentlich diesen ganzen Frust mit wegspülen. Und von diesem Frust, der zum Großteil aus Enttäuschung herrührt, gibt es zur Zeit jede Menge. Es ist schwer, das hier im Einzelnen zu vermitteln, vieles würde unglaubhaft klingen, belanglos oder gar lächerlich. Es können wohl nur Menschen verstehen, die auch hier leben oder gelebt haben. Es ist manchmal für uns sehr schwer, mit der Mentalität der Ghanaer klarzukommen, den Spagat zwischen Anpassung, Integration, Toleranz und Verständnis zu meistern ohne dabei sich selbst, die eigenen Interessen und Ideale aufzugeben. Wenn die Bedeutungen von Dingen wie Zuverlässigkeit, Ordnung, Pünktlichkeit, Verantwortung zu unterschiedlich sind, dann kommt der normale Europäer schon oft an die Grenzen seelischer Belastbarkeit. Dann kann man sich daran aufreiben, sich darüber aufregen, einen Nervenzusammenbruch bekommen. Danach kommt die Resignationsphase, es regt einen plötzlich nicht mehr auf, egal was passiert, man nimmt es gelassen hin, es ist eh nicht zu ändern. Man fragt sich, warum tut man sich das an, wofür, wozu, hat eh alles keinen Sinn. Man wünscht sich eine One Way Ticket nach Deutschland. Aber nur ganz kurz. Denn im Grunde genommen ärgert man sich dort wohl genauso, halt nur über andere Dinge, hier in Ghana ist es wenigstens warm und schönes Wetter. Da heule ich doch lieber im Kurzen T-Shirt auf der Terrasse als in einer Wolldecke auf der Couch in Deutschland.
Dann kommt Wut dazu, Wut darüber, wie sehr man sich doch abhängig gemacht hat, wie man die Zügel aus der Hand gegeben hat. Also müssen Ideen her, wie man wieder Oberhand gewinnt und das eigene Leben selber bestimmt und sich nicht durch die Unzuverlässigkeit anderer lenken lässt. Diese Wut verpasst einem dann den nötigen Ruck, die Kraft, den Hintern zu heben und etwas zu unternehmen.
Deshalb war heute morgen mein erster Schritt in Richtung Selbstbestimmung wieder der Weg in die Agentur zu Natasha. Ich hatte mir vorher im Kopf zurechtgelegt, was ich sage, was ich will und das wollte ich zu 100% durchsetzen.
9 Uhr war ich dort und habe ruhig und bestimmt in einer Tonart, die kein Aber zulässt, gesagt, dass ich genau 13 Uhr wiederkommen werde Hausboys vorgestellt bekommen möchte, die bereit sind, sofort mit der Arbeit anzufangen. Und sofort bedeutet sofort, nicht irgendwann nächste Woche oder nächsten Monat. Überall wird gejammert über Armut, zu wenig Geld usw.
Wir suchen händeringend eine Haushaltshilfe, die für gute Arbeit für hiesige Verhältnisse auch gutes Geld bekommt und werden nur hingehalten. Alle suchen Arbeit, aber komischerweise bloss nicht sofort, aber wenn es geht, schon einen Vorschuss vom Gehalt.
Hallo?
Leider haben wir aus falscher Rücksicht bisher immer wieder nachgegeben, fadenscheinige Begründungen hingenommen und den Ärger darüber geschluckt.
Aber nicht heute. Punkt 13 Uhr war ich wieder bei Natasha, wir haben uns erst mal in Ruhe unterhalten und ich habe ihr meinen ganzen Ärger in Sachen Personal erzählt. Sie hatte vollstes Verständnis, begründet auf eigenen Erfahrungen, sie hatte auch schon mehr als genug ausprobiert, das Passende für ihr Leben hier zu finden. Gemeinsam haben wir meine Forderungen und Bedingungen abgestimmt und ein Kandidat war dann passend - Joseph.
Denn inzwischen hatte sich ein Bürge für ihn gefunden und seine Papiere waren vollständig.
Also hat es heute mal schon was gebracht, einfach nur selbstsicher und überzeugend genug aufzutreten, denn 13.45 Uhr stand er bei uns und hat gebügelt.
Es gibt eine Menge aufzuarbeiten, vorallem Bügelwäsche. Was er heute an fertiger Arbeit abgelieferte, hat uns erstmal überzeugt, die Shirts waren akkurat gelegt und faltenfrei.
Morgen früh ist regulärer Arbeitsbeginn, schrittweise Einführung, was wie genau zu tun ist und in jeder freien Minute wird gebügelt. Laut Natashas Aussage sind arbeitsmässig Männer hier um einiges belastbarer als Frauen, die sich dann doch eher gerne mal auf ein Nickerchen verziehen, wenn die Arbeit zuviel wird. Ob dem wirklich so ist, wird sich in den nächsten Tagen rausstellen.

Mir ist es jetzt nicht wirklich leicht gefallen, zu schreiben, mag sein, dass es etwas durcheinander wirkt. Wenn ja, spiegelt es vielleicht ein bischen unseren derzeitigen Gemütszustand wider. Ich habe halt einfach mal angefangen, draufloszuschreiben. Es gibt noch eine Menge mehr zu berichten, das nehme ich mir aber für die nächsten tage vor, für heute ist erst mal Schluss.

Dienstag, 15.04. - Houseboy gesucht......und gefunden

Den Termin in der Agentur hatte ich ja heute erst 10 Uhr, also blieb nach dem Cappuchino in der Schule dann daheim noch genug Zeit für die Hausarbeit - einer muss es ja machen.
Heute war Betten neu beziehen dran. 5 Garnituren, abziehen, neue draufziehen, gleich waschen, immer treppauf-treppab. Da bin ich ganz schön ins Schwitzen gekommen. Zumal entdeckt man dann auch wieder einige Missstände, die einem gar nicht auffallen, wenn man es nicht selber macht.
Die Bügelfreie Wäsche habe ich gleich gelegt und weggeräumt, da ist ruckzuck eine Stunde rum und ich war reif für eine Dusche.
10 Uhr habe ich mich dann mit Dani in der Agentur getroffen, so ganz alleine wollte ich mich nämlich doch nicht entscheiden. Zuerst gab es noch eine Kandidatin zu begutachten. Von den 2 herbestellten Boys war erst mal nur einer da, aber den hab ich gleich mit zu uns genommen. Joseph ist 27, Vollwaise und seit 3 Jahren in Accra.
Daheim hab ich ihm das Haus gezeigt, sein Quartier und ihm die anfallenden Arbeiten kurz erklärt, was wir erwarten, was wir wollen usw.
Er war ganz ehrlich und hat gleich gesagt, dass er nicht kochen kann, aber das ist ja eh kein Schwerpunkt bei uns.
In seinen Bewerbungsunterlagen stand, er kann putzen und die Wäsche machen, aber auch da hat er gleich gesagt, dass er bei seiner vorherigen Arbeitsstelle die Wäsche mit der hand gewaschen hat. Die Lady hatte zwar eine Waschmaschine, hat sie aber nie benutzt. (?!?)
Aber er scheint willig, neues zu lernen und so zeige ich ihm halt mit der Zeit, wie ein etwas modernerer Haushalt funktioniert.
Ich vermute mal, er hat vorher in einem ghanaischen Haushalt gearbeitet und musste dort ziemlich ranklotzen. Zum einen hatte er doch ganz bescheidene Gehaltsvorstellungen, ausserdem deuten einige seiner Äusserungen darauf hin. So habe ich ihm erklärt, dass er Samstag am Vormittag noch die Küche und die Badezimmer aufklaren soll sowie die Betten machen. Dann ist Feierabend und Sonntag ist frei, Montag morgen geht es dann weiter. Da fragte er mich, ob er denn dann Samstag, wenn er fertig ist, das Haus verlassen kann, ob er aus dem Grundstück rausgehen kann, ob er auch über Nacht wegbleiben darf.
Natürlich kann er das, kann in die Stadt, Freunde besuchen und von mir aus auch dort schlafen. Hauptsache, Montag früh ist er pünktlich wieder da.
Aber da kann man sich in etwa vorstellen, wie es bei seiner letzten Arbeit abgegangen sein muss.
Was zu seiner Arbeit im Haus gehört, fand er okay, dan wollte er noch wissen, was er denn ausserhalb auf dem Grundstück und im Garten noch tun soll. Ähm, ich meinte nur: "Gar nichts"
Denn dafür haben wir ja George, der macht Hof und Garten.
Also denke ich, dass er bei dieser Lady einfach "Mädchen für alles" war, Putze, Wächter, Gärtner. Genauer nachgedacht, hat er für die Arbeit, die bei uns 2-3 Leute machen, weniger bekommen als jetzt bei uns nur als Hausboy. Da liegen wir nun wirlich weit über Tarif. Schliesslich gibt es Unterkunft inklusive Strom und Wasser sowie Sozialversicherung noch von uns extra zum Gehalt dazu.
Lange Rede, kurzer Sinn: Am Montag fängt er offiziell an, Sonntag will er einziehen. Am Donnerstag kommt er um die Mittagszeit mal vorbei, sein Zimmer saubermachen und schon mal mit Bügeln anfangen (ich hasse Bügeln und der Berg wächst).

Als wir uns über die Details einig waren, habe ich ihn wieder in die Agentur gefahren. Dann habe ich den Vermittlungsvertrag unterschrieben, meine 40 Cedis bezahlt (es hat wirklich nur 40 Cedis gekostet, ich glaubs immer noch nicht ganz) und noch ein Schwätzchen mit den beiden Russenghanaerinnen (oder heisst es Ghanaerrussinen???) gehalten. Denn eine Frage musste ich unbedingt noch loswerden. In den Bewerbungsmappen war mir aufgefallen, dass es bei den gehaltswünschen nie über 100 Cedis hinausging. Es tendierte eher so zu 80 Cedis. Also egal, wen wir uns mal als Hausmaid angeschaut hatten, unter 100 Cedis wollte nie eine, eher mehr.
Also habe ich die beiden Ladys mal gefragt, woran das liegt. Die Antwort kam prompt: "Deine Hautfarbe."
Naja, ich war nicht wirklich überrascht..........

Montag, 14.04. - Housekeeper wanted!

Das herkömmliche Verfahren, sich hier Angestellte zu suchen ist relativ einfach. Man sagt allen Bekannten hier Bescheid, was man sucht und die hören sich dann um bei ihren Angestellten, ob die jemanden kennen, der gerade Arbeit sucht. Durch diese Methode habe ich dann heute morgen schon die ersten 2 Telefonnummern bekommen.
Das Wochenende über haben wir uns natürlich mal wieder Gedanken gemacht, was genau wir denn wollen, wir sind ja immer offen für was Neues. Und manch einer hier vertritt ja die Meinung, dass es ja nicht unbedingt eine Frau sein muss, die den Haushalt schmeisst. Man hört sogar, dass Männer viel besser putzen, halt kräftiger anpacken und weniger empfindlich wären.
Also warum sich nicht auch mal Houseboys anschauen?
Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Irgendwann hatte ich mal in der Stadt ein Werbeschild gesehen von so einer Agentur, die Personal vermittelt und weil ich keinen Bock hatte, nur wegen dieser Tafel durch die Stadt zu fahren, habe ich mir die Gelben Seiten von Ghana vorgenommen. Dort bin ich dann auf eine Agentur gestossen, deren Office ganz in unserer Nähe ist. Völlig ahnungslos, wie das mit so einer Agentur so läuft, hab ich einfach mal angerufen und ganz blöd gefragt. Eine sehr nette Dame sagte mir, es sei das Beste, im Büro vorbeizukommen, dann könnten wir uns unterhalten, was wir denn genau wollen. Okay, eine halbe Stunde später stand ich in den kleinen Büro und 2 junge Frauen begrüßten mich. Ohne grossartig zu fragen, drückte mir die eine einen Fragebogen in die Hand, den solle ich ausfüllen. Unsere Kontaktdaten, etwas über unsere Familienverhältnisse und eine kurze Beschreibung, was wir suchen und erwarten. Na gut, dass ging alles recht schnell, eigentlich wollte ich ja als erstes wissen, was mich der Spass kosten wird mit einer Agentur. Aber es war ja immer noch unverbindlich, also mal schauen, wie das weitergeht. Die Frau, sie heisst Natascha, hat beim Ausfüllen schon mitgelesen, gleich ein paar Fragen gestellt und als ich fertig war, drückt sie mir 3 Bewerbungsmappen in die Hand, die könne ich mir ja mal schon anschauen. Also so schnell hatte ich ja nicht damit gerechnet, aber gut. So nebenbei bin ich dann doch erst mal meine Frage nach den Kosten losgeworden und war dann doch mehr als positiv überrascht. 5 Cedis Anmeldegebühr für uns als Arbeitgeber und 35 Cedis für die Vermittlung. Da kann man nicht drüber meckern.
Sollte mir eine von den Bewerberinnen zusagen, solle ich Bescheid sagen. Als ich ihr dann 2 der Mappen mit Interessenbekundung wiedergab, verschwand sie nach draussen, kam gleich wieder rein und hatte schon die erste im Schlepptau zum Vorstellungsgespräch.
Also das nenne ich mal Tempo.
So hab ich mir dann mal schon 2 mögliche Hausmädchen angeschaut, ganz unverbindlich.
Als ich dann noch Interesse an Houseboys angemeldet habe, hat sich Natascha entschuldigt, die wären gerade nicht da, sie müsste sie erst anrufen, aber wenn ich bis morgen warten könne, dann kann ich mir die da anschauen.
Na so viel Zeit haben wir nun schon ;-)
Also haben wir für morgen 10 Uhr einen neuen Termin vereinbart.
Na da bin ich ja mal gespannt..........

Wir werden uns diesmal auf jeden Fall mehrere Kandidaten/innen ansehen und dann in Ruhe entscheiden, wer Housekeeper wird.

Auf jeden Fall war es eine absolut interessante Erfahrung heute in der Agentur.
Eine Frage konnte ich mir beim Gehen dann doch nicht verkneifen, nämlich die nach der Herkunft von Natascha, sie war einfach zu hellhäutig für eine Ghanaerin. Demnach hat mich die Antwort auch nicht verwundert: halb Russin, halb Ghanaerin ;-)
Mal eine ganz neue Mischung.

Dann warten wir mal den morgigen Tag ab, ich werde auf jeden Fall berichten.................

Was sonst noch so los war:

Dani hat heute den Klappstuhl ausgegraben.
Leider ging es in letzter zeit auf seiner Baustelle nicht so richtig vorwärts. Allerdings ist der Termin für die Einweihung schon fest geplant, daran gibt es auch nichts mehr zu rütteln. Also muss jetzt einfach sichergestellt werden, dass dort ab jetzt mal zackig gearbeitet wird. Das funktioniert am besten mit permanenter Kontrolle. Deshalb hat sich Dani heute einen Klappstuhl mitgenommen, sich mit Laptop in den Schatten gesetzt. Und so hat er dann sichergestellt, dass er wirklich der Einzigste ist, der rumsitzt ;-)
Traurig, aber wahr :-(

Freitag, 11.04. - Bye bye Bless........

Über unsere Unzufriedenheit über die Arbeitsweise von Bless in einigen Bereichen hatte ich ja schon Anfang der Woche geschrieben. Ganz im Guten hatten wir sie noch auf das eine oder andere im Laufe der Woche aufmerksam gemacht.
Da wurden die Antirutschmatten einfach nicht mehr wieder in den Bädern hingelegt, nahm man die Platzdeckchen vom Esstisch, ergab das ein Geräusch wie von Klettverschlüssen, Spinnweben überall im Haus, die Ecken wurden immer runder.
Man kann also sagen, es herrschte eine leicht angespannte Srtimmung, aber die deutete in keinster Weise auf das hin, was dann gestern passierte:

Morgend bin ich wie immer in die Schule gefahren und gegen halb 9 war ich wieder daheim.
Da war Bless gerade fertig mit Staubsaugen im Wohnzimmer. Ich bin nur fix auf Toilette und wollte gleich wieder los zum Einkaufen. Die Toiletten waren da noch nicht geputzt (eigentlich ungewöhnlich, da sie das sonst mit als erstes morgens macht). Ich dachte mir, vielleicht kommt das noch und habe aber mal in guter Vorausahnung ´ne kleine Markierung angebracht (ja, ich bin böse und gemein).
Viertel nach 10 war ich dann wieder zurück, habe meine Einkäufe verstaut, von Bless war nichts zu sehen oder hören, obwohl sie sonst immer die Einkäufe mit wegräumt.
n der Küche stand noch der Abtrock, die ganzen Bäder inklusive Toiletten waren noch nicht geputzt, im Klartext - es sah genauso aus wie vor knapp 2 Stunden.
Also habe ich sie mehrmals gerufen - keine Antwort. George sagte aber, sie wäre nicht rausgegangen, sie müsste in ihrem Zimmer sein.
Dort lief auch in Affenlautstärke der Fernseher, kein Wunder, da würd ich auch nix mehr hören.
Kurz drauf hat sie sich dann mal doch in die Küche bemüht, mit einem leicht mürrischen Gesicht und auf meine Frage, was sie denn in ihrem Zimmer jetzt gemacht hat, kam erst gar keine Antwort, dann meinte sie, sie fühlt sich nicht ganz wohl. (Das habe ich mal bewusst ignoriert, denn ich weiss, dass sie jede nacht ziemlich spät heimkommt. Wenn sie dann auf der Arbeit müde ist, ist das ganz alleine ihr Problem. Den Schlaf wird sie aber nicht auf unsre Kosten während der Arbeitszeit nachholen.)
Ich habe ihr dann mal ganz klar und deutlich gesagt, dass wir in letzter Zeit sehr unzufrieden sind, sie ihre Arbeiten mehr als halbherzig macht, manche Stellen echt dreckig sind. Unter diesen Umständen müssen wir echt mal nachdenken, ob wir überhaupt eine Putzfrau brauchen, wenn wir es dann eh selber nochmal ordentlich machen müssen.
Zur aktuellen Situation habe ich klipp und klar gesagt, dass erst die Arbeit fertig gemacht wird, und zwar wirklich fertig. Und wenn dann noch zeit ist, soll sie sich einfach eine Ecke nach der anderen vornehmen und nicht einfach vormittags 11 Uhr Schluss machen. Für die Arbeit, die sie zur Zeit abliefert, ist sie wahrlich mehr als überbezahlt.
Ihre Antwort war: "Yes, Madam." Und sie verschwand zum Putzen in den Badezimmern.

Habe ich jedenfalls gedacht........
Inzwischen war Dani da, ich hab ihm gleich gesagt, dass ich gerade Bless den Kopf zurechtgerückt habe.
Dann bin ich in die Schule gefahren, um die Kinder abzuholen. Kaum war ich dort, rief Dani an, ziemlich aufgeregt und meinte nur dass Bless gepackt hätte und jetzt gehen will.
Nicht, dass ich sowas geahnt hätte, aber ich war auch nicht wirklich überrascht.
Ich habe nur gemeint, sie solle wenigstens soviel Anstand haben, zu warten bis ich da bin. Und dann kann sie gehen - wir finden schon eine neue Hausmaid.

Bei den in der Schule anwesenden Mama´s habe ich gleich Bedarf an einer Neuen angemeldet, jetzt hören sie sich mal um.

Daheim standen dann schon alle ihre Taschen fertig im Hof und Bless wartete auf ein Taxi.
Mit mir hat sie kein Wort mehr geredet, nur mit Dani. Der konnte aber auch nicht wirklich viel dazu sagen, was ihr gefallen hätte. Da war sie dann doch etwas enttäuscht. Sie meinte nur, sie mag uns und es gefällt ihr hier ja auch, aber sie kann das nicht mehr, sie würde ihr Bestes geben , aber sie hat Probleme und geht nun. Aber sie wüsste, hier leben Menschen, die sie auch mögen und wann immer sie kommt und an unser Tor klopft, weiss sie, dass sie mit offenen Armen empfangen wird.
Den Zahnhabe ich ihr leider gleich wieder ziehen müssen. Denn wenn sie jetzt geht und das Tor hinter sich zu macht, dann bleibt es zu, für immer.
Wir haben ihr ein schönes Leben gewünscht und sind reingegangen.

Damit war für uns die Ära Bless beendet.

Mittlerweile nehm ich sowas ziemlich gelassen, die nächste wird ganz sicher kommen, man darf sich nicht an eine bestimmte hängen.

Egal, was sie uns als Grund genannt hat, im Grunde genommen kann sie einfach nur keine Kritik vertragen. Wenn ich aber nicht mal mehr sagen darf, dass ich was nicht gut finde, dann tut es mir leid, dann ist sie nicht die Richtige für den Job.

Ohne sich noch vielleicht von den Kindern zu verabschieden, ist die dann einfach gegangen, mit Sack und Pack.

Am Nachmittag haben wir dan erst mal einen Rundgang durch ihr Zimmer und die Küche im Angestelltenquartier gemacht. Es war eine ernüchternde Erfahrung :-(
Bless hatte einen absoluten Saustall hinterlassen. Dreck von Monaten, ihren Müll hat sie natürlich liegengelassen. Der Kühlschrank noch gefüllt mit diversen Dingen, halb am Vergammeln, überall Schimmel.
Die Küche war in einem noch schlimmeren Zustand. Wir haben George erst mal alles ausräumen lassen, er hat eine ganze Mülltonne voll Gelumpe da rausgeholt. Angefangen von wabernden Flüssigkeiten in Schüsseln (in unserer Schüssel noch dazu!!), Fischköpfe im Schrank, faulenden Mangos mit den dazugehörigen Fruchtfliegen. Unzählige uns unbekannte, stinkende lebensmittelähnliche Dinge in Tüten, Dosen, Gläsern und natürlich jede Menge fettigen Schmutz und 2 meiner guten Gefrierdosen.
Und auch den zweiten Stöpsel von meiner Spüle hab ich gefunden, ich hatte sie vor Wochen zwar danach gefragt, sie wüsste aber auch nicht, wo er abgeblieben sei.
Naja, nicht mehr drüber nachdenken.

Hier ein Bild vom schlampig geräumten Zimmer


Egal, wer hier wieder einziehen wird und ob es ein Verstoss gegen irgendwelche Privatsphäre ist - ab jetzt wird einmal pro Woche Stubendurchgang gemacht.

Das Quartier legt direkt hinter unserer Küche und auch dort wird Ordnung und Sauberkeit herrschen. Wir versuchen hier krampfhaft, uns das Viehzeug von Halse zu halten und hinten wird durch liederlichkeit und Faulheit ein Paradies für Ungeziefer geschaffen, nee danke.

Tja, das war gestern das vorherrschende Thema, auch wenn es uns jetzt nicht zu Tränen rührt, befasst man sich doch damit und versucht, das irgendwie auszuwerten.

Jetzt warten wir mal Montag ab, dann hoffe ich auf erste Telefonnummern von Kandidatinnen und das was geeignetes dabei ist.

to be continued............

Nachtrag von gestern.............

Heute hat mir mein Mann befohlen, ich soll doch noch die Bilder von den Tontafeln in den Blog setzen, die wir gemacht haben ;-)


Das ist Dani´s Tafel


Und diese ist von mir.......


Hier nochmal aus der Distanz........

Mittwoch, 09.04. - Unveiling the wall

Oder auch ganz einfach für die mit weniger Englischkenntnissen "Enthüllung der Mauer".
Denn diesmal haben die Schweizer ´ne Mauer errichtet, besser gesagt, eine bestehende Mauer verziert, in Zusammenarbeit mit den Deutschen ;-)
Nun mal wirklich Klartext. Im letzten Jahr hat die RMS an einem Kunstobjekt für das National Museeum Accra gearbeitet, initiiert von der Schweizer Botschaft. Die Schüler, Lehrer und auch einige Eltern haben Tontafeln gestaltet, welche dann in Form einer Welle an der Mauer angebracht wurden.
Aus Zeitgründen fand die offizielle Einweihung nun erst heute statt.


Gegen 10 Uhr haben sich alle auf dem Schulhof getroffen, die Kinder alle im offiziellen hellblauen Schul-Shirt.


Die Kleinesten hatten natürlich Vorrang beim Einsteigen in die Busse.
Hier der Kindergarten 2 - also die "Großen"


Mit 2 angemieteten Bussen, dem schuleigenen Kleinbus und einigen Eltern ging es dann zum Nationalmuseum.

Hier die 3./4. Klasse mit ihrer Lehrerin


Dann haben sich natürlich erst mal alle ihre Kunstwerke angeschaut.


Von der Nähe schaut das dann so aus.......


Und hier mal das Gesamtkunstwerk


Dann gab es natürlich noch den offiziellen Teil mit Ansprachen und Reden, die aber wirklich sehr kurz gehalten wurden. Wie immer, eine gute Gelegenheit, ein Schulfoto zu machen.

Lehrer und Schüler der RMS vor dem National Museum Accra


Und hier nochmal alle vor der Mauer

Ganz Klasse finde ich immer das Outfit von Lehrern und Staff. Immer der gleiche Stoff, jeder aber im Dress mit dem Schnitt seiner Wahl.

Überpünktlich waren wir dann zum Mittag wieder in der Schule.
Ich habe ja seit letzter Woche jetzt immer Mittwochs statt Montag Büchereidienst, also hab ich die Bibliothek einfach 15 Minuten eher aufgemacht - dafür aber auch eher Schluss gemacht ;-)

Und ich habe endlich mal ein Foto gemacht.

Die Kinder in der Leseecke

Montag, 07.04. - ab und an muss man mal schimpfen...........

Und heute durfte sich dann mal so ziemlich jeder seine Schimpfe bei uns abholen.
Aber ganz der Reihe nach........
Gestern waren Dani und ich ja mal wieder so richtig am Kochen und dabei haben wir in der Küche so ein paar Stellen entdeckt, die nach dringendster Reinigung gerade so geschrieen haben.
Also wollte ich heute vormittag mit Bless einen Rundgang machen und sie mal wieder auf einiges aufmerksam zu machen.
Aber als ich gegen 10 Uhr aus der Stadt heimkam, habe ich gleich gesehen, dass Dani mir wohl zuvorgekommen ist. In der Küche stand nix mehr an seinem Platz, sogar der Herd war von der Wand weggeschoben und die beiden Mädels haben geputzt.
Ich fahre ja morgens etwas eher als Dani und er hatte, als ich weg war, wohl schon ein klärendes Gespräch mit ihr geführt.
Bei manchen Stellen war die Reinigung natürlich etwas aufwendiger, logisch, wenn der Dreck schon alt und eingezogen ist.
Heute Abend haben wir dann wieder gekocht und dabei festgestellt, dass die Ghanaer warscheinlich überhaupt keinen Blick dafür haben, was so alles zum Putzen gehört. Da haben die Mädels den ganzen Herd und die Wand dahinter geschrubbt - die Steckdosewurde dabei exakt ausgespart und ist nach wie vor mit einem klebrigen Film überzogen. Mann, das macht doch mehr Arbeit, da drumrum zu putzen, als sie gleich mit abzuschrubben.
Also gibt es morgen Kapitel 2 von "How to clean a kitchen".
Kandidat Nummer 2 war dann heute David, mein neuer Fahrer. Erstes Ärgerniss gleich heute morgen waren nasse Fussmatten im Auto. Das gleiche Drama hatte ich damals mit Mohammed, der hat das aber schnell gelernt, dass innerhalb des Autos nicht nass gereinigt wird. Mit nass meine ich wirklich NASS ;-)
David haben wir das auch gesagt, man muss es wohl alle paar Wochen auffrischen. Jedenfalls bin ich immer begeistert, wenn ich ahnungslos meine Handtasche in den Fussraum stelle und die dann unten schön nass ist, wenn ich sie auf meinen Schoss genommen habe, sind die Hosen auch noch nass. Davis meinte, er hätte nur mit der Bürste innen gereinigt. Das war gleich Ärger Nummer 2, denn wir schrubben auch nicht mit der Wurzelbürste auf den Textilien im Innenraum.
Dass in der Stadt Wasserprobleme herrschen ist ja nichts Neues. Scheinbar auch in dem gebiet, in dem David wohnt, denn meiner Nase nach zu urteilen, war seine letzte Dusche schon ein paar Tage her. Als er bei uns seine Arbeit angefangen hatte, haben wir extra noch erwähnt, dass er bei uns jederzeit die Möglichkeit hat, sich zu Duschen, vor und nach der Arbeit. Denn es ist nicht wirklich angenehm, nahe neben sich jemanden sitzen zu haben, der nach kaltem Schweiss riecht. Also habe ich ihm noch einmal ganz klar verständlich angeboten, dass er bei uns duschen kann. Naja, ich habe es ihm dringendst nahegelegt, es einfach zu tun ;-)
Patzer Nummer 3 kam dann am Nachmittag. Dani und ich sind nochmal losgefahren nach Osu, um Strom zu kaufen. Eigentlich wollte ich das morgens machen, aber da war leider deren System nicht am laufen. Na egal, sind wir halt nochmal los. Bless hat derweil daheim auf Juli und Philipp aufgepasst, es gab ja auch noch genug im Haus zu tun für sie. Davis sollte dann wie jeden Montag Chris von der Schule abholen, er hat 15.25 Uhr Schluss.
Mit Benutzung von diversen Schleichwegen waren wir recht schnell in Osu fertig und sind heimgefahren, 15.10 Uhr waren wir da. Ich dachte, ich sehe nicht richtig - unser Auto stand im Hof, David sass lächelnd im Wachhaus und wartete ich weiss nicht auf was.
Um pünktlich an der Schule zu sein, sollte er 15 Uhr losfahren. Mit seinem komischen Fahrstil würde er nun ewig brauchen bis zur Schule, ich hatte Bedenken, dass er aber unter Stress, weil er nun zu spät dran war, wieder einen Crash baut also war kurzerhand für ihn Feierabend und Dani ist gefahren.
So ist man mal wieder einen Tag beschäftigt mit Dingen, die man nicht unbedingt haben muss.
Aber man kann es halt auch nicht ändern..........

Und das Grandiose an diesen ganzen Dingen ist eigentlich die Reaktion der Angestellten, wenn man ihnen diese für sie unangenehmen Dinge sagt. Denn Davids Antwort auf meine Anmerkung, dass er nach Schweiss riecht, war: "Thank you."
Das verstehe, wer will.

Und weil wir so in Übung waren, durften sich unsere Kinderlein auch gleich noch ihren Anschiss abholen, denn deren Liederlichkeit hat mal wieder überhand genommen.

Einen ganz persönlichen Anschiss hat dann Julian noch am Abend bekommen.
Im Laufe der letzten Monate hatte er eine Marotte entwickelt, mit unheimlich viel Kuscheltieren im Bett zu schlafen. Er selbst hatte dann kaum noch Platz, das ganze Kopfkissen war voll, er lag weiter unten auf einem schmalen Streifen zwischen seinen Plüschis.
Bless muss warscheinlich jeden Morgen mindestens eine Stunde gebraucht haben, die alle wieder ordentlich zu drappieren beim Betten machen ;-)

Heute Abend war es mir dann zuviel, zu warten, bis er jedes einzelne an seinem Platz hatte, also hab ich alle Tiere rausgeschmissen. Damit es ihnen trotzdem gut geht und sie in seiner Nähe sind, sitzen die jetzt alle auf seinem Schrank.


Das ist sein aus dem Bett verbannter Kleintierzoo


Und siehe da, man hat jetzt wieder Platz im Bett, nur die ganz großen dürfen noch mit rein, aber die dienen schliesslich auch als Polster am Kopfende und an der Wand.


Hoffen wir mal, dass er sich über Nacht nicht heimlich alle wieder ins Bett holt ;-)

Gute Nacht!

Sonntag, 06.04. - Flugobjekte

Da gestern Abend Ghana Telecom mal wieder ausgefallen war, wir demzufolge kein Internet hatten, liefere ich jetzt erst mal den gestrigen Tag nach.

Da die Woche doch leicht stressig bis nervenaufreibend war, hatten wir einen ruhigen Sonntag daheim geplant.
Nur am Vormittag waren wir im Shoprite einkaufen, frisches Fleisch für den Abend und Kartoffeln.

Wieder daheim, haben wir George einfach frei gegeben, es gab für ihn eh nix weiter zu tun, wir waren daheim, also sollte er sich einen schönen Nachmittag machen. Und wir konnten endlich mal wieder daheim in Unterhosen rumlaufen ;-)

Nach dem Mittag haben wir beschlossen, unsere Kinder mal wieder glücklich zu machen.
Ich hatte aus Deutschland noch etwas mitgebracht (beinahe hätte ich es bei Opa auf dem Schrank liegen gelassen).

So ist jetzt Julian stolzer Besitzer einer fliegenden Untertasse


Chris und Philipp sind ja schon älter, deshalb haben die jetzt die etwas filigranere Variante bekommen - einen Hubschrauber


Damit war die Langeweile gebannt daheim, die Teile fliegen wirklich Klasse.

Die meiste zeit haben die Jungs drinnen damit gespielt, draussen hätte man müssen schon ganz schön aufpassen, dass die nicht mit einheimischen Fluggeräten kollidieren ;-)

Wie dieses zum Beispiel


Leider muss ich noch berichten, dass einer unserer Gartenbewohner den gestrigen tag nicht überlebt hat.

Diesen kleinen niedlichen Scheisser hatten April und Brutus zum Fressen gern :-(


Tja, Leben ist grausam..........

Samstag, 05.04. - Kindergeburtstag und heavy traffic

So, ich habe mir jetzt einfach 2 Tage Auszeit vom Blog gegönnt. Es gab auch nichts besonderes zu schreiben. Ich war die meiste Zeit daheim, habe ausserhalb nur das Nötigste gemacht, denn ich habe gemerkt, dass hier in bestimmten Situationen eine Strategie aufgeht.
Je weniger man macht, je weniger kann schiefgehen ;-)

Daheim habe ich mir so mal ganz in Ruhe und vorallem alleine ein paar Filme angeschaut, die sich Dani ungern mit anschaut (Defa Märchenfilme, Dokus aus der nachkriegszeit, Heintje-Filme und andere Schinken).
Da kriegt man im Kopf mal Abstand, das tut ganz gut.

Gestern abend waren wir gemeinsam mit Kollegen zum Essen beim Franzosen. Danach ging es noch ins Honeysuckle auf einen Absacker. Mirko war mit seinen Eltern mit (oder eher umgekehrt), er wollte dann in eine Disco.
Irgendwie hat es sich ergeben, dass Dani und ich dann gemeint haben, wir könnten ja Mirko auch dahin fahren und uns bei der Gelegenheit schauen wir uns diese Disco gleich mal an. Mirko hat es nicht geglaubt, dass wir da wirklich mit reingehen wollen, aber da kennt er uns schlecht. Wir sind so verrückt und machen sowas. Man muss ja schliesslich informiert sein ;-)

Die Disco nennt sich "BAZE", ist ein kleiner "Schuppen" mit viel alberner Beleuchtung, hormonaufgepumptem Personal und die Kundschaft reicht von verwöhnten weissen Kindern bis zu neureichen Ghanaern und billig gekleideten Mädchen, denen ich jetzt mal keine unredlichen Absichten unterstellen will ;-)
Na jedenfalls war es ziemlich langweilig, absolut überteuert und wir müssen da auf keinen Fall nochmal hin. Aber wir wissen jetzt, worüber man redet.

Heute war Tagespunkt Nummer 1 Eric´s Kindergeburtstag, zu dem Julian eingeladen war.
Chris hatte am Vormittag in der Schule ein Fussballspiel, aber das hat uns weniger tangiert. Er wurde morgens von Nick´s Eltern mitgenommen und mittags haben sie ihn dann wieder bei uns abgeliefert.

Kurz nach 2 haben wir dann Juli zu Eric gefahren, haben dort noch kurz ein Schwätzchen gehalten und sind dann weiter in den Maxmart, ein paar Dinge einkaufen. Das ging recht schnell, obwohl mittendrin ein heftiger Regenschauer kam. Aber da wir nicht aus Zucker sind und bei den trotz Regen hohen Temperaturen alles schnell trocknet, sind wir gleich weiter hinter auf die Spintex Road in die Palace Shopping Mall.
Dort habe ich endlich mein neues Brotkörbchen gefunden - ein nettes 3er Set in verschiedenen Größen.

Kurz nach 4 sind wir dort wieder los, wollten zurück zur Geburtstagsfeier, dort noch ein wenig mit rumsitzen und dann gemütlich heim. Allerdings hat uns da der Verkehr einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht. Binnen kürzester Zeit war wegen Dummheit, Sturheit und Arroganz eine Abfahrt, Kreuzung nach der anderen total verstopft.
Aus 1 Fahrspur werden schnell mal 3-4 Spuren gemacht. Dann wird da gedrängelt, bis in beide Richtungen gar nichts mehr geht. Jeder beharrt auf dem Platz, auf dem er steht. In der ganzen Gegend war genau 1 Polizist, der alles andere als ernst genommen wurde, im Gegenteil. Der wurde ignoriert, ausgelacht, beschimpft.
Auf dem Hinweg haben wir für diese Strecke so etwa 15 Minuten gebraucht, die Rückfahrt auf der selben Strecke dauerte 1 3/4 Stunden. Danach braucht man nichts mehr.
Also haben wir auf das Zusammensitzen mit den anderen Eltern verzichtet, haben nur Julchen eingesammelt und sind dann heimgefahren.
Chris und Philipp waren ja daheim und es wurde dann auch Zeit, mal wieder was zu essen.
Das haben wir bei unserem Chinesen gemacht, im Hin Lone.
Schnell, gut, allerdings mittlerweile auch etwas teurer als früher.

Und jetzt gibt es noch ein paar Bilder vom heutigen Tag und dann schau ich mir mit Dani Harry Potter 5 an - Entspannen muss sein ;-)


Hüpfburg auf Eric´s Geburtstag





Hier mal zwei preisliche Auswüchse:

geriebener Käse - 350g - 9,90 Cedis = ca. 6,60 Euro


Und das ist der preis-Oberhammer!
1 Dose Hundefutter, 1,2 kg für sagenumwobene 28,50 Cedis - macht in etwa 19 Euro!



Und als wir so im Stau standen, hab ich den auf der Gegenspur entdeckt.
Vorsicht - Affe an Bord!

Mittwoch, 02.04. - heute einfach mal ein Statement ;-)


"Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden"


Und dazu stand ich heute auch öffentlich ;-)
Warum, wieso, weshalb ist schwer zu schreiben. Wenn mal wieder alles auf einmal schiefläuft, man keinen richtigen Anfang findet, das verfitzte Knäuel zu entwirren und sich herausstellt, dass unangenehme Neuigkeiten von gestern doch kein Aprilscherz waren :-(
Mehr mag ich nicht ins Detail gehen, um was genau es geht.
Allerdings hatte ich heute deswegen ein paar Telefonate zu erledigen. Und wenn man dann eine Menge Geld in Warteschleifen vertelefoniert, sich durch endlose Menüs klicken muss und dann doch wieder in einer mit einschläfernder Musik untermalten Warteschleife landet oder aber erst gar nicht durchkommt, weil die tollen Servicehotlines aus "unserem Vorwahlbereich" nicht zu erreichen sind, dann trägt das auch nicht gerade zur Verbesserung der Gesamtsituation bei.
Schon Klasse, wie kundenfreundlich international agierende Firmen sind - aber wehe, der Kunde ist ausserhalb Deutschlands.....

Aber mit der nötigen Portion Humor geht auch so ein Tag vorbei. Das Shirt kam bei einigen Leuten gut an, es gab Anfragen, ob ich es denn bei Bedarf mal verleihen würde ;-)
Vielleicht mach ich ja noch ´ne Sammelbestellung :-)

Aber es ist ja nicht so, dass gar nichts klappen würde. Immerhin kam gestern der Wassertanker und jetzt sind unsere Tanks wieder voll, das ist schon mal beruhigend.

Morgen geht nun Philipp auf Klassenfahrt zum Volta bis Freitag. Die Tasche ist gepackt, er freut sich schon riesig drauf.

Leider gibt es auch noch über ein unangenehmes Ereignis zu berichten. Ein Bekannter (ein Deutscher) wurde am ganz zeitig Montag morgen auf dem Weg zur Arbeit überfallen und ausgeraubt. Geld und Motorrad waren dann weg, aber wenigstens haben die mit Macheten bewaffneten Räuber ihm keinen körperlichen Schaden zugefügt.
Denn es gab in der Vergangenheit schon oft genug solche Überfälle, die dann für das Opfer mit einem Krankenhausaufenthalt endeten.
Man sollte sich doch genau überlegen, wann man wo noch alleine auf die Strasse geht.
Die Hemmschwelle der Täter sinkt, Dunkelheit und abgelegene Gassen zu meiden ist keine Garantie, einem Überfall aus dem Weg zu gehen.