22.12. - Freitag - wie es weiterging

Hier mal kurz das Neueste:

Also Dani ist pünktlich heute morgen erst zur Policestation und von dort aus in einen Workshop gefahren. Dort wird nun im Moment der Ford wieder gerichtet.

Mitanwesend ist auch der Unglücksbusfahrer und beim Rumstehen hatte Dani die Gelegenheit, sich etwas mit ihm zu unterhalten und dabei festzustellen, dass die Welt mal wieder ein Dorf ist.
Eben jener kann nämlich recht gut deutsch sprechen.
Er war als Asylbewerber 6 Jahre in Ansbach, wurde aber dann abgeschoben. Jetzt hat er für 6 Monate eine Arbeitserlaubnis, fliegt nächste Woche nach Deutschland und arbeitet dann dort in Nürnberg in einem Schlachthof.
Ich bin nur heilfroh, dass er in D nicht als Busfahrer arbeitet ;-))

Mei, hätte der gestern mal gesagt, dass er deutsch kann, hätte ich mir müssen nicht einen abbrechen, um ihm zu erklären, dass es wenig Sinn macht, mit mir zu reden, weil ich eh nix zu entscheiden habe.
Und ich hätte mir warscheinlich einiges verkniffen ;-)

Im Endeffekt lief die ganze Klärung recht unkompliziert für Ghana ab - und vorallem von unserer Seite völlig schmiergeldfrei!

Na dann mal schaun, was der Tag heute noch überraschendes bringt................


to be continued........

Donnerstag, 21.12. - was für ein Tag.................

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt - wo fang ich am besten an und wo höre ich auf - am besten der Reihe nach.

Gleich heute morgen haben wir uns auf den Weg nach Tema gemacht - wir wollten noch Holzlack besorgen und Dani musste sein Weihnachtsgeschenk für seine "Dealerin" abliefern:


Sie ist jetzt stolze Besitzerin eines echten erzgebirgischen Nussknackers :-))
Tja, sie wollte was typisch deutsches...........

Auf dem Rückweg haben wir Bambus-George einen Besuch abgestattet und siehe da - das Bett war fertig!


Also sind wir heim, haben einen Happen gegessen und dann ist Dani nochmal los, um das Bett zu holen. Dabei hat er George mitgenommen und er hat bei uns gleich genaues Mass für ein neues Schuhregal und ein Küchenregal genommen. Sowas dauert seine Zeit und mittlerweile war es 15 Uhr.
Da wir immer noch auf der Suche nach dem ultimativen Schreibtisch für Christoph sind, Dani Urlaub hat und wir ja sowieso sehr mutig und manchmal etwas wahnsinnig sind, haben wir beschlossen, im "Melcom" nach einem Schreibtisch zu suchen.
Dass in den letzten Tagen alle in der Stadt ziemlich crazy fahren, hatte ich ja schon mal erwähnt.

Und damit komme ich jetzt schon zum "Car of the Day":

Wir hatten uns ganz tapfer durch den Krumah-Circle gekämpft und standen wenige Meter vor unserer Ausfahrt, da gab es einen Rumms, alles wackelte und ich sah hinter uns nur noch diesen Bus.
Da ist uns im stehenden Verkehr wirklich allen Ernstes so ein D*** draufgebrannt?
Das Auto vor uns war zufälligerweise von der Police, die haben wir auch gleich dazugeholt.
Der Busfahrer hatte sich derweil vor meinem Fenster postiert und betete seine "Sorry-Litanei" herunter und bat mich um was weiss ich, ich hab in dem Trubel nix verstanden.

Ich habe erstmal ganz in Ruhe Fotos gemacht und das Ganze dokumentiert:


der blaue ist unser Ford Pickup, an seinem Hintern klebt ein Metro Mass Trans Bus,
im blauen Hemd der Busfahrer


Eigentlich hatten wir uns mit dem Busfahrer dann geeinigt, dass er uns hinterher fährt zur Polizei. Dem ging wohl ganz schön die Muffe, denn auf dem Weg ist er immer zurückgeblieben und fuhr recht langsam. Aber so einen Bus kann man gut im Auge behalten.
Also sind wir halt mit auf die "Nima Police Station". Ich kannte die bisher nur vom Vorbeifahren, liegt gleich neben der Schweizer Schule.
Ja und dort ging dann alles seinen ghanaischen geordneten Gang. Aussage machen usw.
Dani sollte das Geschehen englisch niederschreiben, dafür langt es dann mit den Kenntnissen aber doch noch nicht, also hat er erzählt und ein Polizist hat fein säuberlich mit der Hand mitgeschrieben.
Derweil habe ich dann nochmal paar Fotos von der verbeulten Stoßstange gemacht:


nur ´ne Beule

und hier der Übeltäter:


der orangene Bus im Hintergrund und es wurde langsam dunkel...........

Ich habe während dem ganzen Prozedere mit Philipp und Julian im Auto gewartet, das war auch kein Problem - bis zu dem Moment, als Juli meinte er müsste mal und zwar was Größeres und so, ihr wisst schon ;-)
Es ist ja nicht so, dass es auf dem Revier Toiletten geben würde. Ein netter Polizist hat dann bei einem, der nebenan wohnt gefragt und wir durften dann die "Toilette" benutzen. Einzelheiten darüber erspare ich Euch ;-) Aber ich werde ab jetzt immer genügend Tempos einstecken haben ;-))

Zurück zum Geschehen: Dani hat seine Aussage unterschrieben und nun treffen sich alle morgen früh wieder auf dem Revier. Toller Urlaub - nix mit Ausschlafen :-(

Ja, das war Abenteuer "Accident" und "Car of the Day"
Aber das es ausgerechnet unseres sein muss?

Schauen wir mal, was der morgige Tag bringt, vielleicht kriegen wir es ja doch noch mit dem Schreibtisch auf die Reihe ;-)

Nichts desto Trotz - have a nice evening :-))))))))

Dienstag, 19.12.

Heute morgen haben wir wieder schön ausgeschlafen und da im Schlafzimmer die Klimaanlage halb 7 automatisch abschaltet, war ich auch richtig schön verschwitzt beim Aufwachen ;-)

Bei meinem letzten Treffen mit Manuel, dem Praktikanten, mit dem ich letztens essen war, hatten wir für diese Woche mal ein gemeinsames Shoppen verabredet und heute war es soweit.
Ich habe ihn unterwegs eingesammelt und ihm mal die europäische Shoppingseite von Accra (zumindestens einen Teil davon) gezeigt.
Zuerst waren wir in Osu Strom kaufen, dann habe ich ihm den "Sotrec" und zum Schluss den Koala gezeigt.
Ich habe heute ein paar Dinge für unsere Angestellten besorgt - jeder bekommt zu Weihnachten einen kleinen Fresskorb mit Milchpulver, Makrelen, Kaffee, Tomatenmark, Instantbanku und Corned Beef. Noch eine Ananas und paar Orangen dazu und fertig.

Manuel hatte reichlich fotografiert, einige Bilder gibt es in den nächsten Tagen sicherlich unter:

http://www.manuelm.org/ghana/

zu sehen.

Wer Lust und Zeit hat, auch dieser Blog ist sehr interessant zu lesen und zeigt mal wiederum ein anderes Leben eines Deutschen in Ghana.

Am Nachmittag wollten wir eigentlich nochmal nach Tema fahren und Lack für die Holzmöbel holen. Leider herrscht hier eine Art Weihnachtsaufbruchstimmung und alles drängt aus der Stadt hinaus. Sämtliche Strassen Richtung Highway waren waren sowas von dicht, es ging nix mehr vorwärts.
Also haben wir abgebrochen und warten, bis sich Ende der Woche (hoffentlich) alles beruhigt hat.

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Heute mal kein "Car of the Day" - stattdessen Schmankerl ghanaischer Kreativität in Sachen Elektro:


das sind Stromleitungen, die in ein Gebäude führen



da manchmal nur 140 V aus der Leitung kommen, flackern Neonröhren nur noch oder gehen gar nicht erst an
deshalb wird extra noch ´ne Ersatzlampe rangetütelt



so wird ein Stecker britischen Systems kompatibel für eine deutsche Steckdose



hier wird immer noch gejagt, indem man den Busch anzündet und die davonrennenden Tiere dann am anderen Ende des Feuers erlegt
tja, und manchmal liegen halt auch Stromkabel im Busch rum
und abends wundern sich alle, warum es dunkel bleibt.............



Ach ja, das Ärgerniss des Tages:
Ich habe letzte Woche eine gefrorene Weihnachtsente gekauft - 2,5 kg für satte 280.000 Cedis.
Und heute seh ich das Vogelvieh mit dem gleichen Gewicht für 200.000 Cedis.
Ärgerlich :-(
Wenn das mein Mann mitkriegt ;-))))

Trotzdem - wish you a nice day................

Montag, 18.12. - schon wieder Happy Birthday

Diesmal ich selbst, aber ab einem gewissen Alter ist es ein Tag wie jeder andere auch.
Dani ist wie gewohnt halb 8 in die Arbeit gefahren, Philipp und Christoph haben sich unten am PC beschäftigt und Kai (die Putzfrau) hat leide in der Küche angefangen. So haben Juli und ich schön ausgeschlafen bis viertel nach 8.

Ich habe dann erst mal wie jeden Morgen auf der Terasse meinen Tee getrunken und da habe ich mein erstes und auch schönstes Geburtstagsgeschenk bekommen.
Cäsar hat mich heute mit "How are you" begrüßt!!!
Ich dachte, ich höre nicht richtig.........
Dann kam noch "Hallo" "Was?" und "`ne Nuss?"
Was kann es schöneres geben, als dass der Papagei anfängt mit sprechen.

Vormittags war ich mit Julchen noch kurz zum Einkaufen und dann haben wir beizeiten Mittag gemacht.
Christoph ist dann zu einem Freund gegangen - ja, richtig gelesen - gegangen.
Der wohnt nur eine Strasse weiter und auf dem Weg dahin kennen uns mittlerweile die Leute, da passiert nix. Auch vom Verkehr her ist es sehr human.

Am Nachmittag haben wir noch Minerals geholt, auch hier hatte das Foto seinen Preis ;-)
4 Bonbons
Dahintergekommen, nach was sich der Preis richtet? :-))



Der Mama (hinten im roten Top) war es etwas peinlich, dass alle 4 keine Schuhe anhatten, aber die Füße sind ja eh nicht drauf ;-)

Danach sind wir zum Bambus-George gefahren, um uns über den Herstellungsfortschritt von Christoph´s Bett zu informieren.
Derzeitiger Abholtermin hat sich auf Donnerstag verschoben ;-)
Also sieht es im Zimmer halt noch ein paar Tage so aus:



Heute Abend waren wir dann essen. Mutig haben wir was Neues ausprobiert und sind reingefallen. Für ein Heidengeld eine halbe Pekingente beim Chinesen. Und was war es?
Eine halbe, mitsamt Knochen in 100 Teile zerschnippelte dürre Ente, die auf Krabbenchips angerichtet war und deshalb nicht nach Ente, sondern nur noch nach Fisch geschmeckt hat. Keine Soße dazu, nur geschmacksneutraler Reis.
Na gut, macht nix, es war eine Erfahrung. Essen gehen hat hier doch immer etwas von Lotterie.
Es gibt Tage, da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen ;-))

Zum Sattwerden haben wir uns halt einfach noch einen Double Thick Milchshake gegönnt.

Irgendwie waren wir dann zu zeitig zu Hause, denn Christoph war ganz ausser Atem und Kai standen die Haare wie nach einem Elektroschock zu Berge.
Es gab wohl im Wohnzimmer eine Kissenschlacht und die 3 haben, als sie uns kommen gehört haben, noch ganz schnell Ordnung gemacht ;-))

Es ist unheimlich beruhigend, zu wissen, dass sich Babysitter und die Kinder gut verstehen.

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Erkennt ihr ihn wieder?

Brutus - diesmal mit "Fett auf den Rippen"




"Car of the Day"


Heute in unserer Strasse.
Irgendwann kurz vor 11 Uhr ist an diesem Auto wohl was kaputtgegangen.
Mitten auf der Strasse, quer.
Rechts daneben kommt man aber mit einem Jeep gerade so noch vorbei ohne ins Gatter zu fallen.
Also besteht auch kein Grund, den Karren mal zur Seite zu schieben.
Als wir heute abend gegen 18 Uhr gefahren sind, stand er immer noch und es wurde dran gewerkelt ;-))

Sonntag, 17.12. - Happy Birthday

Happy Birthday - Julian!
Endlich war es soweit und Julian ist jetzt eine ganze Handvoll alt ;-)
Er konnte es gar nicht erwarten, dass wir endlich aufstehen, denn im Hof wartete sein Geschenk.

Was mag da wohl drin sein??


Freudestrahlend hat er sich auch gleich in Schlafanzughose auf sein Motortrike geschwungen und mutig erste Runden im Hof gedreht.




Dann war es Zeit für die Geburtstagstorte, ganz unüblich schon zum Frühstück.
Mit dem Ausblasen war es nicht ganz so einfach - gemein wie wir sind, waren es Kerzen, die sofort wieder angehen ;-)




Wie gewünscht, sind wir dann auch beizeiten ins Alisa Hotel an den Pool gefahren - zeitiges Kommen sichert gute Plätze. Bis nach dem Mittag war ausser uns auch nur noch ein anderer "Gast" am Pool ;-)



Am frühen Nachmittag kamen dann doch noch mehr Leute und nun haben wir den Beweis:

Sie sind doch gefährlich! :-)))


Auf dem Rückweg nach Hause hat Dani noch am "Elektro-Shop" gehalten. Das Foto hab ich nicht für umsonst machen dürfen - hat genau 2 Bonbons für die Kids gekostet :-)


Zu Hause gab es dann noch "Harry Potter" auf DVD und zum Abendessen Schnitzel mit Pommes - Julchens Wunschessen :-)

Jetzt liegt er zufrieden und völlig geschafft im Bett.
Und wir auch ;-)

Leider habe ich meiner Putzfrau vergessen zu sagen, dass jetzt Ferien sind und wir ausschlafen wollen. Also wird sie wohl morgen viertel nach 7 auf der Matte stehen, mit Ausschlafen wird da wohl nix ;-)


Und hier noch mein "Auto des Tages":



Es fuhr noch.......................

Samstag, 16.12.

Viel werde ich heute nicht schreiben, bin recht k.o.

Wir haben heute in Christophs Zimmer gewerkelt. Er bekommt ein neues Bett und einen Schreibtisch. Also haben wir heut um- und ausgeräumt.
Gleich vormittag sind wir in das Ashfoam Matratzendepot gefahren und haben eine neue Matratze sowie einen Sessel, den man zur Matratze ausklappen kann, geholt.
Weil das neue Bett breiter ist, musste also einiges umgerückt werden. Dabei kann man dann mal wieder in Ecken putzen, die sonst nicht zugänglich sind.
Jetzt liegt erstmal nur die Matratze auf dem Boden, das Bett soll am Montag fertig werden. Mal abwarten. Dann noch der Schreibtisch im Laufe der Woche und fertig.
Dann sind wir auch besser für Besuch eingerichtet :-))

Aber sowas schlaucht hier ziemlich, ohne mit der Klimaanlage das Zimmer runterzukühlen bricht man zusammen.
Also deshalb auch nur Stück für Stück.
In Deutschland wäre sowas eine Tagesaktion - aber wir sind halt nicht in Deutschland ;-)

Über Mittag sind wir nochmal einkaufen gewesen - es musste ja noch eine Geburtstagstorte für morgen her. Es gibt hier in den Supermärkten kleine Cremetorten, die wunderschön garniert und verziert sind und Julian wünscht sich genau so eine schon seit wir zum ersten Mal die gesehen haben.

Eigentlich wollten wir vorher noch in Dzorwulu in den Petshop bummeln gehen und nach Futternäpfen für unseren Papagei schauen. Leider sagte man uns gleich am Eingang, dass das pro Person 5000 Cedis kostet. Das haben wir dann nicht wirklich eingesehen, in einem Laden Eintritt zu bezahlen.
Tja, "Free Looking" ist wohl nicht selbstverständlich, also kaufen wir halt Tierbedarf in von Weissen geführten Shops - da muss man nicht Eintritt zahlen.
Schade, aber unvermeidlich.
Also schauen wir uns nächste Woche bei der Holländerin in Ruhe um, die hat kein Problem, wenn wir dann doch nix kaufen.

So, aber jetzt ist Feierabend.


Tomorrow is another day..................
So, nachdem ich das mit den Bildern raus habe, es macht ja sogar Spass, gibt es jetzt regelmässig was für´s Auge.
Eigentlich wollte ich ja mal ein paar weihnachtliche Schnappschüsse in der Stadt machen, erheiternde Motive dazu gibt es genug. Leider hat man mir beim letzten Einkaufen leere Batterien angedreht - Originalverpackung zum Originalpreis - leider leer. Pro Bild 2 Batterien - das geht nun wirklich nicht :-(
Da hat wohl wieder irgendjemand seine Ladenhüter gewinnbringend nach Afrika exportiert.
Deshalb erst mal unsere privaten Weihnachtsimpressionen - viele sind es nicht ;-)


Adventskranz auf der Terasse


Die Geburt Jesu auf afrikanisch
Handarbeit. Wem es gefällt für nächstes Jahr Weihnachten, einfach bei mir ordern. Aber dann bald - auch hier ist sowas Saisonartikel :-)



X-mas Bazar letzten Samstag in der Swiss School


Christoph (vor dem Baum auf dem Stuhl) beim Verkauf von Kaffee, Kuchen und Weihnachtsplätzchen


Dazu (nicht ganz zu Weihnacht passend) afrikanische Musik - klang aber nicht übel.

Alles in allem nicht vergleichbar mit Deutschland, aber erfrischend lebhaft und fröhlich - halt dem Wetter entsprechend :-))

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Heute war nun letzter Schultag.
Als Abschluss gab es in der Schule eine Veranstaltung. Alle Klassen haben verschiedenes vorgeführt und vorgesungen. Es ist schon eigenartig, sich bei über 30 Grad und strahlendem Sonnenschein "Oh Du Fröhliche......" anzuhören.
Philipps Klasse haben den Sketch "Jesu Geburt - wie es wirklich war" gezeigt und nun wissen wir Bescheid: Jesus war schwarz und die Heiligen 3 Könige haben als Geschenke Spielzeugautos und Yugi-oh Karten gebracht ;-))
Irgendwie muss das Petrus verärgert haben, denn es fing an mit regnen. Aber was stört das bei der Wärme ;-))

Es hat allen gefallen und die Kids haben sich wirklich Mühe gegeben und können jetzt 3 Wochen schulfrei geniessen.

Und ich geniesse jetzt noch eine Weile die deutsche Weihnachtserie "Patrick Pacard" von 1984 - ich liebe es :-))

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Ach übrigens: wir freuen uns immer über Kommentare ;-))
Also nicht so schreibfaul sein!

Nachtrag Wasserversorgung

Da ich von Dani vorhin einen Anschiss bekommen habe, dass ich mit meiner weiblichen Ignoranz für technische Dinge das mit der Wasserversorgung wohl nicht richtig dargestellt hätte, kommt nun hier unter seiner Anleitung eine detaillierte Beschreibung, wie das nun wirklich funktioniert:

Ausgangslage:
Wie auch in Deutschland bekommt man in Ghana das Wasser durch eine Leitung in sein Grundstück. Der Wasserdruck in D ist in der Regel zwischen 3 und 5 bar.

Da wir aber in Ghana leben und hier nicht mal das Wasser normal ist, haben wir meistens einen Druck von ca. 0,1 bis zu nicht mehr messbar. Zu diesem Zweck stellen sich die besserbetuchten Einwohner große Wassertanks auf, in denen das Wasser gespeichert wird und man somit immer Wasser zur Verfügung hat. Aus diesen Tanks geht das Wasser zu einer Pumpe, diese merkt, wenn Wasser im Haus benötigt wird. Bis dahin ganz normal, kennen einige vielleicht noch aus Deutschland von früher.

Jetzt kommt aber ghanaische Gründlichkeit ins Spiel!
Man kann ja so einen Tank nicht einfach auf den Boden stellen, denn der ist ja schon nicht ganz billig. Also baut man ein völlig überdimensioniertes Fundament, auf dem der Tank ca. 60cm über dem Boden steht - siehe hier:


Da Wasser immer nach unten fliesst, ist der Anschluss für die Mainpipe natürlich oben am Tank.
Das macht dann also ca. eine Höhe von 3-4m.

Um das anschaulich zu beschreiben: Wenn wir einen Gartenschlauch nehmen, der direkt an der Mainpipe hängt und dieser Schlauch liegt auf dem Rasen - dann läuft das Wasser. Nimmt man diesen aber in die Hand und hebt ihn an, kommt nix mehr - weil: zu wenig Druck.
Verständlich genug?
Dann kann sich jetzt jeder halbwegs logisch denkende Mensch denken, dass es das Wasser selten bis nie bis in die Tanks schaffen kann.
Okay, dann weiter...........

Man nehme dann ein Bier, setze sich abends unter einen Baum und denke über diese Probleme nach.
Ich sage jetzt nicht, nach dem wievielten Bier des Rätsels Lösung da war:

Es muss ein Wasserbehälter her, der sehr tief in der Erde liegt.
Also beantragt man bei seiner Frau 1 Million und einen freien Nachmittag.
An diesem Nachmittag gräbt man dann den vorher für eine Million erstandenen Polytank in die Erde ein.
Manch einer fragt sich jetzt, wenn der Tank so tief liegen muss, warum schaut dann noch so viel davon oben raus?
Zu faul, tiefer zu graben?
Auf eine undurchdringliche Goldschicht getroffen?
Nein, ganz anders!
Irgendwann kommt ja auch wieder die nächste Regenzeit und dann steht das Regenwasser ab und an mal im Garten und läuft dann locker-lecker mitsamt umliegender Erde und Sand oben in den Tank rein und kommt versifft im Haus wieder aus der Dusche.

Na jedenfalls wird aus diesem Tank das Wasser mittels der guten Gardenapumpe in die großen, auf dem überdimensionierten Fundament stehenden Tanks gepumpt.

Und soweit wie wir jetzt mitbekommen haben, sind wir derzeit die Einzigsten in der Strasse, die nicht mit Eimern auf den Wassertanker warten müssen. Wir sind aber auch die Einzigsten mit diesem ausgeklügelten System.

Und warum die ganze Mühe?
Lieber 1,5 Millionen und etwas Zeit und Unmengen Schweiss investiert, als jeden Monat 4 Wassertanker für je 600.000 anstatt regulär 500.000 auf der Wasserrechnung.

Logisch, oder?

Zum Abschluss noch eine Art Disclaimer:
Ich persönlich bin nicht für die Richtigkeit des hier Geschriebenen verantwortlich. Für eventuelle Falschauskünfte, die eventuelle irgendwelche Hobbybastler in den Ruin treiben, die nach dieser Anleitung gebaut haben, ist ausnahmslos mein Göttergatte verantwortlich!



Ist der Post reif für "Die Sendung mit der Maus"?

Mittwoch, 13.12.

Einige haben ja hier in den letzten Tagen vergebens nach Neuem geschaut - sorry, ich war mal wieder faul.
Dafür gibts diesmal leichte "Lektüre" - ein paar Bilder:


Als erstes für Oma das schwimmende Julchen - man bemerke am Beckenrand die Tiefenanzeige!


Und hier der Beweis, dass er freiwillig ins tiefe Wasser gegangen ist ;-)



Ähm............das ist übrigens der Bademeister - er schläft tief und fest :-))


Dieses Tierchen hatten wir vor ca. 3 Wochen im Wohnzimmer entdeckt.


Wir sind auf Nummer sicher gegangen, dass diese Grüne Mamba uns nicht mehr besucht.
Aber ganz ruhig bleiben, jetzt sind all unsere Fenster am Haus schlangendicht! Also keine Panik.

Und hier kommt die Auflösung für die Frage: Was haben die Langers alles in den Koffern aus D mitgenommen im Oktober?

Bohnen, Mais, Sauerkraut, Klöße, Honig, Nutella usw.
@ Enrico: die "Jelly Babies" sind unten rechts in dem Voltickarton ;-))

Das war aber noch nicht alles............


Suppen, Kaffee, Knorr Fix und div. Knabbereien

Damit müssen wir jetzt bis Juli hinkommen..................

Das Wichtigste aber hier ist natürlich Wasser. Und dank dieser Konstruktion:


es läuft (bis jetzt) so gut wie nie. Kurze Erklärung: Der schwarze Tank links hängt an der Mainpipe (wasserleitung). Von diesem Tank wird das Wasser mit der Pumpe rechts im Bild in die Tanks gepumpt, die oben auf dem Metallgerüst stehen. Von da aus können die wiederum ins Haus gepumpt werden.


So, und zum Schluss noch die Wettervorhersahe für die nächsten Wochen:

Man beachte die Uhrzeit und die Innentemperaturen.
Mama, verstehst Du jetzt, warum die Bettwäsche maximal eine Woche bezogen bleibt?

Sonntag, 10.12.

13 Uhr - Mittagsruhe
Wir sind gerade heimgekommen - waren heute morgen zum Brunch im Golden Tulip eingeladen. Dani hatte vor ein paar Wochen bei einem deutschen Ehepaar mal die Wasserversorgung im Haus auf Vordermann gebracht und als Dankeschön war heute Brunch.
Wir haben uns 9 Uhr getroffen und gemütlich nahe am Pool uns quer durch das Büffet gegessen. Für die Kinder haben wir Badesachen eingepackt - dasitzen und den Erwachsenengesprächen zuhören macht ja keinen Spass. Leider geht Brunch dort nur bis 11 Uhr. Für mich ist Brunch eigentlich Breakfast + Lunch und sollte schon bis 12 oder 13 Uhr gehen, aber gut, es hat geschmeckt und wir haben uns super unterhalten und die Kinder hatten Spass im Pool.

Der gestrige Tag war eigentlich bestimmt vom Bazar in der Swiss School. Christoph und Mirko hat Dani morgens schon um 8 Uhr hingefahren zum Vorbereiten. Wir sind dann gegen 10 Uhr hin und haben uns erstmal alles angeschaut. Man trifft da natürlich viele bekannte Gesichter und sitzt im Hüsli und tratscht - wie gehabt.
Christoph war mit anderen für den Verkauf von Kaffee verantwortlich, er fand es recht stressig ;-)
Ich habe natürlich einige Händler finanziell unterstützt ;-)
Als "Gegenleistung" habe ich jetzt eine Handtasche mehr (Danke an Andy Truttmann für seine modische Beratung dabei) , Julian nennt ein Flugzeug und einen Dino sein eigen. Ebenso wie ein Batikshirt mit Motiv (Fufu-stampfender Mann) und Philipp hat Vasen getöpfert.
Über mittag sind wir mit Julian heimgefahren, etwas Mittagsruhe tut bei den Temperaturen gut. Am Nachmittag haben wir dann die beiden Großen abgeholt. Somit ist dann ein Tag hier schon fast wieder zu Ende.

Dani hat sich dann gegen Abend wieder dem Kampf gegen die Ameisen gewidmet, das nimmt ja enorme Ausmasse an. Die Biester finden aber auch immer wieder neue Wege ins Haus.
Ich habe ja die schlimme Befürchtung, die sitzen im Gemäuer. Und sie sind mittlerweile nicht mehr auf Essereien scharf, die kann man ja ganz gezielt wegpacken. Nein - Zielobjekt ist jetzt Wasser. Damit wird es schwierig. Es langt schon, eine nasse Badehose ins Bad zu hängen - die ist im Nu bevölkert.
Im Moment favorisiere ich die Anschaffung mehrerer Ameisenbären ;-)))

Ach ja, ich hatte ja in einem der letzten Posts von dem Teppichhändler geschrieben.
Gestern waren ich noch mal gemeinsam mit Dani dort - diesmal mit fester Kaufabsicht.
Natürlich war der Preis erstmal wieder um einiges höher als am Dienstag, wo ich gefragt hatte. Er wollte 480.000 - wir max. 350.000. Um das ewige Feilschen abzukürzen, mach ich´s meist mit dem Spruch: "Pass auf, Du willst mich bescheissen, ich will Dich bescheissen - also treffen wir uns in der Mitte"
Hat auch wieder gut geklappt - 400.000 und ca. 16qm Rasenteppich wanderten in unsren Kofferraum.
Der penetrante Händler vom Stand nebenan verhielt sich aufgrund Dani´s Anwesenheit ganz ruhig, hat mich nur ab und an mit ganz bösen Blicken gestraft, was mich jetzt nicht wirklich weiter gestört hat - ich hab stinkfreundlich zurückgelächelt ;-)

So, damit haben wir jetzt alles Nötige für den Pool zusammen und da heute nix weiter anliegt, werden wir mit dem Aufbau beginnen, er soll ja schliesslich spätestens Weihnachten gefüllt stehen. Und unter der Woche bleibt nicht wirklich viel Zeit, noch was zu tun.
Jetzt ist noch eine Woche Schule, am 18.12. gehen die Ferien los, also nicht mehr viel Zeit für Dinge, die sich ohne Kinder besser erledigen lassen.
Und es steht noch so einiges auf der To-Do-List, was abgearbeitet werden muss :-)

Also dann einstweil einen wunderschönen 2. Advent für alle Mitleser hier and

to be continued....................

Freitag, 08.12.

So, mal wieder nachdenken über die letzten Tage - ja, ich war faul ;-)
Am Mittwoch bin ich mal wieder über den Markt hinter dem Koala-Supermarkt geschlendert - ich will ja nicht, dass ich bei meinem Jeans-Dealer in Vergessenheit gerate. Und siehe da, hält er mir wieder eine traumhafte Jeans unter die Nase und grinst mich dabei breit an. Ruck-Zuck hatte er das Fenster von seiner Bretterbude mit einer Ghanaflagge verhangen und ich konnte anprobieren - niemand anderes als ich hätte in diese Hose gepasst ;-)
Tja, so ein Stammdealer ist schon was wert. Ich habe dann mal daheim im Internet nach der Marke gesucht und (sofern es keine Plagiate sind) ist es sogar eine Designermarke. Mir am Ende wurscht - sitzt perfekt und vorallem - sie ist lang genug für meine Gurkenbeine :-)
Genug der Klamotte - habe ausserdem noch viel Geld gelassen beim Tanken und beim Strom kaufen. Richtig gehört - wir ziehen 1-2 mal im Monat los und kaufen im Voraus Strom. Vergisst man es, bleibt die Hütte dunkel. Das hat aber den Vorteil, dass man keinen Ärger mit evtl. fehlerhaften Rechnungen hat wie etwa beim Telefon.
Mittwoch war ja Nikolaus, für die Kinder gab es eine Kleinigkeit in der Schule und im Kindergarten und für daheim hatte ich mich dazu durchgerungen, für jeden ein Überraschungsei für sage und schreibe je 16500 Cedis (ca. 1,40 Euro) zu kaufen. Ich bin auch wirklich gleich heimgefahren, aber trotzdem waren die recht wabbelig und völlig aus der Form ;-)
Na egal, zusammen mit diversen anderen (teuren) Naschereien haben sich die 3 Kids gefreut.
Als Ausgleich habe ich an dem Tag 3 Blumenköhler und 4 Mangos für gesamt 40.000 bekommen :-)
Heute war ich dann wieder im Petshop, Hundefutter kaufen. Draussen standen ein paar Leute herum mit einem kleinen weissen Fellknäul auf dem Arm. Da musste ich natürlich erst mal hin und das war der kleinste Hund, den ich bisher gesehen habe! Nur eine kleine Hand voll, aber sowas von lebhaft und vorallem knuddelig. Unsre Katze ist mehr als doppelt so groß. Ich hab dann zu dem einen Mann einfach gesagt: "Okay, I take him." Dem ist ja gleich die Kinnlade runtergeklappt. War ja nur ein Joke, er hätte ihn wohl kaum hergegeben. Es gibt ja durchaus noch recht viele Ghanaer, die keine Hunde und Katzen fressen ;-)
End of the week - das heisst, die Kinder halb 1 aus der Schule holen. Philipp habe ich gleich auf dem Weg nach Hause bei einer anderen deutschen Familie zu einem Kindergeburtstag abgesetzt. Daheim dann den Driver ins Wochenende geschickt und allgemeine Mittagsruhe verhangen.
Da uns heute nix einfiel, was es zum Abendessen geben könnte, haben wir kurzerhand beschlossen, Essen zu gehen - mal wieder europäisch ins Surfer´s Inn.
Unser Schlafgast Mirko war auch mit und heute haben wir ein paar Runden Billard gespielt, während wir auf´s Essen gewartet haben. Die Männer hatten allesamt Pizza aus dem Holzofen, ich hab den Gulasch mit Knödel probiert. Lecker, reichlich und das Ganze zusammen für 6 Personen inkl. etlicher Getränke für ca. 42 Euro. Kann man lassen :-)

Tja, morgen ist nun in der Schule der X-mas Bazar. Wir werden uns das im Laufe des vormittags mal in Ruhe anschauen. Es werden allerhand einheimische "Seller" (Verkäufer) ihre Verkaufsstände haben, Kaffee, Kuchen und Sandwiches werden von der Oberstufe angeboten.
Ausserdem haben einige Schüler der Oberstufe heute noch mit den Kindergartenkindern Plätzchen gebacken, die morgen mit verkauft werden. Julian hatte allerdings keine Lust, mitzubacken - Christoph dafür umso mehr. Er hat wegen zuviel Rumnascherei eine auf den Hintern bekommen ;-))
Na mal schaun, was das morgen wird...............

Ich habe ja letztens schon die Vorteile von Stammdealern geschildert. Das Ganze scheint allerdings nach einer Weile auch gewisse "Nachteile" zu haben. Heute wurde ich schon zum Zweiten Mal von meiner Units-Dealerin (Units = Einheiten fürs Prepaidhandy) zum Mitessen eingeladen. Sie ist ja wirklich eine ganz liebe und nette Frau - aber ich glaube nicht, dass ich schon bereit für ihr Essen bin. Ich mag halt keine Fischköpfe und so.............
Wie oft kann ich dankend mit den Ausreden Zeitnot, Magenverstimmung u.ä. ablehnen ohne dass sie beleidigt ist? Ich weiss es nicht.
Dani meint nur, beim dritten Mal muss ich mitessen oder ich schwimme selbst im Kochtopf. Ich habe den Verdacht, er will mich loswerden................
Er hat gut Reden - er wurde heute auch zum Essen eingeladen - und hat angenommen. Es gab ein namenloses, aus einem neutralen Eimer stammendes Granulat, welches in Wasser eingerührt wird und dann zu einer Pampe wird. Ähnlich wie Instantkartoffelbrei. Keiner weiss genau, was es war - aber Dani lebt noch ;-)

Mittlerweile ist es 23 Uhr, Ausschlafen morgen früh ist nicht - Christoph und Mirko müssen schon halb 9 in der Schule sein.

Also Schluss für heute,

see u next time

05.12. - Dienstag

Da bin ich wieder!
Völlig ghana-untypisch war unser Auto gestern nachmittag wie versprochen fertig!
Ich hab mir beim Abholen die "Werkstatt" mal bischen angeschaut: wie gesagt nur ´ne Kleine Halle mit einer Grube und diversen Werkzeugen. Absolut unkonventionell ohne groß Geräte und Schnickschnack. Minibüro in einem kleinen Kabuff, ein simpler Tisch mit einem Zettelblock und einem Taschenrechner. 700.000 Cedis bar auf die Hand und wir hatten ein wieder funktionierendes Auto. Bastler in verschmierten Jeans sind hier allemal besser als bekittelte Mechaniker in sterilen Werkstätten ;-)

Heute morgen wie gewohnt die Kids zur Schule gebracht und einen Cappuchino im Hüsli getrunken. Mittlerweile gehört das morgendliche Treffen und Tratschen für mich irgendwie zum Tag. Dann bin ich erst mal wieder heim, so richtig ausgeschlafen hatte ich nicht. Gegen mittag hab ich erst mein Obst und Gemüse bei meiner Gemüsetante gekauft, fehlte für den Bauerntopf heute abend nur noch Hackfleisch aus dem Koala. Mittag war ich dann noch mit einem Praktikanten der NIIT in Osu in einer kleinen versteckten Salatbar essen. Riesen Portionen Salat, alle möglichen Variationen und absolut lecker. Nur leider viel zu viel für mich :-( Ich hab dann immer etwas ein schlechtes Gewissen, wenn mein Teller halbvoll zurückgeht - die könnten denken, mir hat´s nicht geschmeckt. Wir haben uns auch super unterhalten, über Gott und die Welt und halt speziell das Leben hier in ghana. Es macht halt jeder auf seine Art seine eigenen Erfahrungen und doch gleichen sich sehr viele Begebenheiten und spiegeln damit auch das "Anderssein" der Ghanaer sehr gut wider.

Dienstag Abend ist ja in der Schule immer Eltern-Schüler-Fussball und Daniel ist mit Christoph dort. Sie müssten eigentlich jeden Moment heimkommen, es sei denn die 2 gönnen sich noch ein Bier und eine Cola ;-)

Alles in allem war es heute ein recht ruhiger, entspannter Tag. Einzigstes ärgerliches Ereignis war heute mittag ein Verkäufer von so einer Art Rasenteppich. Ich wollte nur mal hinfahren und mir das aus der Nähe betrachten und Preise erfragen und in welchen Breiten der Belag zu haben ist. Wir wollen als Untergrund für den neuen Pool so etwas in der Art auslegen als Schutz gegen Steinchen usw.
Ich also hin zum ersten Stapel und den dort sitzenden Händler ausgefragt. Da kam der Händler vom Stand nebenan und versuchte mich auf ziemlich penetrante Weise zu seinem Stand zu ziehen, weil es bei ihm viiieeeeeel billiger und sowieso viel besser wäre. Hab dann aus dem Auto mein Handy geholt, um die hier verbreitete Masseinheit Fuss irgendwie in Meter umzurechnen und der Typ klebte mir am Hacken wie ein haufen Hundekacke. Nachdem ich ihm klargemacht hab, dass ich aufgrund seiner Aufdringlichkeit nun eh nicht mehr bei ihm kaufen würde und er mich jetzt ganz beruhigt loslassen könnte (er hatte die ganze Zeit meinen Oberarm gepackt), mich mühsam ins Auto gekämpft hatte, presste er sein Gesicht an die Scheibe, hämmerte am Auto rum und schimpfte wie ein Rohrspatz. Sowas kann ich vielleicht leiden. Also wieder ein Ort, wo ich sicher nicht mehr alleine einkaufen gehen werde - schade eigentlich :-(

Morgen werde ich mal in Ruhe ausrechnen was mich 16 qm kosten, wenn 3x6 feet 35.000 Cedis kosten ;-)

So, gerade sind meine beiden Männer heimgekommen, Dani wird jetzt noch duschen und dann schauen wir uns "Lost" an - 1.Staffel auf DVD ;-)

Nice evening für Euch alle
Bis morgen.............?

04.12. - 2.Teil

Erste Rückmeldung aus der Werkstatt!
Dani ist vorhin mal hingefahren und hat geschaut. Der Motorraum war erschreckend leer, aber der Typ meinte, in 2 Stunden ist er fertig.
Nun gut - der Driver wartet dort und gibt uns Meldung, wenn es soweit ist.
Wenn ich nur schon wüsste, was der Spass kostet............ das ist jetzt die Frage.

Wir holen 16 Uhr erstmal die Kids aus der Schule ab, vorher besorgen wir noch etwas zum Abendessen - ohne viel Arbeit gibts Eier, Brot uns bischen was Grünes dazu.

Montag, 04.12.

Ich schaff´s einfach nicht, mal regelmässig jeden Tag zu schreiben.............
Aber heute hab ich zeit - ich sitze mal wieder zu hause und kann nicht weg - das Auto ist mal wieder in der Werkstatt :-(
Aber der Reihe nach...........
Letzten Freitag war ja Feiertag hier - Farmer´s Day. Trotzdem stand das Leben hier nicht still - zumindestens ab mittag haben dann doch die meisten Läden und Märkte offen. Gleich morgens ist Dani mit dem Auto in eine Werkstatt gefahren, um die kaputte Klimaanlage reparieren zu lassen. Wir hatten uns am Donnerstag nachmittag schon einen "Kostenvoranschlag" geholt und uns gleich für Freitag morgen angemeldet. Nach knapp einer Stunde lief sie wieder, besser als vorher mein ich mal. Gekostet hat das ganze reichlich 500.000 Cedis - davon waren 110.000 Cedis Arbeitskosten. Dafür macht in D nicht mal einer die Motorraumklappe auf und hier rödeln dafür 7!!! Leute und basteln. Enorm.
Also können wir jetzt wieder ganz entspannt und erfrischt durch die Stadt fahren.
Da sonst nix weiter zu erledigen war, haben wir uns auf den Weg nach Tema gemacht. Dort befinden sich nämlich die "Baumärkte" denen Dani vertraut. Klingt übertrieben, sind auch nur Bretterbuden, wo jeder ein andres Gewerke mit Zubehör bedient. Aber dort findet man halt alles auf relativ kleinen Gebiet und muss nicht lange rumfahren. Was genau Dani alles da besorgt hat - fragt mich nicht. Ich habe so richtig keinen Durchblick in seine Basteleien in Haus und Garten ;-)
Abends gab es lecker Thüringer Bratwürste - frisch aus dem frost (natürlich vom Metzger aus Tema) und Sauerkraut (frisch aus der Dose im Oktober aus D importiert).

Samstag stand dann das "Orca" auf dem Plan. Dort gibts so ziemlich alles für haus, Hof und Garten. Gardinen, Rollos, Wohntextilien, Möbel, Geschirr und alles was man sonst in der Küche braucht, Deko fürs ganze Haus, Kitsch und Krempel und Spielwaren sowie Sportartikel. Denn wir sind immer noch auf der Suche nach einem ultimativen Geburtstagsgeschenk für Julian. Unseren ursprünglichen Plan, ihm einen kleinen Spielplatz in den Garten zu setzen, haben wir aufgrund völlig überteuerter Preise verworfen. Also haben wir das Orca durchkämmt und sind fündig geworden. Wohlweislich hatte ich genug Geld eingesteckt und konnte auch gleich bezahlen. Die müssen größere waren allerdings immer erst aus dem Lager ranholen, also sollten wir dann Sonntag nochmal hinkommen. Was macht man nicht alles, damit unser Bärchen jetzt ein nagelneues Elektromotorrad bekommt :-))
Ich bin schon ganz gespannt drauf, wenn er Vollgas über den Hof braust ;-)

Samstag mittag mussten wir Philipp dann noch nach Tema fahren - er war auf einer Geburtstagsfeier eingeladen.
Also war es dann alleine mit Julian ein recht ruhiger Nachmittag. Ich habe gleich meinen im Oktober bei Ikea neu erworbenen Weihnachtskranz hergerichtet. Er hängt jetzt auf der Terasse, genau wie die Lichternetze. Am Abend gibt das Ganze ein richtig gemütliches Licht - aber so wirklich weihnachtlich ist es irgendwie doch nicht. Es ist aber nicht so, dass uns das fehlen würde.
Ich wöllte es jetzt gar nicht kalt haben - es ist viel schöner, in der Sonne zu liegen. So wie gestern am Pool im Alisa. Wir waren mal wieder die einzigsten Gäste. Christoph´s Freund Nick war diesmal noch mit und Mirko mit seiner Mama.
Das möchte ich dann doch nicht gegen Stiefel und Daunenjacke eintauschen ;-)
Nachmittags sind wir dann in den Orca, um das Motorrad abzuholen. Dabei blieb es nicht - ich kann dort einfach nicht ohne etwas zu kaufen rausgehen - diesmal ausserplanmässig eine riesige Pfanne und 8 neue Teller sowie dazugehörige Schüsseln.
Ich mags halt schön auf dem Tisch ;-)
Da Sonntags kaum Verkehr herrscht, ging es auch recht flott, dass wir wieder daheim waren.
Abends sollte es eigentlich Jägerschnitzel geben, also panierten Leberkäs (auch vom Metzger aus Tema). Leider hatten sich Ameisen im Paniermehl breitgemacht - also gabs nur gebratenen Leberkäs ohne Panade.

Unseren unliebsamen Mitbewohnern haben wir ja schon vor einiger Zeit den Krieg erklärt - nur bisher ohne richtigen Erfolg. Heute gehts in eine neue Runde: Dani hat mit unsrem dayguard gestern Garten inspiziert und einige Stellen ausfindig gemacht, wo sich ein Nest verbergen könnte. Ich habe meiner Hausmaid Geld gegeben und sie will morgen ein "special powder" mitbringen. Das wäre "very strong" meint sie. Na schaun mer mal.................
Wir sind auf alles vorbereitet - wir werden diesen Krieg gewinnen - koste was wolle ;-)

Ja, ansonsten hoffe ich inständig, dass unser Auto heute wieder heile wird. Ich hab mich mit Dani gleich nach der Schule an der Werkstatt getroffen. Diesmal probieren wir eine neue aus, gleich eine Strasse weiter. Da ist nix ausgeschildert und so, es ist einfach nur eine große Garage und uns ist aufgefallen, dass dort jeden Tag andre Autos stehen, vorallem auch von Ausländern, besonders Amerikaner geben ihre Wagen dort hin. Also haben wir einfach gefragt und es heute hingebracht. Das sind Libanesen (was sonst) und die machen einen recht unkonventionellen Eindruck. Das faszinierende an Libanesen ist, die beschaffen alles.
Hoffen wir mal, dass es diesmal nix grossartig zu beschaffen gibt und die Kiste wieder gescheit läuft - ohne Auto in Accra ist einfach Irrsinn.

To be continued..................

Donnerstag, 30. November

Und wieder gibt es nachzuholen von den letzten Tagen. Mir fehlt manchmal einfach die Lust zum Schreiben.

Die Männertour am Dienstag ging dann doch recht lange - Dani kam erst viertel vor 6 heim - halb 7 wollten wir uns aber schon im Monsson treffen. Ich war soweit fertig, Dani war fix Duschen. Die babysitterin kam wie immer überpünktlich und so sind wir rechtzeitig losgekommen. Kurz vor Osu habe ich allerdings festgestellt, dass ich in Hausschlappen losgefahren bin :-) Also kurzerhand kehrt und zurück nach Hause - alle schick angezogen und aufgemacht und dann zerfetzte Schlappen - das geht nun wirklich nicht.
Aber wir waren immerhin nicht die letzten ;-)
Angekommen im Monsoon (man muss vorher einen Tisch bestellen) trifft man sich im Eingangsbereich an der bar und ordert erst mal einen Drink. Wenn dann alle da sind, kommt ein Kellner und bringt die Karten und man stellt sich sein Gericht zusammen. Diesmal habe ich Warzenschwein mit Gemüse und Pommes bestellt. Letztes Mal hab ich Krokodil probiert - es war nicht unlecker, aber ich muss es auch nicht unbedingt nochmal haben (die Konsistenz des Fleisches war etwas gewöhnungsbedürftig). Und so sitzt man dann dort an der bar und tratscht und wartet und trinkt. Irgendwann kommt dann der Kellner und sagt, das Essen ist bald fertig und man wird an seinen Tisch geführt. Und dann bekommen auch alle am Tisch gemeinsam ihr Essen. Das Ganze in einer sehr entspannten Atmosphäre - ist halt ein Nobelrestaurant. Da kommt auch der Chef selbst mal an den Tisch und schaut, ob alle zufrieden sind und zum Abschluss gabs auf Kosten des Hauses einen Berentzen Apfel (es klingt absolut niedlich, wenn ein Engländer "Apfelkorn" sagt).
Das hat zwar alles seinen Preis, aber ab und an geht das mal und man gönnt sich ja sonst nix ;-)
Natürlich war es wieder nach 23 Uhr geworden und alle hatten noch wegen Sonntag abend zu kämpfen.
Also lief es gestern alles etwas ruhiger.
Ich habe mich nur auf die Suche nach Klebestiften und einem Geodreieck für Christoph gemacht. Mit halben Erfolg: Klebestifte ja - Dreieck nein.
Was solls - es wird auch ohne gehen.
Meist findet man solche Sachen, wenn man nicht mehr gezielt danach sucht. Also abwarten und irgendwann werd ich warscheinlich auf dem Makola drüberstolpern ;-)

In dieser Woche ist heute letzter tag - morgen ist Farmer´s Day - Feiertag in Ghana.
Also keine Schule - langes Wochenende. Wir wollen diesmal einen anderen Hotelpool ausprobieren. Und am Sonntag morgen vielleicht auf den makola nach Schuhen schauen - etlichemeiner Billig-jeden-Tag-anzieh-Schuhe lösen sich in Wohlgefallen auf.

Jetzt mach ich mich auf den Weg zum Petshop - Hundefutter holen. Hackfleisch im Maxmart besorgen und bissel Gemüse bei meiner Gemüsetante am Roundabout. Dort werd ich auch mal mein Glück bei der Plastetante versuchen - mein Wischeimer leckt. Gestern wollte man mir am Koala einen Eimer für 100.000 andrehen. Ich hab ihm nur gesagt, er muss sich jemanden anderes zum Bescheissen suchen. Manche Händler sind einfach zu unverschämt. Ich bin auch zur Zeit wirklich nicht in der richtigen Stimmung mit jedem Händler ewige Feilscherei zu betreiben. Ich empfinde es derzeit als recht nervig, mich um alltägliche Dinge zu streiten und deshalb ist Einkaufen auch grad mal nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Mir macht auch das Wetter etwas zu schaffen, es ist sehr heiss und in Bayern würd ich sagen "Wir haben Föhn". Also sitz ich oft daheim drinnen oder auf der Terasse, da geht immer ein etwas erfrischendes Lüftchen.
Ausserdem ist im Auto die Klimaanlage kaputt. Ausserhalb der Stadt unterm fahren kann man die Fenster aufmachen und man hat den fahrtwind als Abkühlung. Aber hier in der Stadt durch das ewige Stehen im Stau und an den Ampeln geht da auch kein Luftzug und der Schweiss rinnt nur so. Da hab ich die Fenster auch nicht gerne so weit offen, denn manche Strassenhändler oder Bettler sind recht penetrant und greifen ins Auto und tatschen einen an. Das mag ich ja nun überhaupt nicht leiden. Also Scheiben hoch und tapfer in die Sitze geschwitzt.
Aber wir haben wenigstens bis jetzt immer ausreichend Wasser und man kann daheim erstmal Duschen ;-) Das ist nicht selbstverständlich hier - also 3 Kreuze und ich will nix Beschreien.

Also auf geht´s - bis später.................

Dienstag, 28.11.

Hier rennt die Zeit - *schwupp* - sind wieder 4 Tage vergangen.
Aber es war ja Wochenende und wir wollten es ganz easy angehen. Haben wir auch.
Samstag war Homeday. Dani hat dieses und jenes in Haus und Garten *gebastelt*. Und so vergeht der Tag.............
Sonntag sind wir morgens beizeiten (10 Uhr) ins Alisa Hotel an den Pool. Es war herrlich, wir hatten den Pool für uns alleine und die Kids haben sich richtig ausgetobt. Julian, mit Schwimmflügeln bewaffnet, ist sogar mit ins ganz tiefe Wasser (ca. 1,9m) und hat nicht mal Angst gehabt. Er ist ganz stolz, dass er jetzt genau wie sein kleiner Brutus Hundepaddeln kann ;-) Ich weiss nicht, wie er drauf kommt - er hat noch nie Brutus im Wasser gesehen ;-) Na egal.
gegen halb 4 sind wir dann heim, kurz drauf kam die Babysitterin. Wir sind dann in die Stadt, einen Happen essen und danach zum Airport. Dort wollten wir uns alle kurz nach 20 Uhr treffen, um jemanden abzuholen. Der besucht ab und an mal seine Leute im Ausland und schaut nach den Rechten ;-)
Besucher und Neuankömmlinge werden eigentlich immer abgeholt und ins Hotel gebracht, meist sitzen wir dann noch auf einen Schluck zusammen. So auch am Sonntag abend und es war dann recht spät geworden - das hängt mir heute noch nach ;-)

Gestern habe ich Philipp und Juli schon mittags aus der Schule geholt, noch bischen was daheim in Haushalt gemacht, Christoph musste als einzigster bis 16 Uhr pauken.

Heute morgen bin ich gleich nach der Schule heim, Einkaufen fahre ich etwas später. Heute sind nur Non-Food Artikel auf der Liste wie Schreibwaren, Plasteeimer, Knöpfe. Das zusammenzusuchen brauche ich Lust ;-)

Heute abend ist dann gemeinsames Abendessen im *Monsoon* angesagt. Gehobeneres Ambiente - man kann auch Nobelschuppen dazu sagen ;-)
Genauen Bericht über das Essprozedere dort gibt es dann morgen :-)

Werde dann mal langsam losmachen auf Einkaufstour nach Osu, hoffentlich finde ich diesen Schreibwarenladen wieder ;-) Ich habs mit der Orientierung nicht so wirklich und die mangelnde oder ständige Beschilderung macht es mir manchmal nicht leicht, etwas wiederzufinden.
Bei der Gelegenheit besuche ich mal wieder meine Klamottendealerin. Vielleicht hat sie ja wieder so genial schöne Tücher und Blusen.

Wie schaut´s aus, Diana? Brauchst Du noch Tischdecken? ;-)))

Also bis später - Bericht folgt - es passiert meist was Interessantes :-)

Freitag, 24.11.

So, einen Tag hab ich nachzuholen. Mal nachdenken..............

Gestern war ich die meiste Zeit daheim, die Handwerker waren noch immer mit dem Tauschen der Moskitonetze beschäftigt. Da muss man schon mal ein Auge draufhaben, damit das gescheit wird.
Zwischendurch habe ich eine Einkaufstour gemacht. Zuerst im Petshop Hundefutter kaufen und wie immer stromern dort allerlei Tiere herum. Diesmal ein Boxerbaby - mein Gott war der winzig und knuddlig. Ich muss dann immer ganz schnell weg dort, sonst pack ich so ein kleines Scheisserchen noch mit ein und nehm´s mit ;-)
Dann wie üblich im Maxmart für´s Abendessen und was man sonst so zum Überleben braucht. Die Äpfel an der Strasse und Gemüse bei unsrer Stamm-Gemüsetante. Von ihr werde ich mittlerweile mit "Hello Mama" begrüßt. Das ist was wert, denn das bedeutet gewisse Privilegien. z.B. darf ich Paprika, Tomaten, Orangen und Blumenkohl selbst raussuchen. Und bei Ananas und Mango bekomm ich nicht mehr die innen verfaulten ;-)
Und wenn ich Orangen zum Auspressen kaufe (20 Stück für 10.000 Cedis) dann bekomm ich meine Limetten gratis dazu :-)
Aber wehe ich komme nicht regelmässig zu ihr - dann fragt sie gleich nach, ob ich vielleicht irgendwo "fremd" kaufe :-)

Ausserdem habe ich gestern unser Auto versichert bei der Ghanaischen Versicherung. Und obwohl ich als weisse Frau alleine dort war, kam ich recht schnell dran. Leider bekam mittendrin der Versicherungsfritze einen Anruf und verschwand erst mal für 10 Minuten. Damit muss man leben. Ich finde es auch immer recht amüsant, wie interessiert die sich deutsche Dokumente anschauen, wie z.B. den Zulassungsschein. Nach weiteren 15 Minuten hatte er dann seine 3 oder 4 Kreuze im Formular gemacht und die Rechnung ausgedruckt. Satte 546.000 Cedis für ein ganzes Jahr! Ich bezahlt und zurück, um meine Plakette abzuholen. Die muss man an die Frontscheibe kleben, aber wenn die im Handschuhfach liegt, reicht das auch, meine ich. Die sieht nämlich hässlich aus ;-)
Diese Plakette bekommt man in einem gefalteten Blatt überreicht. Und um dieses Blatt einmal zu falten und die Plakette reinzulegen, hat der wirklich an die 5 Minuten gebraucht! Zeitlupe im Fernsehen war Hochgeschwindigkeit dagegen. Also das war bisher wirklich der sich am langsamsten bewegende Mensch, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Faszinierend.
Egal, wie viele Kunden da noch warten, das bringt hier keine dazu, mal ´nen Tacken schneller zu machen.
Aber die Ghanaer haben eh kein Problem damit, irgendwo stundenlang zu warten. Hauptsache, dort ist ein Fernseher.
Denn das lieben die über alles. Egal was läuft, die starren wie im Trance in die Kiste und nehmen rundherum nix mehr wahr.

Heute war ich mal schon gleich einkaufen, paar Kebabs für die Gefriertruhe und morgen für´s Frühstück Brot.
Jetzt "bewache" ich wieder die Handwerker - ja, die arbeiten immer noch an den netzen ;-)
Sind auch nicht die schnellsten. Ich hoffe ja, die werden heute damit fertig. Den ganzen Tag das Geklopfe macht unheimlich Kopfschmerz. Man hat das Gefühl, die machen pro Fenster 250 Nägel rein.
Arbeit muss ja immer laut von statten gehen, sonst ist es keine Arbeit. Genauso muss Aufwaschwasser vor Schaum überquellen, sonst macht es nicht sauber.

Wenn denn dann mal alle Fenster wieder zu sind, werden wir unsre ganze "Bude" mal richtig mit der chemischen Keule ausräuchern. Alles Moskito- und Ameisenfrei machen. Und wenn genug Silikon da ist, das haus rundherum abdichten.

Heute nachmittag wollen wir nochmal nach Tema zum Metzger fahren und ein paar Vorräte einkaufen. Hoffentlich gibts Leber, dann weiss ich, was wir am Wochenende essen ;-)

Ach ja, gestern abend habe ich eine Colaflasche runtergeschmissen und nun isse kaputt :-(
Nicht weiter tragisch, werdet ihr meinen. Hier schon.
Zu Anfang haben wir und hier 3 Kästen mit leeren Flaschen gekauft. 1mal Bier und 2mal Minerals. Dann konnten wir die gegen Kästen mit vollen Flaschen tauschen. Gibts Du keine leere Flasche ab, gibts keine neue. Das ist das hiesige Pfandsystem. So, und nun fehlt mir ´ne Flasche. Jetzt diskutiere mal mit einer absolut resoluten Big Mama, das da eine fehlt und man trotzdem einen vollen Kasten möchte. Über´s Wochenende reiche ich noch mit getränken, aber am Montag werde ich dann mal beichten gehen und und mir eine neue leere Flasche besorgen.

Aber jetzt ist erst mal Wochenende, wir haben noch nix vor, lassen es einfach auf uns zukommen und sehen mal..............irgendwas ergibt sich immer.

Bis die Tage, gehabt Euch wohl...............

Ach übrigens: 33 Grad :-)))

Mittwoch - 22.November

10 Uhr morgens - eine gute Zeit zum Schreiben.
Ich bin heute eh zum daheim rumsitzen verdonnert - wir haben Handymans im Haus. Auf gut deutsch - Handwerker.
Endlich bekommen wir neue Moskitonetze rund ums Haus an die Fenster. Die alten sind wohl mittlerweile so alt, dass die ganz morsch sind und teilweise bei Berührung zerbröseln. Gestern haben die Jungs das Material gebracht und heute morgen pünktlich mit 1 Stunde Verspätung angefangen. Und natürlich ist das passiert, was wir erwartet hatten:
Wir reissen erst mal alle alten raus und fangen dann an, neue reinzumachen.
Also den Jungs erstmal kurz erklärt, dass immer ein altes entfernt wird und dann gleich ein Neues eingesetzt wird.
Ansonsten sind die heute nachmittag fertig mit rausreissen und kommen morgen zum Reinsetzen wieder. Nix gibts!
Jetzt arbeiten sie flott Fenster für Fenster. Aber man muss halt dabei bleiben, sonst wird das nix.
Ausserdem haben die mal wieder Mangel an diesem und jenem Werkzeug und da muss man mal aus der privaten Kiste aushelfen.

Ich bin auch mal froh über einen Tag, wo ich nicht in die Stadt muss.
Seit wir wieder hier sind, habe ich das Gefühl, der verkehr hat sich verdoppelt - und die Pannenfahrzeuge auch ;-)
Ziemlich agressiv sind die ja hier schon immer gefahren.

Benzin ist tageweise Mangelware. Gestern hab ich einige Tankstellen abgeklappert, bis ich meinen Tank voll hatte. Die meisten Ghanaer tanken nur immer ein paar Liter. Und wenn ich dann mit dem 90 Liter Tank komme, kann es schon mal passieren, dass ich nix kriege. Die betanken lieber 15 Taxis mit je 5 Liter als einmal 90 Liter. Naja............

So vergeht dann halt auch der Tag mit eigentlich ziemlich unsinnigen Dingen.

Die große Frage des heutigen Tages ist, ob unsere UPS (ein Gerät, welches Über- und Unterspannung kompensiert, zwischen Steckdose und Elektrogeräte geschalten, abhält) fertig repariert ist. Seit November ist nur noch alle 5 Tage über nacht Stromabschaltung. Dafür ist in der übrigen zeit die Stromqualität so mies, manchmal kommen wir tagsüber nur noch auf 180-190 Volt. Dann springt die UPS an und gleicht das aus, bevor uns PC und TV durchbrennen. Leider waren die Unterspannungen zu viel und sie hat den geist aufgegeben. Aber es ist ja Garantie drauf und heute soll sie angeblich fertig sein.
Schaun mer mal...........

Das mit den Powercuts über Nacht ist aber eh nur ein grober Anhalt, denn in den letzten Tagen hatten wir auch 2mal tagsüber keinen Strom.
Es soll erstmal nur noch nachts abgeschalten werden, weil die Stromausfälle tagsüber der Industrie geschadet haben. Die wenigsten kleinen Firmen haben Generator und konnten deshalb nicht überleben.
Wie das im Großen und Ganzen mal weitergehen soll, weiss kein Mensch. Eine Dauerlösung kann das aber kaum sein.
Da wird in Radio und zeitung der mann auf der Strasse zum Stromsparen aufgerufen und Strassenlaternen brennen den ganzen Tag. Das haut doch irgendwie nicht hin.
Aber die Unzufriedenheit im Volk steigt merklich an.
Keiner hat mehr Geld, viele bekommen seit Monaten kein Gehalt mehr, Lehrer, Angestellte im Gesundheitswesen arbeiten zur zeit für nass. Auf der anderen Seite lässt man einen neuen Präsidentenpalast bauen.

Ganz wichtig sind derzeit Verschönerungsmassnahmen im Land - im Hinblick auf die Feierlichkeiten im nächsten Jahr zur 50 Jahrfeier der Unabhängigkeit. Man will ja den ganzen Gästen eine schöne Stadt präsentieren.
Aber es wird damit alles nur übertüncht. und leider wird warscheinlich keiner der Kanzler, Präsidenten, Könige und was da noch alles aus dem Ausland herkommt, eine Blick hinter die Fassade werfen (werfen können).

So jetzt muss ich erst mal einen Handwerkerkontrollgang machen. Wir haben aussen an der Fassade einige Kabel laufen, für die Satellitenschüssel usw. Und die wollen die jetzt unbedingt wegmachen. Weil es sonst zu kompliziert wäre, neue Netze reinzumachen. Aber nix gibts, bin froh, dass alles angeklemmt ist und läuft.
Da muss halt mal drumrumgebastelt werden.

To be continue....................

Wieder online - Wieder daheim

Ist ja nun schon eine ganze Weile seit meinem letzten Post vergangen - aber das ist halt Ghana mit allem was dran hängt ;-)

Los ging es mit einer völlig überhöhten, undurchsichtigen Telefonrechnung. Auf unsre Bitte, vor Bezahlung einen detaillierten Verbindungsnachweis auch für Ortsgespräche haben zu wollen, wurden wir dann mal kurzerhand abgeklemmt. Mir kam es einfach nur etwas komisch vor, dass wir pro Tag angeblich an die 150 Stunden Ortsgespräche geführt haben. Um solche Dinge zu klären, bedarf es natürlich hier Zeit und so hatten wir bis zu Beginn unsres ersten Deutschland-Urlaubs nur sporadisch Telefon und Internet.

Ja, und am 11.10. ging dann unser Flieger nordwärts. Alle haben sich drauf gefreut.
Leider lief es gleich zu Anfang in Deutschland nicht ganz so gut an.
Christoph hatte schon paar Tage vor Abflug wieder Beschwerden im Kniegelenk und nach dem langen Flug war das Knie so sehr angeschwollen, dass wir gleich in Mittweida zum Arzt gegangen sind.
Da hat er dann wieder wie gehabt seine Gipsschiene bekommen, in der Hoffnung, durch Ruhe wird alles wieder gut. Aber nix wurde gut. Nach 2 tagen war noch keine Besserung da und so wurde er gleich stationär im Krankenhaus aufgenommen, um mal gründlich abzuchecken, was genau das Problem ist.
3 Tage später war es dann klar: Borrelien - eingefangen von einer kleinen, hinterhältigen bayrischen Zecke irgendwann in den letzten 3 Jahren.
Damit stand dann auch der Verlauf der weiteren Behandlung fest: 14 Tage intensive Behandlung mit Antibiotika und das Ganze natürlich stationär. Das war für uns erstmal der Hauptgewinn - bedeutet nämlich, den Heimflug verschieben und noch 10 Tage länger im immer kälter werdenden Deutschland ausharren.

Na egal, Zeit vergeht und ich will mich nicht in Details verlieren, was wir so alles in den 4 Wochen gemacht haben. Es heisst ja schliesslich "Live in Ghana" und nicht "Live in Deutschland"
Am 07.11. ging es dann morgens beizeiten nach Dresden und wir sind trotz der neuen Handgepäckregelungen ziemlich flott durch den Check-in gekommen (okay, bei mir hat es natürlich wie immer voll gepiepst und ich durfte mich mal wieder komplett befummeln lassen ;-))
Der Flug verging wie im Flug (was für ein blödes Wortspiel) und ein kollege hatte für die Großfamilie Langer einen Mega-Transporter organisiert - 5 Personen und 10 Koffer ;-)
Kurz und gut - halb 8 abends waren wir wieder daheim. Empfangen von 2 Hunden, die fast völlig vor Freude ausgeflippt sind.

Die nächsten Tage waren wir mit auspacken, wegräumen usw. beschäftigt. Nebenher drinnen und draussen alles sichten und lichten, Verluste und Schäden analysieren und katalogisieren, auswerten. Aber es war alles sehr gut in Schuss. Unsre Leute haben sich gut gekümmert, der Garten war grün, die Tiere leben und es ist nix verschimmelt. Nur die Ameisen haben sich etwas zu breit im Haus gemacht - aber denen haben wir es dann heute mit der großen chemischen Keule mal so richtig gezeigt, wer hier der Herr im Haus ist ;-)
Dann natürlich erst mal wieder die Kühlschränke füllen und Vorräte anlegen, Wasserfilter zum Laufen bringen - halt die Dinge in Gang bringen, die man zum Leben braucht.
Den neuesten Klatsch über Land, Stadt und Leute hab ich mir wie immer im Schweizer Hüsli besorgt - man muss ja auf dem Laufenden bleiben ;-)
Jetzt sind wir eine Woche wieder daheim und alles läuft wieder ghanaisch gut.
Von einigen aus meiner morgendlichen Kaffeerunde wurde mir eine auffällige Ausgeglichenheit attestiert, um die ich derzeit beneidet werde.
Das wurde aber bei fast allen nach einem Heimaturlaub beobachtet - hat also nicht wirklich was zu bedeuten ;-)
Es gab ja schliesslich auch noch keine größeren Ärgernisse, die einen zum Ausrasten bringen könnten.
Aber!!!
Es gab ein Highlight: wir haben: ***TATA***
wieder Internet :-))
Flatrate, Broadband
und das beste: völlig frei von der Ghana Telecom *hihi*
Thanks to Africaonline :-)
Freitag angerufen - Montag kam einer ins Haus, hat getestet ob es bei uns funktioniert. Account gleich eingerichtet, gleich bezahlt und 2 Stunden später war alles freigeschalten und seitdem Frohes Surfen!
Aber trotz allem hab ich jetzt heute ehrlich gesagt keinen Bock mehr, noch viel zu schreiben. Denn oben wartet etwas ganz tolles auf mich: eine kühle Dusche ;-)
Und die braucht man hier 2 mal am Tag :-)
Achtung! Nicht ärgern! derzeit noch 30 Grad :-)
Neues aus dem Alltag hier kommt wie gehabt kleckerweise.
Also dranbleiben und weiterlesen ;-)

bis die Tage..................

26.09. - die letzten Tage in Kurzform

Wie es nun mal so ist, wenn man nicht wirklich gleich jeden Tag was schreibt, hat man schnell die Hälfte wieder vergessen - also mal Nachdenken.

Am Mittwoch abend war mal wieder Treffen am Airport und Verabschiedung ein paar Urlaubler.
Da es danach immer etwas spät wird, um noch daheim zu Kochen, sind wir ins Ryans Burger essen gegangen. Im Schlepptau einen Bekannten und den Freund von Christoph. Den haben wir dann noch daheim abgeliefert.
Der Donnerstag verging mit alltäglichen Dingen wie Einkaufen, Wäsche waschen und wegräumen und dies und jenes im Haushalt erledigen.
Am Freitag wollte Chris dann bei Mirko schlafen, nach der Schule gleich mit hinfahren. Wie ich schon geahnt hatte, wurde das dann tageweise bis Montag verlängert ;-)
Sollen sie doch, die 2 Jungs müssen schliesslich zusammenhalten, da sie in der Schule in der Oberstufe die einzigsten Jungs inmitten einer Horde pubertierender Mädels sind :-)
Also hatten wir am Wochenende nur Juli und Phili da und sind am Samstag morgen spontan noch mal auf den Makolamarkt gefahren. Auf dem Rückweg dann hat Dani plötzlich festgestellt, dass er mit seinem Bremspedal völlig ins Leere tritt :-(
Also Gurte festergezogen und mit handbremse heimgeeiert. Um das nachvollziehen zu können, müsste man ungefähr den Verkehr hier kennen, kaum vergleichbar mit D. In der Stadt braucht man bald mehr die Bremse als das Gaspedal.
Also gleich wieder einen Kfzler angerufen, der hatte eh nix zu tun alleine daheim und die Köpfe ins Auto gesteckt. Man einigte sich dann auf einen kaputten Hauptbremszylinder und erarbeitete einen Plan, wie man die karre wieder hinkriegt. Da ist ja hier immer eine akribische Organisation notwendig, bei der alle Eventualitäten bedacht werden müssen. Es ist ja schon eine Tragödie für mich, kein Auto zu haben, Mirko wird ja auch von uns teilweise gefahren - also alles nicht so einfach.
Aber es war ja Samstag und da kann man hier eh nix bewirken - also zurücklehnen und abwarten. das haben wir dann auch gemacht - am Hotelpool. Julian und Philipp waren happy und wir haben zu dritt (mit dem Kfzler - ich nenn ihn ab jetzt einfach Michael) mal in Ruhe gequatscht.
Sonntag haben alle ausgeschlafen und wir waren am späten vormittag nur noch ein paar Dinge einkaufen für abends. Das ist ja nun wieder etwas, was ich hier sehr schätze: Montag bis Samstag haben die Supermärkte von morgens bis abends offen und am Sonntag von Mittag bis Abend.
Gestern morgen , also Montag, haben wir erst die Kinder in die Schule gefahren und ich bin mit Dani auf seine Baustelle gefahren. Ohne Auto kann ich eh nix gross erledigen und daheim steh ich der Putzfrau nur im Weg rum. Also hab ich es mir im Auto mit einem Buch gemütlich gemacht und tapfer in die Polster geschwitzt - es wird wieder Sommer in Afrika - Zeit wird´s.
Mittags hat mich Dani daheim abgesetzt und ist zur Besprechung ins Büro gefahren. Michael hatte wie abgesprochen am Morgen unseren Galopper tapfer mit der Handbremse unfallfrei in die Werkstatt gefahren und uns ziemlich schnell die erlösende nachricht übermittelt: Ersatzteil auf Lager und der Wagen wird heute noch fertig.
Eine tonnenschwere Last ist von mir gefallen!
Also ist Dani mit Michael gleich nach der Besprechung wieder in die Werkstatt gefahren. 14 Uhr sollte er fertig sein - war er natürlich nicht, wie erwartet. Ich saß daheim in Bereitschaft, dass ich mit dem Taxi in die Schule fahre, falls sie es nicht rechtzeitig schaffen. Dem war auch so. Und auch diesmal habe ich von dem Taxifahrer keine befriedigende Antwort bekommen auf meine Frage, warum sich hier in der Stadt kein Taxifahrer auskennt und der Fahrgast immer eine explizite Wegbeschreibung geben muss. Na sei´s drum - ich werd´s noch rausfinden.
Dani hatte mittlerweile das Auto wieder und war auf dem Weg zur Schule. Leider war das eine sehr ungünstige Zeit und der Hauptverkehrsknotenpunkt Krumah-Circle war sowas von dicht, dichter gehts nicht. Für derartige Staus gibt es eigentlich immer nur 3 mögliche Gründe: Auffahrunfall (Blechschaden), Pannentaxi oder Pannen-Trotro oder ein Polizist, der versucht, den Verkehr zu regeln. Trifft eins davon zu ist es schon schlimm, gestern trafen 2 zu, das war tragisch. Ich hoffe, nicht zu erleben, wie alles mal aufeinandertrifft ;-)
Nach fast einer Stunde Warten in der Schule hatte es Dani dann geschafft und nix wie heim.

Gegen 19 Uhr hat er sich dann endlich aus seiner doch leicht durchgeschwitzten Arbeitskleidung geschält - wie gesagt, es wird wieder wärmer ;-)
Ich habe das heute morgen dann gleich richtig genutzt, wieder ein Auto zu haben und habe gleich eine Tank-Tour gemacht: Sprit für´s Auto, Strom (wir haben Prepaid) und Internet (sonst kann ich ned bloggen).
Inet und Strom war kein Problem, Sprit dagegen schon. An den ersten 3 tankstellen wurden wir gleich durchgewunken, weil es keinen Petrol gab. Leichte Sorge beschlich mich............
Dann endlich eine Tanke mit Sprit, dafür endlose Schlange Taxis. Also einfach mal mit angestellt und gelauscht, ob man vielleicht was Neues erfährt. Und siehe da - die Preise sind gefallen. Diesel ist etwa 3 Cent billiger, Petrol sogar 9 Cent (grob umgerechnet). Das macht sich bei 80 Liter Tank schon positiv bemerkbar. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Da werde ich die Männer heute gleich noch mal das Dieselfass und die Kanister checken lassen, ob sich das Nachfüllen lohnt.
Die Kinder haben heute wieder bis 16 Uhr Schule, Julian geht dann immer in den Hort, er freut sich immer riesig über lange Kindergartentage und ich habe weniger Fahrerei.
So, nun noch ein paar Zeilen zu unserem Findelkind. Nach ein paar Tagen Annäherung unter unserer Beobachtung mit April habe ich jetzt den Eindruck, da haben sich zwei gefunden. Aus anfänglichen neckigen Stänkereien sind nun Schmusereien und Kuscheleien geworden. Die beiden stromern gemeinsam durch den Garten, Verbellen gemeinsam am Tor die Strassenhunde, spielen zusammen und machen gemeinsame Unarten. Brutus (wir haben ihn auf diesen Namen getauft, weil er sooooooo gefährlich knurren kann) kommt von ganz alleine zu mir und den Kindern, um sich streicheln zu lassen. Wenn wir heimkommen, stehen sie Seite an Seite als Empfangskomitee auf der Terasse mit synchronem Schwanzwedeln.
Tja, was will man mit dem Kerlchen machen, wenn ihn kein andrer will? Einschläfern? Aussetzen? Warum haben wir ihn dann erst mühevoll aufgepäpelt? Also wurde er erst mal adoptiert und wir können jetzt noch reichlich 2 Jahre überlegen, was mit ihm wird.
Diese Woche kommt die Tierärztin, dann bringen wir ihn auf aktuellen Impfstand und erfreuen uns an der jungen Liebe zwischen Deutschem Schäferhund und Ghanaischem Strassenhund ;-)

So, halb 12 ist eine gute Zeit für ein Mittagsessen, mal schaun, was die Gefriertruhe hergibt. Die muss eh leer werden. Dann muss ich noch Minerals besorgen, höhere Temperaturen machen sich im Getränkeverbrauch schon bemerkbar.
Genug für Heute, andermal ist auch wieder Zeit.

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Weil ich weiss, dass mein Papa das hier immer ausdruckt und meiner Mama zum Lesen gibt:

Einen extra lieben Gruß nach Chemnitz - noch 16mal Schlafen und dann kriegste von Julchen wieder eine Blubbel-Umarmung ;-)
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Zur Erklärung:
Trotro - Sammeltaxi zur Personenbeförderung (offiziell)
meiner Meinung nach der größte Wahnsinn auf Rädern
Man stelle sich ein Großraumtaxi in D vor, welches für 7, 9 oder 12 Personen zugelassen ist oder einen Transporter von einem Handwerker. Das wird hier so umgebaut, dass man bis zu 27 Leute reinquetschen kann, zuzüglich deren reichliches Gepäck, welches nicht selten unbefestigt auf dem Dach liegt. Ja, da kam schon mal ´ne Matratze geflogen oder eine Bananenstaude.
Das Ganze stelle man sich noch ohne Gurte, Lichter und funktionierender Türverriegelungen vor. Ja, da sitzt einer drinne und hält von innen die Tür zu, muss mal scharf gebremst werden, kann´s passieren, dass derjenige durch den Schwung auf die Strasse fliegt - ich hoffe, nie hinter so einem zu fahren.
Aber vielleicht krieg ich es ja mal unauffällig hin, ein Bild von so einem Geschoss zu machen - die haben sich immer etwas eng mit Bildern machen in der Stadt - ja mir wär´s ehrlich gesagt auch peinlich.
Aber maybe...........schaun mer mal..........

13.09. - 17.09. - Zusammenfassung

Tja, da war mal in den letzten Tagen nicht wirklich Zeit zum Schreiben - ich gebe mir Muehe, alles etwas zusammenzufassen.
Am Mittwoch haben wir puenktlich unser Auto aus der Werkstatt bekommen und es funktioniert wieder alles bestens - zum Glueck.
Die Kinder waren auch nicht wirklich boese darueber, bis 16 Uhr in der Schule bleiben zu muessen ;-)
Am Donnerstag war dann eh wieder langer Tag in der Schule. Ich war gleich morgens einkaufen, so hatte ich gemuetlich Zeit am Vormittag zum Kuchen backen. Abends war naemlich im Kindergarten Elternabend im gemuetlichen Rahmen und jeder sollte etwas kleines zum Essen mitbringen. Also habe ich Apfelmuffins gebacken. Die standen dann auch zum Abkuehlen in der Kueche, Dani und ich waren oben im Badezimmer, um noch zu Duschen bevor wir die Kinder abholen und so hat keiner bemerkt, dass sich April Zugang zur Kueche verschafft hatte und alle Muffins gierig verschlungen hat :-(
Ich war so dermassen sauer - es gibt keine Worte dafuer.
Also hab ich auf die Schnelle nochmal Teig angeruehrt und unter Zeitdruck nochmal 20 Muffins gebacken. Nachdem die Muffins dann sicher verwahrt waren aber nix wie in die Schule und grad noch so puenktlich die Kids eingesammelt ;-)
Ich bin bloss froh, dass April von den warmen Muffins keinen Durchfall bekommen hat.
Zu Hause druckste Christoph dann etwas rum und kam dann endlich mit der alles entscheidenden Frage heraus: "Mama, geht das, dass morgen Mirko, Yasmin und Ann-Katrin bei mir schlafen. Wir wollen eine Uebernachtungsparty machen."
Lieb und nett, wie wir nun mal sind, haben wir zugestimmt.
Da war natuerlich der Freitag vormittag gleich mit Vorbereitungen ausgebucht: einkaufen, Getraenke ranschaffen, Betten herrichten usw.
Nach der Schule sind die gleich alle mit zu uns und erst mal einen Riesentopf Schinkennudeln leermachen. Nach dem Essen habe ich die 4 zum Baden gefahren, so hatten wir Ruhe, das Abendessen vorzubereiten - der Einfachheit halber war Grillen angesagt.
Hamburger, Paar Kebabs und Wuerstl - da waren alle zufrieden.
Nach dem Essen ist Dani dann wie immer mit April spazieren gegangen, Mirko und Yasmin wollten mit. Ich habe mir auf der Terasse noch eine kuehle Pepsi gegoennt und wollte dann nur noch Duschen und mich endlich mal langmachen - war etwas stressig an dem Tag mit 6 Kindern ;-). Leider wurde daraus nix, denn mein Handy klingelte und Dani beichtete mir, sie haetten gerade einen Hund gefunden und wissen nicht, was sie jetzt mit ihm machen sollen. Er laesst sich nicht anfassen und transportieren, waere abgemagert, aber sie koennten ihn ja nicht einfach seinem Schicksal ueberlassen. Also ich mich wieder umgezogen, und mit der Katzentransportbox losgezogen, war ein ganz schoener Fussmarsch - alleine auf stockdunklen Strassen. Wir den Hund erstmal unter Gejaule in die Box gehievt und ab nach Hause. Dort haben wir uns bei Licht erstmal das Haeufchen Elend genauer angeschaut: Man kann es eigentlich nicht beschreiben. Ein voellig verschuechtertes Haeufchen Fell und Knochen, eine Stahlkette um den Hals, uebersaet mit Zecken und Floehen, das Fell verkrustet mit Erbrochenem und Dreck.
Mein erster Gedanke war "Der ueberlebt die Nacht nicht"
Zum Glueck hatte er keine Brueche oder andere Verletzungen. Wir haben ihm erst mal Wasser und ein wenig zum Fressen gegeben, ihn grob abgewaschen und ein paar Zecken entfernt. Fuer die Nacht haben wir ein Lager im Abstellraum hergerichtet.
Ich war dann noch paarmal nach ihm schauen, er war dann eingeschlafen, aber staendig auf der Hut, wenn irgendwo ein Geraeusch war. Da er mit Sicherheit regelmaessig geschlagen wurde, fing er immer gleich an mit Zittern, wenn man in seine Naehe kam.
Samstag morgen gleich noch mal fuettern und er war nicht mehr ganz so scheu und zittrig und stand alleine auf und lief im Raum herum, schnueffelte und schaute ganz interessiert.
Mittlerweile kommt er von alleine auf uns zu, leckt an der Hand und wedelt mit dem Schwanz. Leider reagiert er sehr eifersuechtig und sogar aggresiv auf unsere April, deshalb muss er weiterhin in seinem "Zimmer" bleiben und darf nur raus, wenn April nicht da ist oder angeleint ist. Freigang-Sharing ;-)
Tja, wie es nun mit dem kleinen Findelkind weitergeht, wissen wir auch noch nicht so ganz. Erstmal wird er aufgepaepelt und wir versuchen, ein neues Heim fuer ihn zu finden.



Die Bilder vermitteln vielleicht etwas von dem Elend, welches hier die Tiere auszustehen haben. Ich lasse das jetzt auch mal unkommentiert, denn ich moechte nicht so oeffentlich preisgeben, was ich von solchen Menschen halte, die mit Tieren so umgehen.
Wer mich etwas kennt, der der kennt auch meine Meinung dazu.
Leider ist dieses kleine Wesen kein Einzelfall und ich weiss auch, ich kann hier nicht alle retten - leider.
Das ist hier auch etwas, mit dem ich mich wohl nie anfreunden kann und auch gar nicht will.
Und mehr gibt es jetzt dazu auch nicht zu schreiben, wir haben uns ein Kreuzchen mehr auf der Gute-Taten-Liste verdient und gut ist :-)

Heute ist Montag, Juli und Philipp haben halb 1 Feierabend, Christoph muss bis 16 Uhr pauken.
Fuer heute Abend muss ich nur noch Kartoffeln holen, es gibt Kartoffelbrei mit Bratwurst und Rosenkohl (aus dem Frost und unverschaemt teuer - aber ein bischen Heimat muss sein).
Heute Abend steht auch wieder Stromabschaltung an, aber wir sind mittlerweile gut geruestet - unsere neueste Errungenschaft ist ein 200l Dieselfass, welches wir auch gleich vorsichtshalber vollgetankt haben. Damit kommen wir erstmal eine Weile hin. Moeglicherweise kann sich die Kraftstoffsituation zum Negativen veraendern.

Jetzt ist es gleich 11 Uhr, ich werde noch einen Happen essen und mich dann auf den Weg zur Schule machen.

To be continue...........

Dienstag, 12.09.

Ein wunderbar ruhiger Tag nach einer nicht ganz so tollen Nacht ;-)

So richtig durchschlafen war nämlich nicht. Als erstes bin ich gegen 1 Uhr wachgeworden, als Dani von seiner Skatrunde heimkam - nicht wirklich leise ;-)
Er hat nach solchen Abenden die Angwohnheit, sofort einzuschlafen und das Ganze mit Schnarchen zu untermalen.
Damit ich mich nicht allzulange ärgern muss, habe ich mein Kissen geschnappt und bin auf die Couch umgezogen.
Ich war gerade eingeschlafen, da kam Philipp angeschlurft, um was zu trinken.
Davon wurde Cleo wieder wach und fing an, im Wohnzimmer spazieren zu gehen.
Das wiederum hat Philipp animiert, mit ihr erstmal mitten in der Nacht Haschen zu spielen.
Ich war einfach zu müde, um großartig einzugreifen, die beiden Spielmätze haben sich dann auch wieder zur Ruhe begeben und ich bin dann gegen halb 3 endlich richtig eingeschlafen.
Dementsprechend müde war ich heute.
Also habe ich mal heute morgen schnell paar Dinge im Haushalt in Ordnung gebracht und mich dann einfach wieder auf´s Ohr gehauen ;-)
Dani hat mich dann gegen 14 Uhr geweckt und ich war so richtig ausgeschlafen.
Gegen 16 Uhr haben wir die Kinder aus der Schule geholt, einkaufen fiel heute aus - wir hatten alles noch daheim.
Röstis und das Fleisch für Geschnetzeltes aus dem Frost und das Maggi-Fix frisch aus Germany importiert ;-)

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Danke Papa und Rita ;-)
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Essen machen, Küche cleanen, Punkt 18 Uhr gab´s Mahlzeit :-)
Mit dem Stromabschalten waren die E-Werke heute nicht so pünktlich - es wurde erst 8 Minuten nach 6 duster, aber nur ganz kurz - bis der Generator zum Laufen gebracht war.
Laut aktuellen Informationen (bzw. Gerüchten) bleibt das jetzt noch eine ganze Weile so mit den regelmässigen Abschaltungen.

Ja, also wie man sieht, es gibt hier auch recht ereignislose Tage.
Jetzt gehe ich noch etwas bei ebay stöbern........................

Bis die Tage :-))))))))

11.09. Montag

Hurra - wir können heute unser Auto in die Werkstatt bringen!
Endlich sind die bestellten Teile eingetroffen und wir können heute vormittag den Hyundai in die Werkstatt bringen. Dani ist gerade auf dem Weg heim und sobald er da ist, fahren wir los. Julian und Philipp haben heute nur bis 12.30 Uhr Schule, aber ich habe telefonisch gleich noch ein Mittagsessen in der Schule bestellt und danach gehen die beiden in den Hort, sodass wir bis 16 Uhr Zeit und Luft haben, um das Abenteuer Werkstatt anzugehen.
Na mal schaun..........
Das bringt zwar meinen Tagesplan wieder durcheinander, aber man muss Prioritäten setzen ;-)

Heute morgen habe ich gleich noch mit meiner Halbtags-Putzfrau geredet, ob sie vielleicht ab jetzt Halbtags-Hausmaid bei uns sein möchte und mehr Geld verdienen will. Wir sind uns recht schnell einig geworden. Wir zahlen mehr und sie übernimmt den Haushalt komplett. Kochen werden wir selber, wenn Besuch kommt, geht sie mir dabei aber auch zur Hand.
Wenn wir sie als Babysitter brauchen, kommt sie gerne auch abends, das wird hier aber sowieso immer extra bezahlt.
Das ist im Moment die beste Lösung -für uns und für meine Kai. Ich bin so froh über diese Frau, sie ist vom ersten Tag an bei uns und in jeder Beziehung eine große Hilfe, egal um was es geht.
Vorallem sehr zuverlässig und ehrlich. Egal, wo sie Geld oder so findet, ob in den Hosentaschen meines Mannes oder es liegt hier und da mal ein Schein herum - sie gibt es immer komplett bei mir ab.

So, wir machen jetzt erst mal los, Auto wegbringen.........

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Da bin ich wieder - es ist halb 8 abends - Feierabend :-)
Dani ist heute Abend zur Skatrunde gegangen, ich hoffe, er verspielt nicht haus und Hof ;-)
Die Kids schauen sich noch paar Trickfilme an, juli und Philipp gehen dann bald ins Bett.

Unser Auto haben wir sicher in der Werkstatt abgeliefert, wenn alles klappt, können wir es Mittwoch nachmittag wieder holen.

Ich habe heute dann mal wieder meinen Kleiderschrank "ausgemistet" und aufgeräumt. Man muss hier die Klamotten ab und an mal "wenden", sonst fangen die wegen der hohen Luftfeuchte ganz schnell an mit schimmeln und stinken. Letzte Woche habe ich erst ein paar Schuhe von mir "entsorgt" - die waren mittlerweile grün statt schwarz ;-)
Morgen nehme ich mir dann mal die Schränke der Kinder vor und hoffe, die Verluste halten sich in Grenzen.
Tja - andre Länder - andre Sitten - andre Probleme ;-)

Ich werde dann, wenn die Kids im Bett sind, noch duschen gehen und bißchen durch die Programme zappen. Manchmal ist das recht interessant die lokalen Sender zu kucken.

Vorgestern haben wir uns eine Reportage aus der Eastern Region in Ghana angeschaut. Da ging es um eine Firma, die Infusionsbeutel abfüllt. Mein Gott - waren wir entsetzt! Da ging es alles andere als steril zu. Die Beutel gehen durch dutzende Hände, auf alten siffigen Holztischen, landen in Pappkartons auf alten Holzpaletten und stehen dann in dreckigen Lagerräumen rum.
Wir hoffen, hier nie so ernstlich krank zu werden, dass mal eine Infusion nötig wäre............

So, Schluss für heute, morgen ist auch wieder ein Tag mit (hoffentlich) viel Zeit zum Schreiben :-)

09.09. - Samstag

Tja, zum Glück ist dieser Tag fast vorbei, er gehört nun nicht gerade zu den angenehmen Tagen hier :-(
Aber später mehr dazu............

Gestern abend waren wir noch schick beim Libanesen essen, insgesamt 15 Leute und wir haben uns quer durch die Speisekarte gegessen - absolut lecker und empfehlenswert!
Das werden wir mit Sicherheit mal wiederholen.
Es war dann auch bißchen später als geplant geworden, natürlich haben wir heute morgen leicht verschlafen. Wir wollten eigentlich gegen 9 Uhr Christoph bei seinem Freund abholen und gemeinsam auf den Makolamarkt fahren. Das haben wir nicht mehr ganz geschafft - logisch, wenn man erst viertel vor 9 aufsteht ;-)

Also schon mit einer Stunde Verspätung los, Christoph eingesammelt, seinen Freund auch gleich noch mitgenommen und ab auf den Markt.
Einen Parkplatz haben wir gerade noch so gefunden und haben uns todesmutig ins Gewimmel gestürzt. Turnschuhe und Sandaletten haben wir schnell gefunden - es wird immer mühsamer, einen gescheiten Preis auszuhandeln. Und man muss höllisch aufpassen, dass einem kein gebrauchter Schund als Neu untergejubelt wird. Als Weisser hat man echt die A****karte.
Und ich warte auf den Tag, an dem die endlich einsehen, dass man einem Jungen keine rosa Turnschuhe kauft, selbst wenn die Größe stimmt ;-)

Na egal, Kleiderbügel, eine Wurzelbürste und Frischhaltedosen haben wir im Vorbeigehen erstanden und dann wollten die Männer in einen Handyzubehörshop. Nach Stöbern und Suchen neue Handycover gefunden, von den etwa 10 vorhandenen waren sogar 3 neu und ganz ;-)
Tja, und das war das letzte mal, dass Dani sein Handy sah und in der Hand hielt :-(

Als wir dann wieder im Auto saßen und fahren wollten, stellten wir den Verlust des Handys fest.
Ich gleich mit meinem Dani seine Nummer angerufen und ewig keine Reaktion.
Nach vielleicht 20 Versuchen ging einer ran und ich hab ihm mal ganz naiv erklärt, ich hätte mein Handy verloren und er hat es wohl gefunden. Hab ihm gesagt, wie wichtig es wäre, dass ich es wiederbekomme und es gibt natürlich auch Finderlohn.
Das war natürlich das Stichwort: der Typ verlangte mal so 300 $ und ein neues Handy nach seinen Wünschen mit neuem Account.
Ich hab gleich zugestimmt und wollte einen Treffpunkt ausmachen.

Mei, das klingt wie im schlechten Film: Handyentführung mit Lösegeldforderung
Jedenfalls sollte ich ihn in paar Minuten zurückrufen zwecks Zeit und Ort der "Übergabe"
Leider hat dieser S******kerl das Handy ausgemacht und aufgrund mehrfacher PIN-Sperren nicht wieder angekriegt. So ein Depp.
Wir wären zu gerne mit der Polizei dahingefahren und hätten ihm das Geld gebracht ;-)
Naja, verbuchen wir das mal wieder unter "Lehrgeld" - aufregen bringt nix ausser Magengeschwüren.

Also sind wir am nachmittag gleich nochmal los und haben ein neues Handy und einen neuen Account gekauft. Geht halt nicht ohne Handy hier :-(

Aber nach so etwas ist irgendwie der ganze Tag stimmungsmässig im Eimer - jedenfalls bei mir.
Ja, das war also unser Abenteuer Makolamarkt - paar Schuhe mehr - ein Handy weniger.

----------extra für Diana-------------
und immer noch kein Geschirrabtropfdingens ;-)
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Freitag, 08.09.

So, da bin ich wieder.
Hab etwas nachzuholen, leider haperte es in den letzten 2 Tagen mit dem Internet. Heute läuft es wieder ganz gut, also gleich nutzen und posten ;-)
Irgendwie vergisst man hier ziemlich schnell, was man so alles an einem Tag gemacht hat. Die Zeit läuft einfach anders - afrikanisch halt..................
Mittwoch hatte ich einen kleinen Durchhänger. Warscheinlich aufgrund des "dreckigen" Wassers, was aus dem hahn kommt, habe ich mir eine ganz tolle Zahnfleischentzündung zugezogen. Das Jucken und Kibbeln am Anfang war ja noch erträglich, aber am Mittwoch war es dann nur noch schmerzhaft und sowas kann einem echt den ganzen Tag vermiesen. Wir haben dann noch aus alten Privatbeständen eine Chlorspülung aufgetrieben und die badezimmer mit Trinkwasserflaschen bestückt. Und seit gestern kann ich endlich wieder schmerzfrei essen.
Allerdings ist im Oktober, wenn wir in Deutschland sind, erstmal ein ausgiebiger Zahnarztbesuch fällig ;-)
Gestern waren wir dann noch in Tema, der nächsten Stadt und haben dort einen Metzger erkundet, der reichlich Produkte vom Schwein anbietet. Das ist hier durchaus eine Rarität. Meist erstreckt sich das Angebot auf Rind, Huhn sowie Ziege und Lamm.
Jedenfalls ist dieser metzger eine Fundgrube :-)
Schinken, Wurst, Kotelett - eigentlich die ganze Palette, sogar Thüringer Bratwürste!
Und sehr zu unserer Freude - Schweineleber.
Und das allerbeste: Wir kamen in den Laden (mein Mann in Arbeitskleidung, weil es war auf dem Rückweg von der Arbeit) und der Besitzer begrüßt uns mit den Worten "Ja was macht denn meine deutsche ********** (wenn ich das Wort schreibe, dann findet google meine seite und so und das wollen manche nicht :-)) hier?".
Er ist Pole, war vor vielen Jahren beruflich in Ghana und hat da eine Ghanaerin geheiratet. Vor ein paar Jahren ist er nach Ghana zurück, rein privat und hat eben diesen Metzgerladen aufgemacht und sich mit Spezialität und vorallem Qualität etabliert.
Wir haben dann auch erst mal richtig eingekauft, nicht mehr grammweise - nein, wenn dann richtig. Die Gefriertruhe ist jetzt wieder gut gefüllt und gestern abend gab es eine riesige, absolut zarte Schweineleber mit Zwiebeln und Kartoffelbrei - Just like in Germany.
Ich liebe solche Highlights :-)
Ist schon eigenartig, wie man eigentlich normale, simple Dinge wieder zu schätzen weiss ;-)
Gestern abend hatten wir noch ein ziemliches Unwetter. Das war schon kein Regen mehr, das war eine einzige Wasserwand, die da runterkam. Dazu Blitz und Donner, also von dieser Intensität habe ich das in Deutschland noch nicht erlebt. Das Ganze hat natürlich auch in der Stadt wieder seine Spuren hinterlassen - die Schlaglöcher sind heute wieder um etliches tiefer.
Kein Wunder: wenn ein Loch zu groß ist, wird einfach Laterit reingepresst. Das ist dieser rote Sand oder was das ist. Logisch, dass das beim nächsten Regen einfach rausgespült wird.
Vermutlich werden in den nächsten tagen wieder die "Strassenbautrupps" unterwegs sein und neuen Sand reinkippen. Bis zum nächsten Regen ;-)
Da fehlt halt einfach das Deenken in die Zukunft. Für heute isses okay - und morgen schaun mer mal.............
Heute morgen waren wir noch mal auf der bank, der Kurs steht gut und wir haben gleich nochmal Euros in Cedis getauscht - hurra, wir sind Millionäre ;-)
Wenn auch nur Cedismillionäre.
Für 1 Euro gab es heute 11.700 Cedis.
Jetzt sitze ich daheim, schreibe hier und warte auf den Rückruf von Nanaja. Das ist die Hausmaid von unsrem Chef, wenn sie Zeit hat, kann sie heute abend bei uns Babysitten. Wenn es klappt, dann gehen wir mit ein paar anderen Deutschen und Schweizern libanesisch essen - das soll sehr lecker sein.
Na mal abwarten...................
Christoph schläft heute auswärts bei seinem Freund, wir holen ihn dort morgen früh ab und wollen zum einkaufen auf den berühmt-berüchtigten Makola-Markt. Dort soll es Alles geben, man muss es nur finden ;-)
Man kann den Markt nicht beschreiben, man muss es einfach gesehen haben ;-)
Ich jedenfalls liebe es, dort zu shoppen ;-) Besser als Sommerschlussverkauf.
Auf dem Zettel stehen Schuhe und Sandaletten für die Kinder, diverse Dinge für die Küche und den Haushalt.
Laut meinem selbsterstellten Plan müsste morgen tagsüber auch wieder der Strom abgestellt werden. Unsere Kanister sind voll, es gab auch noch keine größeren Diesel-Engpässe - hoffen wir mal, dass es noch lange so bleibt. Der Generator wird gehegt und gepflegt, damit er weiterhin verlässlich läuft ;-)
Vielleicht bringen ja die derzeitigen, für die Jahreszeit eigentlich nicht üblichen, Regenfälle mehr Wasser in den Volta-Stausee. Das soll nämlich das Übel für den Strommangel sein. Genaueres ist hier nicht zu erfahren - Kommunikation ist meiner meinung nach nicht gerade eine Stärke der Regierung hier.
Soweit, so gut. In einer Stunde holen wir die Kinder aus der Schule ab und starten ins Wochenende.