Nachtrag Wasserversorgung

Da ich von Dani vorhin einen Anschiss bekommen habe, dass ich mit meiner weiblichen Ignoranz für technische Dinge das mit der Wasserversorgung wohl nicht richtig dargestellt hätte, kommt nun hier unter seiner Anleitung eine detaillierte Beschreibung, wie das nun wirklich funktioniert:

Ausgangslage:
Wie auch in Deutschland bekommt man in Ghana das Wasser durch eine Leitung in sein Grundstück. Der Wasserdruck in D ist in der Regel zwischen 3 und 5 bar.

Da wir aber in Ghana leben und hier nicht mal das Wasser normal ist, haben wir meistens einen Druck von ca. 0,1 bis zu nicht mehr messbar. Zu diesem Zweck stellen sich die besserbetuchten Einwohner große Wassertanks auf, in denen das Wasser gespeichert wird und man somit immer Wasser zur Verfügung hat. Aus diesen Tanks geht das Wasser zu einer Pumpe, diese merkt, wenn Wasser im Haus benötigt wird. Bis dahin ganz normal, kennen einige vielleicht noch aus Deutschland von früher.

Jetzt kommt aber ghanaische Gründlichkeit ins Spiel!
Man kann ja so einen Tank nicht einfach auf den Boden stellen, denn der ist ja schon nicht ganz billig. Also baut man ein völlig überdimensioniertes Fundament, auf dem der Tank ca. 60cm über dem Boden steht - siehe hier:


Da Wasser immer nach unten fliesst, ist der Anschluss für die Mainpipe natürlich oben am Tank.
Das macht dann also ca. eine Höhe von 3-4m.

Um das anschaulich zu beschreiben: Wenn wir einen Gartenschlauch nehmen, der direkt an der Mainpipe hängt und dieser Schlauch liegt auf dem Rasen - dann läuft das Wasser. Nimmt man diesen aber in die Hand und hebt ihn an, kommt nix mehr - weil: zu wenig Druck.
Verständlich genug?
Dann kann sich jetzt jeder halbwegs logisch denkende Mensch denken, dass es das Wasser selten bis nie bis in die Tanks schaffen kann.
Okay, dann weiter...........

Man nehme dann ein Bier, setze sich abends unter einen Baum und denke über diese Probleme nach.
Ich sage jetzt nicht, nach dem wievielten Bier des Rätsels Lösung da war:

Es muss ein Wasserbehälter her, der sehr tief in der Erde liegt.
Also beantragt man bei seiner Frau 1 Million und einen freien Nachmittag.
An diesem Nachmittag gräbt man dann den vorher für eine Million erstandenen Polytank in die Erde ein.
Manch einer fragt sich jetzt, wenn der Tank so tief liegen muss, warum schaut dann noch so viel davon oben raus?
Zu faul, tiefer zu graben?
Auf eine undurchdringliche Goldschicht getroffen?
Nein, ganz anders!
Irgendwann kommt ja auch wieder die nächste Regenzeit und dann steht das Regenwasser ab und an mal im Garten und läuft dann locker-lecker mitsamt umliegender Erde und Sand oben in den Tank rein und kommt versifft im Haus wieder aus der Dusche.

Na jedenfalls wird aus diesem Tank das Wasser mittels der guten Gardenapumpe in die großen, auf dem überdimensionierten Fundament stehenden Tanks gepumpt.

Und soweit wie wir jetzt mitbekommen haben, sind wir derzeit die Einzigsten in der Strasse, die nicht mit Eimern auf den Wassertanker warten müssen. Wir sind aber auch die Einzigsten mit diesem ausgeklügelten System.

Und warum die ganze Mühe?
Lieber 1,5 Millionen und etwas Zeit und Unmengen Schweiss investiert, als jeden Monat 4 Wassertanker für je 600.000 anstatt regulär 500.000 auf der Wasserrechnung.

Logisch, oder?

Zum Abschluss noch eine Art Disclaimer:
Ich persönlich bin nicht für die Richtigkeit des hier Geschriebenen verantwortlich. Für eventuelle Falschauskünfte, die eventuelle irgendwelche Hobbybastler in den Ruin treiben, die nach dieser Anleitung gebaut haben, ist ausnahmslos mein Göttergatte verantwortlich!



Ist der Post reif für "Die Sendung mit der Maus"?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.