Dienstag, 26.12. - Wedding Day

Da sitze ich nun, es ist nach 22 Uhr, aber an Schlafen ist noch nicht zu denken - denn nebenan "tobt" immer noch die Party unseres Nachbarn. Coole Highlife-Music in Affenlautstärke - von Party machen verstehen die Ghanaer was ;-)

Pünktlich 13 Uhr sind wir zum Nachbarn rüber, wir waren mit die ersten Gäste. Pünktlichkeit ist nicht gerade eine Zier der Ghanaer, deshalb hatte er wohl beizeiten bestellt, damit zum eigentlichen Beginn wirklich alle da sind ;-)
Wir kennen das Grundstück bisher nur aus der Sicht von unserem Fenster, seit gestern waren schon etliche Leute am Schmücken und das ist dabei herausgekommen:


Alles wunderschön ausgerichtet mit Gestecken, Schleifen und Tischdekos.
Im Haus war gerade die Trauung, es waren nur die engsten Familienmitglieder dabei.
Wir haben es uns erst mal mit was kühlem zu trinken an einem Tisch gemütlich gemacht - heute waren bestimmt an die 35 Grad. Nach und nach trudelten immer mehr Gäste ein.
Ich bin ja immer wieder fasziniert, dass den Schwarzen jede Klamotte in jeder Farbe steht. Und bei solchen Anlässen wie heute putzen sich natürlich alle besonders fein heraus.

Inzwischen war die für die Kinder eine Hüpfburg aufgebaut und unsere 3 haben sich nicht lange bitten lassen, sich mit reinzustürzen:


Der Vater der Braut hat dann das Buffet eröffnet und nachdem sich Brautpaar, Brauteltern und der Erzbischof bedient hatten, haben wir uns dann langsam auch mal in die Schlange eingereiht und uns Fried Rice, Hackbällchen und Salat geholt. Für alle anderen Sachen waren wir heute wohl nicht mutig genug ;-)

Währenddessen hat auch die Band zu spielen begonnen:


Anfangs Oldies und Klassiker aus den 70ern, später dann auch Blues und Soul.

Ach ja, habe ich schon erzählt, wer eigentlich geheiratet hat?
Der Greg und die Efe ;-)
Sie studiert in den USA und hat dort Greg kennengelernt - also es war eigentlich nur eine halbghanaische Hochzeit ;-)
Hier das Brautpaar mit Efe´s Bruder:


Auch hier eröffnet das Brautpaar mit einem ersten Tanz.

Ab da waren die wenigsten Leute noch auf den Stühlen zu halten - sie tanzen nun mal gerne:



die Brautmutter (mit dem grünen Tuch)



und sogar der Erzbischof (ganz vorn in der weissen Kutte) vergnügt sich mit einer älteren Lady



besonders fasziniert war ich vom Kopfschmuck dieser Dame:



Später ging dann das Brautpaar umher, nahm von allen Glückwünsche entgegen und bedankte sich für´s Kommen.



Die Hochzeitsgeschenke werden hier den Eltern überreicht, die diese dann verwahren und später in Ruhe weiterreichen.
Kurz darauf gingen mehrere Frauen mit Tabletts herum und überreichten jedem Gast ein kleines Dankeschön - einen Flaschenöffner in Form eines Schlüssels.
Ein sehr schönes Andenken:



Für Essen und Trinken sorgte komplett ein Cateringservice, es hat an nix gefehlt, immer kühle Drinks, lecker Essen und zwischendurch noch Snacks wie Kebabs, Spring Rolls und Eisbecher.


Abgesehen vom Bräutigam und noch einem Amerikaner waren wir die einzigsten Weissen.
Und dann fällt die weisse Frau auch noch durch ihr Outfit auf - aber zum Glück im positiven Sinne - dafür hab ich schon ein paar Komplimente bekommen.
Sylvi in ghanaischer Tracht:


Bestehend aus Rock, Top und Wickeltuch, fertig angezogen ergibt das dann um die Hüfte so um die 8 Lagen Stoff und ist - sorry - schweinewarm.
Aber das kann man schon mal ertragen um zur Völkerverständigung beizutragen :-))
Nur der Gang zur Toilette ist ein Akt ;-)

Sicher war das keine alltägliche Hochzeit in Ghana, denn die Familie gehört doch eher zur High Society - Vater Arzt, hat in Deutschland studiert. Mutter Richterin am Obersten Gericht in Ghana, der Sohn ist Pilot bei der Ghana Airways und beide Töchter studieren in Amerika.

Aber es war interessant, faszinierend und spannend.
Mittlerweile ist es viertel nach 11 und die Musik ist aus, wir werden es jetzt mal mit Schlafen versuchen, es war schon ziemlich anstrengend heute.

In den nächsten Tagen poste ich noch einen Link zu mehr Bildern von heute, zum Uploaden braucht es etwas Zeit ;-)

Bis dahin..............have a nice night :-)))

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