Teil 2 von heute ;-)

Kurze und knappe Einleitung: seit heute morgen gehört nun auch Joseph der Vergangenheit an, wir sind wieder "ohne".
Damit reiht er sich in die lange Liste "Ehemaliger" ein. Wir haben mit Housekeepern so einiges an Erfahrungen gemacht, auf manche hätten wir gut und gerne verzichten können.
Und damit das nicht in Vergessenheit gerät (nach einiger Zeit kann man dann ohne Ärger darüber erzählen), lass ich Euch jetzt mal dran teilhaben. Deshalb hier mal eine Auflistung aller Ex-Angestellten mit mehr oder weniger ausführlicher Beschreibung der Gründe, die zur Entlassung geführt haben.

Nummer 1 war Tina.
Sie war schon im Haus, als wir eingezogen sind, wir haben sie erst mal übernommen, bevor wir gar keine haben. irgendwie schien sie ein Problem mit unserer Katze zu haben, denn schon ab dem 2. Tag putzte sie provokativ mit Mundschutz. Essen kochte sie dann so immer für etwa 20 Personen, von der Menge her, wohl in der Hoffnung, den Rest für sich zu behalten. Gar nicht gefallen hat uns, dass sie dann immer das Esszimmer gekehrt hat, wenn wir am Tisch beim Essen sassen, dabei die Kehrschaufel über den Tisch geschwenkt hat, ausserdem hat sie kackfrech ihre Klamotten bei mir im Schlafzimmer gebügelt. Also wir sind davon ausgegangen, dass sie nicht wirklich Bock hatte, für uns zu arbeiten, also haben wir nach 2 Wochen das Kapitel Tina abgeschlossen.

Nummer 2 war dann Vivian.
Jung, hübsch, konnte spitze kochen, putzen, war immer bereit, hatte einen guten Draht zu den Kindern. Eigentlich die perfekte Hausmaid - leider hatte sie zu lange Finger :-(
Duschgel, Shampoo, Lebensmittel, Besteck, Geschirr, KLamotten, meine Slips, Danis guter Anzug, Christophs handy und allerlei Bargeld. Genauer Schaden nach 2 Wochen war nicht genau zu beziffern, aber bevor es noch mehr werden sollte - Good bye!

Nummer 3 war Gifty.
Aber nicht wirklich, weil die habe ich einmal zum Vorstellungsgespräch gesehen und dann nie wieder. Erst zusagen und dann abhauen, sowas kann ich leiden.

Nummer 4 war Priscilla.
Von den Kindern liebevoll Godzilla genannt. Sie war hoch wie breit wie tief, aber das sollte ja kein Kriterium für die Arbeit sein. Allerdings hat sie wirklich gemeint, sie hätte irgendwelche Chancen bei Dani. Denn warum sonst waren morgens 7 Uhr schon 6 Bier kühlgestellt, aber keine einzige Cola für mich. Und sie ist auch sicher nicht für mich morgens im leichten Nachthemdchen in der Küche aufgelaufen und hat Kaffe serviert und dabei ihren Atombusen um seine Ohren hat klingeln lassen. Den eigentlichen Job wie Putzen oder Babysitten hat sie weniger ernst genommen, sie verbrachte den Tag lieber in ihrem leichten Nachthemdchen und wartete, dass Dani heimkam. Der Kragen ist mir dann geplatzt, als sie eigentlich Babysitten sollte, weil wir nochmal in die Stadt mussten, sie aber nachdem wir weg waren, einfach auf den Markt gefahren ist, um sich ihre Haare stylen zu lassen. Das war dann ihr letzter Tag bei uns.

Nummer 5 hiess Mina
Mit den jungen Dingern hatten wir ja kein Glück, also haben wir etwas älteres, erfahreneres genommen. Scheinbar war sie aber schon zu alt für solche modernen Neuerungen wie Mischbatterie an der Spüle oder einer Dusche. Erst hat sie Julchen fast verbrüht mit Heisswasser und dann gabs gleich eiskaltes Wasser hinterher.
hre Top-Referenzen bescheinigten ihr aussergewöhnliche Kochkünste, besonders ihre Lasagne wurde hochgelobt. Komisch nur, dass sie mich dann erst mal gefragt hat, was sie denn alles für eine Lasagne braucht.

Dann haben wir es mal eine ganze Weile ohne Hausmaid versucht. Wir hatten ja immer noch Kai, die eigentlich vom ersten Tag an für uns gearbeitet hat. Sie kam immer 3 mal pro Woche zum Bügeln und diverse Dinge zu putzen. So kam sie dann jeden tag und hat eben alles gemacht. Zum Babysitten am Abend kam sie zu uns und ist nachts wieder heim. Leider hat sie nach einiger Zeit ziemlich nachgelassen, ihre privaten Probleme wurden mehr, sie schwächelte und hielt die Hand immer öfterer auf. rgendwann empfand ich sie wirklich als Belastung für mich, immer in Furcht, mit welchen Problem kommt sie denn heute wieder an. Wir hatten genug eigene Sorgen.

Nummer 6 war Bless
Über sie gabs ja schon einiges zu lesen, auch über ihr plötzliches Verschwinden vor etwa 4 Wochen. Warum, wieso, weshalb - ich weiss es nicht genau. Und ich mag mir auch darüpber den Kopf nicht mehr zerbrechen.

Aber auch parallel zu Bless hatten wir immer noch eine zweite Putzfrau für die Bügelwäsche und den Großputz.
Die erste war Victoria, oberflächlich gesehen okay, aber als ich mal tiefer in die Schränke geschaut habe, da hat´s mir gegraut. Zu faul, die Wäsche ordentlich einzuräumen, alles wieder zerknittert. Eben oberflächlich und liederlich. Diese Kritik konnte sie wohl nicht vetragen und ist einfach gegangen.

Bless hatte aber gleich eine neue parat - Salia.
Die war eigentlich nicht schlecht, hat sauber, schnell gearbeitet, war dazu nett und freundlich, immer ein Lächeln im Gesicht.
Und eigentlich wollte ich sie nach dem Verschwinden von Bless fragen, ob sie denn nicht Volltags arbeiten will. Allerdings ist auch sie seit dem Verschwinden von Bless bei uns nicht mehr aufgetaucht.

Nummer 7 war Vida
Sie hält den Rekord bei uns, allerdings den Negativrekord. Nicht mal 2 Tage hat sie es geschafft. Sie hat es gleich am 2. Tag vorgezogen, sich morgens nachdem wir alle ausser Haus waren, statt auf die Arbeit zu stürzen, lieber ins Bett zu legen und fern zu sehen. Die Entscheidung, sie zu feuern, fiel mir nicht wirklich schwer.

Nummer 8 schlussendlich Joseph
Immerhin 7 Tage hat er es bei uns geschafft. Nach der letzten Woche wusste ich schon, dass er wohl nur auf ghanaische Art und Weise Putzen konnte. Eigenes Denken war so gut wie gar nicht vorhanden, sein Erinnerungsvermögen tendierte gegen Null. hn jeden Tag auf´s Neue anzulernen schien uns etwas sehr mühsam, also haben wir uns letztes Wochenende noch die Mühe gemacht, einen wirklich detaillierten Arbeitsplan zu schreiben. Für jeden einzelnen Wochentag, mit Uhrzeit, wann was im Haus zu tun ist.
Den wollten wir ihm heute dann übergeben, dann kann er immer wieder nachschauen, wenn er was vergessen hat.
Irgendwann so viertel nach 8 kam er dann mit einem Koffer reingeschneit, freudiges Lächeln im Gesicht. Mein erster Gedanke bei dem Anblick war der an einen Touristen, der auf seiner Ferieninsel angekommen ist und jetzt nach seinem Quartier fragen will. Nur leider war er kein Tourist und wir sind keine Ferieninsel. Er war einfach ein Hausboy, der knapp 2 Stunden zu spät auf Arbeit kommt und ich war eine Chefin, die darüber sauer ist.
Und bevor er sich die Mühe macht, seinen Urlaubskoffer auszupacken, hab ich ihm gleich gesagt, dass sein Arbeitsverhältnis hiermit offiziell beendet ist.
20 Minuten später hat er dann mit seinem Köfferchen den Freizeitpark Langer wieder verlassen.

Und dann wäre da noch Nancy, die hätte können Nummer 9 werden. Heute morgen habe ich mit ihr telefoniert, am Nachmittag wollten wir uns treffen und über den Job reden. Am Vormittag rief sie mich nochmal an, sie hätte da ein paar Fragen. Die erste war nach dem Gehalt. Unser Angebot war natürlich nicht gut genug, sie wollte mehr. Okay, darüber kann man später noch reden, für gute Arbeit zahlen wir schon auch gerne etwas mehr, keine Frage. Aber da wollen wir erst mal gute Arbeit sehen, nich?
Ja und dann hat sie losgelegt. Sie hätte gerne noch Weihnachtsgeld, und Urlaub und Urlaubsgeld. Und natürlich die Arztrechnungen bezahlt, mein Angebot, statt Arztrechnungen, die Sozialversicherung zu übernehmen, stiess auf nicht so große Begeisterung. Ja und dann wollte sie auch noch Essensgeld.
Ja hallo? Für was denn dann noch das reichliche Gehalt?
Was, wir haben 3 Kinder? Ja dann braucht sie noch mehr Gehalt.........
Das war mir dann doch gleich zu unverschämt, das Treffen am Nachmittag habe ich einfach abgesagt und fertig.

Ebenfalls Nummer 9 hätte können Grace werden.
Dass sie es nicht werden wird, finden wir eigentlich sehr bedauerlich.
Mit ihr hatten wir uns schon gestern Nachmittag getroffen (in weiser Vorausahnung?).
Wir haben uns eine Weile mit ihr unterhalten, sie ist so mittleren Alters, macht einen erfahrenen Eindruck, was Europäer angeht, sie weiss auch was der Weisse will. Leider hat sie eine 14jährige Tochter, die mit ihr zusammen wohnt. Derzeit noch im Angestelltenquartier bei ihrer derzeitigen Arbeitsstelle. Und sie müsste dann auch bei uns mit ihrer Tochter einziehen.
Das ist aber etwas, was wir auf keinen Fall wollen. Und da kann eine Hausmaid noch so gut sein, dass ist bei uns eine Regel, die auf keinen Fall gebrochen wird.
Also wird sie bei ihrer derzeitigen Stelle bleiben, sie arbeitet für einen Mann, der sich nur zeitweise in Ghana aufhält. Aber sie hat uns angeboten, wir können sie jederzeit anrufen und sie kommt dann mal stundenweise zum bügeln oder putzen.
Und wenn sich in den nächsten Tagen keine wirkliche Nummer 9 findet, dann werde ich ihr Angebot sicher nutzen und sie kann sich bei uns noch etwas Geld nebenher verdienen.

Heute am späten Nachmittag hat Dani dann mal noch George, unseren Tagwächter, aufgetragen, er kann sich ja mal umhören, ob jemand einen Job sucht.
Und da meinte George so zu Dani, es tut ihm leid, er weiss auch nicht was zur zeit hier los ist mit den Leuten. Keiner will wirklich arbeiten, jeder will nur Geld aber nix dafür tun.

Tja, wenn jetzt sogar die Ghanaer schon so über Ghanaer reden.....

to be continued..............

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

wenn es in D diese starren arbeits- und kündigungsschutzgesetze nicht gäbe, würden mancherorts komplette belegschaften nach spätestens 2 wochen wieder auf der straße stehen! gerade im öffentlichen dienst oder auch an schulen und unis würden die leute nur so purzeln. aber leider dürfen faule, resignierte, gefrustete, dumme und permanente selbstfinder in verschiedenen positionen diese stellen blockieren. Unfähigkeit ist in D KEIN kein kündigungsgrund!

tja, da brauchste kein schlechtes gewissen haben. insgeheim würde das jeder tun, auch der größte, überzeugteste und aktivste Brot-für-die-welt-spender...;-)

schließlich lebt ihr ja auch mit den angestellten mehr oder weniger zusammen (was für einen ghanaer schon viele vorteile bringt) und auszustehen haben sie arbeitsmäßig wirklich nix.

aber ihr kennt mein angebot: ich opfere mich gern als house-keeper(-in)... ich werd euch mal meine bewerbung schicken und die liste mit vorschriften für den arbeitenden deutschen im ausland und natürlich all die von euch auszufüllenden formulare für die ämter in D. wenn ihr damit durch seid, werdet ihr euch fragen, wer da für wen arbeitet...

to be continued