nun wird es zum 2-Fronten-Krieg

Wer meint, dass das bisherige nicht steigerungswürdig ist, kann jetzt eines besseren belehrt werden.
Nach meinem Black Out in der DOVVSU gönnte man uns aber erst mal knapp 3 Wochen Pause, macht ja auch nicht wirklich Spass, auf eh schon angeschlagene Menschen weiter einzuhauen.

In dieser Zeit hatte ich dann Gespräche mit einer Psychologin, die mir der Botschaftsarzt vermittelt hatte. Sie selbst ist eigentlich nur mitausreisende Ehefrau und arbeitet in Ghana nicht. Aber in diversen Fällen steht sie dann doch für Gespräche zur Verfügung.
Da konnte ich dann mal ganz offen über meine Ängste und Gefühle reden, die ich hatte und die dann in körperlichen Symptomen enden.
Das tat auch ganz gut, denn ich merkte, dass ich mich nicht mehr ganz so unbeschwert in der Stadt bewegte. Wo immer ein Polizist stand, drehte sich mir der Magen um, ich habe immer die Türen vom Auto verriegelt und mich lieber 2mal umgeschaut.

Ich weiss nicht warum, aber ich habe immer noch gehofft, nie wieder etwas von diesem Fall zu hören, dass die mich jetzt endlich in Ruhe lassen.
Aber genauso wusste ich auch, dass dem nicht so sein würde und es eigentlich nur noch schlimmer kommen wird.

Am 10. März kam es dann, in einer Form, wie es keiner erwartet hätte. Man hatte eine ganz neue Front eröffnet - die politische Schiene.
Dani´s Chef fragte an, ob wir uns irgendwann am Nachmittag mal zusammensetzen können, es gäbe etwas zu bereden.
Wenn das so offiziell passiert, kann es sich nur um etwas unangenehmes handeln.
Er kam dann vorbei und eröffnete uns, dass unsere Angelegenheit mit Christine auf dem Schreibtisch des Botschafters liegt und dieser darüber gar nicht erfreut ist. Ich muss an dieser Stelle sagen, dass wir das bis dahin noch nicht offiziell in der Botschaft gemeldet hatten.
So, nun hatte er es von anderer Seite erfahren - und zwar direkt vom ghanaischen Aussenministerium.
Da stellt sich einem nun die Frage, woher die das wissen.
Wer hatte denn da ganz weit ausgeholt, um uns einen erneuten Kick zu verpassen?

Natürlich die Arbeitsagentur!
Initiiert von Janet Dagadzi (Auf den Namen klicken, dann gibt´s ein Bild der bösen Frau)

Die hatte zum einen nochmals an die Cantonments Police Station geschrieben

Liest man sich das zum ersten Mal durch, könnt man glatt lachen, aber kennt man alle aktuellen Umstände dazu, könnt man heulen, bekommt man Wut und zweifelt an sehr vielen Dingen wie gesundem Menschenverstand und Gerechtigkeit.
Dieser vor Lügen strotzende Schriebeschreib hat nämlich alles das bewirkt, was sich die Janet und Christine erträumt haben damit.
Nun war ich die böse Frau, die ihre arme Angestellte brutalst!!! mit einem Messer attackiert hat.
bemerkenswert ist da auch, dass die schlimmen Stichwunden nicht von einem Arzt dokumentiert wurden, sondern von dieser Janet!
Na und sicher würden sich die beiden freuen, wenn das ganze weiter bis zu Gericht geht, was sonst soll man jetzt noch von diesen Menschen erwarten?
Und als Anwälte haben sich die beiden auch etwas ganz besonderes ausgesucht - die LAWA

Eine nette Vereinigung von Advokaten, die ohne Nachzudenken und nachzufragen da einen ganz großen Fall gewittert hat, wo man der bösen, weissen Frau so richtig zeigen kann, was man von ihr hält.
Und wenn schon ausholen, dann aber richtig, nach ganz weit oben.

Da ist auch schnell ein Brief ans Aussenministerium geschrieben.


Man könnte meinen, mit jeden Brief wird der Vorfall dramatischer dargestellt, es verwundert fast, dass Christine meine brutalste Messerattacke überhaupt überlebt hat.
Noch viel schlimmer macht das ganze ja auch der Umstand, dass ich Diplomat bin!
Ja richtig - das war mir zwar bis dato selbst nicht bekannt, aber wenn die das so schreiben.......


Also alles in allem viel an den Haaren herbeigezogener Mist, fein säuberlich zusammengeschrieben, gesendet an die richtige Adresse und schon kommt da was ins Rollen, was nicht wirklich einer will.

Diese Briefe hatte nun der Botschafter als Kopie bekommen, ausserdem noch als Beweis für meine Brutalität die Bilder der schweren Stichverletzungen von Christine.
Hier eine Großaufnahme von ihrem Oberarm, sorry für die miese Qualität, ich habe da nur eine Kopie abfotografieren können.



Hier nochmal das "arme Opfer" mit dem schwer verletzten Arm


Jeder, der die Bilder gesehen hatte, schloss eigentlich aus, dass es sich dabei um Stichverletzungen handelt.
Was ich allerdings eingestehe ist, dass ich sie am 23. Dezember mit meinen Fingernägeln gekratzt habe, als ich versucht habe, sie von mir wegzustossen.
Was man aber meiner Meinung nach getrost als Notwehrhandlung einstufen kann und nicht als brutalste Messerattacke.

na gut, das nutzt aber alles nicht, es war nun mal so, dass mittlerweile ich Täter und Christine Opfer war und als erstes wollte der Botschafter von mir eine Stellungnahme zu den bisherigen Vorfällen.
Man weiss ja nicht genau, was mit kriminellen Ausländern oder in meinen Fall kriminellen Diplomaten (glauben jedenfalls einige Ghanaer) passiert. Aber egal, was es wäre, der Botschafter wollte es abwenden.

Das wir allesamt von dieser neuen Entwicklung wenig begeistert waren, kann man sich sicher denken.
Also lässt man alles am Abend nochmal Revue passieren und schreibt alles in Kurzfassung nieder, in der Hoffnung, dass sich diesmal jemand für die Wahrheit interessiert.

Ja, damit war dann die zweite Front eröffnet, wie es an Front Nummer 1 weiterging, gibt es gleich..................

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