Mittwoch, 28.11. - dies & jenes

So, weiter geht´s.
Mittwoch ist ja immer Kaffeeklatsch morgens in der Schule. Okay, der "harte Kern" klatsch jeden Morgen, aber Mittwochs kommen halt immer ein paar mehr und es sind auch ein paar Händler da, die verkaufen. Jede Woche eigentlich der "Kente-Mann" mit seinen Deckchen, der "Taschenmann" mit Taschen in allen möglichen Formen und Farben aus Batikstoff und wechselnd immer mal noch ein paar andere.
Danach bin ich dann gleich heimgefahren, für abends wollte ich Brot backen, da brauchte ich nix weiter einkaufen.

Gestern hatte ich ja schon im Schlafzimmer die neuen Vorhänge aufgemacht, heute war Christoph´s Zimmer dran.

Den Stoff hat er sich auf dem Makola selbst ausgesucht.


Und hier sind unsere im Schlafzimmer, machen schon dunkler als die vorherigen.


Bei dem einen Fenster gab es ein kleines Problem, welches wir ganz ghanaisch gelöst haben.
Beim Anbringen der Schienen für die Gardinen war nämlich ein ganz Schlauer am Werk gewesen. Ich habe versucht, es so gut wie möglich zu fotografieren. Oben mittig im Bild dieses Metallding ist das Ende der Schiene, wie man sieht, endet das Fenster viel weiter rechts.
Also hängt die Gardine nur bis kurz vor Ende an den Rollen auf der Schiene, das letzte Stück haben wir einfach mit Reiszwecken in der Holzabdeckung angepinnt.


Philipp und Julian haben am Nachmittag wieder draussen gespielt, die Wand von der Garage scheint eine magische Anziehungskraft auf die beiden zu haben.

Aber wenigstens schrubben sie die Malereien selbst ab, bevor Papa es bemerkt ;-)


Allerdings dauert so ein Spass nicht ewig an, denn auch auf die beiden lauern daheim Pflichten.

Denn wenn es in den Spielecken so ausschaut, dann wird es Zeit für einen Einsatz :-)


Und auch die nächsten Ernteerfolge sind in Sicht - Tomaten.

Nun müssen sie nur noch rot werden, dann wird sich Philipp drüber freuen.
Die weissen kleinen Flecke auf den Blättern sind von irgendeiner Fliege, aber nicht gefährlich.
George hat schon gesprüht bei uns, aber wenn natürlich bei Nachbars im Garten nix gegen Viehzeug unternommen wird, dann kämpfen wir nebenan schon bissel auf verlorenen Posten :-(

Tja, dann gibt´s mal wieder eine kurze Anekdote von der Ghana Telecom - diesmal hat es aber wenigstens nicht uns getroffen ;-)
Bettina hatte heute als erstes einen Besuch dort auf dem Plan. Sie war seit gestern abgeklemmt - wegen Nichtbezahlens :-)))))
Zu blöd, dass sie Quittungen bis Ende Dezember vorweisen konnte.
Für uns beruhigend, dass es jeden treffen kann ;-)

Nervfaktor Nummer eins zur Zeit ist für mich der Verkehr in der Stadt. Trotz der mehrfachen Erhöhungen der Preise für Benzin und Diesel (letzte Woche wurde die Schallmauer von 1 Cedis für 1l Benzin und auch Diesel durchbrochen) habe ich das gefühl, es werden immer mehr Autos. Und die fahren dann auch alle als wären sie auf der Jagd. Drängeln, Hupen, Vorfahrt nehmen, Halten und Losfahren wo es gerade beliebt - natürlich ohne Ankündigung - inklusive der liegengebliebenen Schrottlauben, die dann gerne noch meilenweit mitten auf der Strasse geschoben werden. Und solch Fahrweise führt dann halt mal zu solchen Ereignissen wie gestern, als ein Drängel-TroTro versucht hat, sich rechts an Dani vorbeizuschieben, um vor ihm auf die Hauptstrasse zu kommen und ihm dabei von Dienstwagen die Verkleidung vorn weggerissen hat. Auf dem Weg zur Polizeistation, das troTro sollte ihm folgen, hat er sich aber eiskalt verpieselt. Also hat Dani bei der Polizei Meldung gemacht, das Kennzeichen hatte er ja. Und siehe da, etwas später kam der Fahrer auch zur Polizei und hat Schadensmeldung gemacht, weil angeblich Dani ihn gerammt hat. Aber anhand eindeutiger Spuren und Kratzer flog seine ganze Lügerei auf.
Erst einfach abhauen, dann noch lügen - da versteht die Polizei dann doch keinen Spass mehr.
Dani hat sich in der Fachwerkstatt einen Kostenvoranschlag für die Reparatur geholt, bei der Polizei abgeliefert und der Fahrer hat dann auch anstandslos bezahlt. Denn hier wird bei einem Unfall das Fahrzeug beschlagnahmt und erst wieder freigegeben, wenn der Schaden zu 100% beglichen wurde.
Vielleicht spricht sich ja durch soetwas herum, dass sich nicht mehr jeder die Fahrweise der Drängel-TroTro´s gefallen lässt und man sich auch nicht mehr in jedem Fall mit Schmiergeld aus der Affäre ziehen kann.
Im Übrigen wissen wir jetzt, dass der Polizeichef von Cantonment´s Deutschland-Fan ist und nach Beendigung seines Jobs dann auch mal dorthin will ;-)

Tja, von den Spritpreisen hatte ich ja jetzt schon geschrieben, aber auch Wasser und Strom sind teurer geworden. Habe ich sonst für knapp 90 Cedis immer 1000 Units Strom bekommen, gab es letztens für 150 Cedis nur noch reichlich 800 Units. Müsste so auf etwa 75% Erhöhung auskommen. Wasser kann ich noch nicht sagen, da muss man mal die nächste oder auch übernächste Rechnung abwarten, die kommen nicht immer so zeitnah ;-)

Wie war das mit den Tanken? Also ich zahle an der Tankstelle nicht mehr als vorher - immer 50 Cedis ;-)
Okay, ich muss nun häufiger tanken ;-)

Bleibt nur zu hoffen, dass die Mehreinnahmen durch die Erhöhungen nun wirklich mal in die Verbesserung der Versorgung von Wasser und Strom investiert werden und nicht etwa in irgendwelchen Hosentaschen, bzw. Schweizer Nummernkonten verschwinden.

Und vielleicht wird jetzt auch mal weniger verschwendet. Der Wasserhahn immer zugedreht, das Licht ausgeschalten und vorallem nicht mehr sinnlos mit dem taxi kilometerweit gefahren, um einen Fahrgast zu suchen. Mit etwas bewussterem Einsatz von Wasser, Strom und Sprit könnte dann sicher manch Haushalt die Erhöhung wieder reinholen. Womit auch der Unwelt hier ein Stück geholfen wäre - siehe Link in meinen gestrigen Post.

Denn ich behaupte mal ganz kühn:

Wir verbrauchen sicher bedeutend mehr, aber die Ghanaer verschwenden mehr.

Dabei will ich es für heute belassen, morgen ist auch wieder ein Tag ;-)

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