Dienstag, 05.09. - wenn, dann kommt alles auf einmal

Es war nicht wirklich was großes, bedeutendes, was schiefgegangen ist. Aber manchmal ist es die Fülle der kleinen, an sich unbedeutenden Dinge.
Der Tag ging ganz normal los, morgens lief es wie immer. Kinder zur Schule gebracht, dort noch einen Cappuchino getrunken und dann ist Bettina mit zu mir gefahren. Wir hatten für 9 Uhr meine Schneiderin bestellt. Sie war sehr pünktlich und wir haben unsere Bestellungen abgegeben. Bettina bekommt nun auch nach über 8 Jahren ihre erste ghanaische Tracht! Ich hatte noch etwas zum Einsäumen und ein schlichtes Oberteil aus einem Rest Stoff.
Weil das so flott ging, hatten wir noch Zeit, nach Osu zu "Vadek" zu fahren. Dort gibt es die verschiedensten Taschen in allen möglichen Größen, für alle möglichen Zwecke. Wir haben uns eine neue Geldbörse geholt. Durch das neue Geld hat man viel weniger Scheine, also tut der riesige Beutel nicht mehr Not.
Wieder daheim, habe ich mal Ordnung in unsere Kleiderschränke gebracht und mich dabei sehr geärgert. Ich habe jede Menge rosa Klamotten gefunden. Da war wohl in letzter zeit mal was beim Wasche schiefgelaufen :-(
Aber nicht etwa, dass ich das gleich erfahren würde. Nein, die Sachen werden fein in den Schrank einsortiert.
Ich habe Bless die Sachen gezeigt und bekam als Antwort: "Oh, da war vielleicht eetwas Rotes in der Waschmaschine"
Hallo?
Vielleicht?
Da war mit Sicherheit etwas Rotes drin!
Also Entfärber rausgesucht und alles parat gelegt, damit ich es entfärben kann, sobald die Waschmaschine fertig gewaschen hatte.
Kurz darauf sagte Bless, sie hat jetzt die Rosa Sachen eingeweicht.
Ich kuck in den Eimer - alles voller Schaum.
Ich wollte wissen, was das den sei: "Anything to clean" (irgendwas zum reinigen)
Was genau, habe ich nicht erfahren :-(
Okay, bedeutet, die Klamotten erstmal wieder waschen, spülen und dann erst entfärben.
Ich war mittlerweile echt sauer und habe meinen beiden Damen kurzerhand Feierabend gegeben, bevor noch mehr daneben geht.

Nachmittags habe ich Juli und Phili aus der Schule geholt, Chris ist dortgeblieben, er wollte zum Fussball.
Viertel vor 6 bin ich in die Küche, um Abendessen zu machen - es sollte Nudeln geben.
Topf auf den Herd, Flamme an - es kam nur ein leises "Pfffffff......." und sonst nix.
Okay, Gasflasche leer, kein Problem, wir haben immer eine voll als Wechsel da.
Da Gas nicht so mein Ding ist, ich bin da leicht von Angst geprägt, bin ich raus, george sollte das anschliessen.
Draussen war nur der Nachtwächter und der meinte, George ist schon weg.
Toll, ich also den Nachtwächter gefragt, ob er eine Gasflasche wechseln kann.
"Ich kann es versuchen, aber ich habe es noch nie gemacht"
Gut, das war mir dann doch zu riskant. Also allen Mut zusammengenommen und Dani angerufen, er soll mir per Telefon eine Anleitung geben.
Da machte es mitten im Gespräch "Tut Tut Tut" und Ende - Guthaben alle.
Ganz toll. So langsam war mir nach Weinen zumute.
Dani schickte mir eine SMS, ich solle doch nochmal anrufen - schön, würde ich gerne, geht nur nicht :-(
Mittlerweile hatte ich die Kinder überzeugt, Schnitten zu essen - Nudeln werden verschoben, bis ich jemanden gefunden habe, der gasflaschen anklemmen kann.
Also habe ich mich wieder umgezogen und wollte fix zur Getränkefrau, Prepaidkarten kaufen.
Da ging der Strom weg. Okay, wir haben ja durch den Generator Strom, aber der Rest der Gegend?
Es war gelinde gesagt arschdunkel draussen.
Zur Sicherheit habe ich beschlossen, April mitzunehmen. April ist aber leider zu sehr auf Dani fixiert und mir ehrlich gesagt eine Nummer zu groß, als dass ich sie noch richtig beherrschen könnte. Also ist dann doch mehr oder weniger April mit mir im Schlepptau zur Getränkefrau gerannt. Ich habe ihre gesamten Bestände an Handykarten aufgekauft.
Völlig ausser Atem und komplett durchgeschwitzt kam ich dann doch heile wieder zu Hause an - mit Sicherheit werde ich sowas nicht noch einmal machen.

Ehrlich gesagt war ich dann heilfroh, als die Kinder im Bett waren. Ich bin nur noch duschen gegangen und ins Bett, einfach liegen, nix mehr hören, nix mehr sehen.

Ich hoffe mal, dass ich damit genug Unannehmlichkeiten weg habe in meinem Strohwitwendasein und jetzt alles normal läuft.
George hat mir heute morgen die Gasflasche angeschlossen, mein Guthabenkonto ist wieder vollgetankt und heute Abend wird es Nudeln geben.
Und George wird, solange Dani nicht hier ist, auch nicht eher Feierabend machen - basta!

So, genug rumgemotzt, jetzt noch paar Bilder.


Julian hat gefroren!
Er hat zum Fernsehen eine Decke zum Kuscheln gefordert, weil ihm kalt ist.



Ist ja auch kein Wunder, es waren "nur" 25 Grad



Ob ihr es glaubt oder nicht, das empfindet man hier wirklich als kühl, ich bin auch wieder auf langärmelige Oberteile umgestiegen und habe am Wochenende sogar meine Strickjacke getragen - und die ist wirklich gestrickt, aus richtiger Wolle!


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Ausserdem: EDEKA hat das Angebot erweitert?
Jetzt auch Wasserlieferungen frei Haus?

;-)

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