Montag, 28.04. - und es geht weiter.......

Da haben wir doch nach den letzten Tiefschlägen wirklich gedacht, es geht nun wieder bergauf. Aber es muss wohl am Monat April liegen und der ist noch nicht ganz zu Ende.
Deshalb kehrt bei uns wohl auch keine Ruhe ein.
Die letzten Tage ist es so dahin geplätschert, das Leben an sich. Wir haben nicht viel gemacht, da kann auch nicht viel schiefgehen.
Eine Menge Zeit geht drauf, um Joseph ganz detailliert zu zeigen, wie was im Haus gemacht werden soll. Die ghanaischen und die deutschen Vorstellungen von Sauberkeit und Ordnung liegen teilweise sehr weit auseinander. Aber da er nicht bei jeder Kritik mit Heulen anfängt, wird er es im Laufe der Zeit einfach lernen.

Gestern war dann mal wieder Mirko Schlafgast bei uns. Bis Freitag war die Oberstufe ja auf Klassenfahrt, Samstag auf Sonntag war dann noch bei Anne Geburtstagsparty mit Übernachtung. Da kann man sich denken, dass es mit Schlafen bei allen nicht so reichlich war in letzter Zeit. So tut etwas Ruhe uns allen gut und heute wollte ich nur frisch ein paar Dinge für das Abendessen holen und dann wieder meinen Lebensmittelpunkt auf die Terrasse verlagern.

Gesagt getan - die Kinder waren gut beschäftigt mit Fernsehen und Computerspielen, ich habe mir was bequemes angezogen, da fangen im Haus alle UPS an zu piepsen. Von draussen hörte ich ein komisches Geräusch, als würde jemand Steaks in eine viel zu heisse Pfanne werfen. Ein Blick aus dem Fenster und mir wurde ja fast übel.
Die Stromleitungen neben unserem Haus qualmten, Funken flogen, kleine Flammen an manchen Stellen und es brutzelte nur noch.
Mittlerweile brutzelte es auch an diversen Stellen im Haus. Die Treppe runter, den Kindern zurufen, alles auszuschalten, Dani mit dem Handy anzurufen und George die Anweisung zu geben, sofort den Strom abzuschalten - das war alles eins.
Okay, Strom war aus, es qualmte nicht mehr und es brutzelte auch nicht mehr.
Dann war ich aber auch schon mit meinem Latein am Ende, dann brauchte ich was kühles zu trinken und eine Zigarette, erst mal beruhigen.
Kurz darauf kam dann auch Dani, er hatte den Hilferuf verstanden.
Aus irgendeinem Grund kam in die 4 Stromleitungen Bewegung und die beiden mittleren haben sich berührt und sind miteinander verschmolzen oder so.
Komischerweise haben wir alle kurz vorher das Geräusch einer Kettensäge gehört.
Also ist Dani mal zum Nachbar rüber und hat nachgefragt, was passiert ist. Der wusste natürlich nichts, völlig ahnungslos, er war´s nicht.
Na gut, ich möchte auch nicht zugeben müssen, dass ich die Stromleitung einer ganzen Wohngegend lahmgelegt habe ;-)
Aber er meinte, er hätte schon das Notfallteam gerufen und die wären auf dem Weg.
Also haben wir erst mal den Generator angeschalten und da keiner weiss, wann die das mit dem Strom wieder hinkriegen, ist Dani gleich noch los, um Diesel zu kaufen.

Am Nachmittag waren wir unterwegs (wo und warum, das schreibe ich im nächsten Post separat). Viertel nach 6 waren wir wieder daheim und siehe da, es hatte sich was getan an der Stromleitung. Voller Freude hat Dani gleich den Generator ausgemacht und wieder auf Landline geschalten. Aber im Haus blieb es dunkel :-(
rgendwas hatten die zwar repariert, aber wohl nicht ganz richtig. n unser Haus gehen 3 Leitungen rein, es funktionierten aber leider nur 2.
Also wieder den Generator an und mal schaun, ob morgen noch was passiert.

So schaut die Stromleitung normal aus


Hier sind die beiden mittleren zusammengeschmort


Und hier haben die "Fachleute" einen professionellen Abstandshalter eingebaut ;-)
Es ist ein einfacher Holzstock


Ach ja, mittendrin am Mittag ruft mich dann auch noch Bless an.
Es wäre ja jetzt Ende des Monats und sie hat ja ein paar Tage noch hier gearbeitet und da wöllte sie mal mit mir über Geld reden. Sie stände vorm Tor und wartet.
Na gut, ich hatte sowas eigentlich erwartet.
Was sie aber sicher nicht erwartet hat, war meine Antwort. Die war schlicht und einfach NEIN.
Das bischen Geld für die paar Tage habe ich heute als Schadensersatz uns gegenüber deklariert. Für die Anschaffung eines neuen Bügeleisens, welches völlig demoliert ist. Und als Kosten für diverse Reinigungsarbeiten, die nach ihrem Verschwinden dringend nötig waren. George hat immerhin etwa einen Tag gebraucht, um ihre Hinterlassenschaften zu beseitigen, inklusive die Reinigung des völlig verschimmelten Kühlschrankes aus ihrem Zimmer. Sie war ziemlich frech und patzig, war sich keiner Schuld bewusst. Dann hat sie meine Kinder noch der Lüge bezichtigt.
Julian sagte mir letztens, er will als nächstes einen Babysitter, der nicht immer schläft, so dass sie alles alleine machen müssen und sich abends selber ins Bett bringen müssen. Denn Bless hat wohl meist geschlafen, wenn wir dann weg waren und Chris und Philipp haben Julian dann geholfen. Das habe ich ihr noch gesagt, dass ich auch im Nachhinein davon alles andere als begeistert bin. Das hat sie alles abgestritten, mich ausgelacht und sich selbstsicher vor mich hingestellt und gesagt, dass sie sehr stolz auf sich selber ist.
Da musste ich ihr einfach noch sagen, dass sie wirklich sehr stolz sein kann auf ihre Liederlichkeit, Faulheit und Unsauberkeit.
Und ich hoffe, dass damit das Kapitel Bless jetzt wirklich endgültig beendet ist!

So, und jetzt mach ich mich an Post Nummer 2............

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Sylvia,
nun müssen doch bald mal wieder ruhigere Zeiten kommen!
Wird Zeit, dass Ihr mal alle zusammen Urlaub zuhause macht (Old Germany).
Hier wird es jetzt richtig schön. Der Frühling kommt mit grossen Schritten und alle Leute sind draussen beim Fahrradfahren, Grillen, Schwimmen! und Eisessen. Die Sonnenplaetze der Cafes hier in Leipzig sind proppevoll.
Alles Gute für Dich und vor allem Kraft für die kommenden Wochen.
Lasst den Mut nicht sinken. Wir haben die Dinge so und so ähnlich erlebt wie Ihr.
Viele Grüsse
Annelies
(Schade, dass ein Treffen in LE nicht geklappt hat)