Freitag, 11.04. - Bye bye Bless........

Über unsere Unzufriedenheit über die Arbeitsweise von Bless in einigen Bereichen hatte ich ja schon Anfang der Woche geschrieben. Ganz im Guten hatten wir sie noch auf das eine oder andere im Laufe der Woche aufmerksam gemacht.
Da wurden die Antirutschmatten einfach nicht mehr wieder in den Bädern hingelegt, nahm man die Platzdeckchen vom Esstisch, ergab das ein Geräusch wie von Klettverschlüssen, Spinnweben überall im Haus, die Ecken wurden immer runder.
Man kann also sagen, es herrschte eine leicht angespannte Srtimmung, aber die deutete in keinster Weise auf das hin, was dann gestern passierte:

Morgend bin ich wie immer in die Schule gefahren und gegen halb 9 war ich wieder daheim.
Da war Bless gerade fertig mit Staubsaugen im Wohnzimmer. Ich bin nur fix auf Toilette und wollte gleich wieder los zum Einkaufen. Die Toiletten waren da noch nicht geputzt (eigentlich ungewöhnlich, da sie das sonst mit als erstes morgens macht). Ich dachte mir, vielleicht kommt das noch und habe aber mal in guter Vorausahnung ´ne kleine Markierung angebracht (ja, ich bin böse und gemein).
Viertel nach 10 war ich dann wieder zurück, habe meine Einkäufe verstaut, von Bless war nichts zu sehen oder hören, obwohl sie sonst immer die Einkäufe mit wegräumt.
n der Küche stand noch der Abtrock, die ganzen Bäder inklusive Toiletten waren noch nicht geputzt, im Klartext - es sah genauso aus wie vor knapp 2 Stunden.
Also habe ich sie mehrmals gerufen - keine Antwort. George sagte aber, sie wäre nicht rausgegangen, sie müsste in ihrem Zimmer sein.
Dort lief auch in Affenlautstärke der Fernseher, kein Wunder, da würd ich auch nix mehr hören.
Kurz drauf hat sie sich dann mal doch in die Küche bemüht, mit einem leicht mürrischen Gesicht und auf meine Frage, was sie denn in ihrem Zimmer jetzt gemacht hat, kam erst gar keine Antwort, dann meinte sie, sie fühlt sich nicht ganz wohl. (Das habe ich mal bewusst ignoriert, denn ich weiss, dass sie jede nacht ziemlich spät heimkommt. Wenn sie dann auf der Arbeit müde ist, ist das ganz alleine ihr Problem. Den Schlaf wird sie aber nicht auf unsre Kosten während der Arbeitszeit nachholen.)
Ich habe ihr dann mal ganz klar und deutlich gesagt, dass wir in letzter Zeit sehr unzufrieden sind, sie ihre Arbeiten mehr als halbherzig macht, manche Stellen echt dreckig sind. Unter diesen Umständen müssen wir echt mal nachdenken, ob wir überhaupt eine Putzfrau brauchen, wenn wir es dann eh selber nochmal ordentlich machen müssen.
Zur aktuellen Situation habe ich klipp und klar gesagt, dass erst die Arbeit fertig gemacht wird, und zwar wirklich fertig. Und wenn dann noch zeit ist, soll sie sich einfach eine Ecke nach der anderen vornehmen und nicht einfach vormittags 11 Uhr Schluss machen. Für die Arbeit, die sie zur Zeit abliefert, ist sie wahrlich mehr als überbezahlt.
Ihre Antwort war: "Yes, Madam." Und sie verschwand zum Putzen in den Badezimmern.

Habe ich jedenfalls gedacht........
Inzwischen war Dani da, ich hab ihm gleich gesagt, dass ich gerade Bless den Kopf zurechtgerückt habe.
Dann bin ich in die Schule gefahren, um die Kinder abzuholen. Kaum war ich dort, rief Dani an, ziemlich aufgeregt und meinte nur dass Bless gepackt hätte und jetzt gehen will.
Nicht, dass ich sowas geahnt hätte, aber ich war auch nicht wirklich überrascht.
Ich habe nur gemeint, sie solle wenigstens soviel Anstand haben, zu warten bis ich da bin. Und dann kann sie gehen - wir finden schon eine neue Hausmaid.

Bei den in der Schule anwesenden Mama´s habe ich gleich Bedarf an einer Neuen angemeldet, jetzt hören sie sich mal um.

Daheim standen dann schon alle ihre Taschen fertig im Hof und Bless wartete auf ein Taxi.
Mit mir hat sie kein Wort mehr geredet, nur mit Dani. Der konnte aber auch nicht wirklich viel dazu sagen, was ihr gefallen hätte. Da war sie dann doch etwas enttäuscht. Sie meinte nur, sie mag uns und es gefällt ihr hier ja auch, aber sie kann das nicht mehr, sie würde ihr Bestes geben , aber sie hat Probleme und geht nun. Aber sie wüsste, hier leben Menschen, die sie auch mögen und wann immer sie kommt und an unser Tor klopft, weiss sie, dass sie mit offenen Armen empfangen wird.
Den Zahnhabe ich ihr leider gleich wieder ziehen müssen. Denn wenn sie jetzt geht und das Tor hinter sich zu macht, dann bleibt es zu, für immer.
Wir haben ihr ein schönes Leben gewünscht und sind reingegangen.

Damit war für uns die Ära Bless beendet.

Mittlerweile nehm ich sowas ziemlich gelassen, die nächste wird ganz sicher kommen, man darf sich nicht an eine bestimmte hängen.

Egal, was sie uns als Grund genannt hat, im Grunde genommen kann sie einfach nur keine Kritik vertragen. Wenn ich aber nicht mal mehr sagen darf, dass ich was nicht gut finde, dann tut es mir leid, dann ist sie nicht die Richtige für den Job.

Ohne sich noch vielleicht von den Kindern zu verabschieden, ist die dann einfach gegangen, mit Sack und Pack.

Am Nachmittag haben wir dan erst mal einen Rundgang durch ihr Zimmer und die Küche im Angestelltenquartier gemacht. Es war eine ernüchternde Erfahrung :-(
Bless hatte einen absoluten Saustall hinterlassen. Dreck von Monaten, ihren Müll hat sie natürlich liegengelassen. Der Kühlschrank noch gefüllt mit diversen Dingen, halb am Vergammeln, überall Schimmel.
Die Küche war in einem noch schlimmeren Zustand. Wir haben George erst mal alles ausräumen lassen, er hat eine ganze Mülltonne voll Gelumpe da rausgeholt. Angefangen von wabernden Flüssigkeiten in Schüsseln (in unserer Schüssel noch dazu!!), Fischköpfe im Schrank, faulenden Mangos mit den dazugehörigen Fruchtfliegen. Unzählige uns unbekannte, stinkende lebensmittelähnliche Dinge in Tüten, Dosen, Gläsern und natürlich jede Menge fettigen Schmutz und 2 meiner guten Gefrierdosen.
Und auch den zweiten Stöpsel von meiner Spüle hab ich gefunden, ich hatte sie vor Wochen zwar danach gefragt, sie wüsste aber auch nicht, wo er abgeblieben sei.
Naja, nicht mehr drüber nachdenken.

Hier ein Bild vom schlampig geräumten Zimmer


Egal, wer hier wieder einziehen wird und ob es ein Verstoss gegen irgendwelche Privatsphäre ist - ab jetzt wird einmal pro Woche Stubendurchgang gemacht.

Das Quartier legt direkt hinter unserer Küche und auch dort wird Ordnung und Sauberkeit herrschen. Wir versuchen hier krampfhaft, uns das Viehzeug von Halse zu halten und hinten wird durch liederlichkeit und Faulheit ein Paradies für Ungeziefer geschaffen, nee danke.

Tja, das war gestern das vorherrschende Thema, auch wenn es uns jetzt nicht zu Tränen rührt, befasst man sich doch damit und versucht, das irgendwie auszuwerten.

Jetzt warten wir mal Montag ab, dann hoffe ich auf erste Telefonnummern von Kandidatinnen und das was geeignetes dabei ist.

to be continued............

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