Mittwoch, 27.02. - auf geht´s nach Ho

So, wir sitzen auf der Terrasse, es ist immer noch brütend heiss und trotz laufendem Ventilator ist die Luft wie angestemmt. Gut angegart mache ich mich jetzt mal an die Berichtserstattung unseres Ausfluges nach Ho.

Mittwoch morgen sind wir halb 9 losgefahren, Salia haben wir noch mit Arbeit eingedeckt, wenn keiner im Haus ist, kann man gut mal Ecken putzen, die sonst gerne übersehen werden ;-)

Verkehrsmässig lief es super, viel war nicht los und wir sind gut vorangekommen.

Besonders schon finde ich die kleinen Dörfer in der Region des Volta.

So stellt man sich Afrika vor - Hütten mit Bambusdächern


Das Hotel liegt gleich am Ortseingang von Ho, der Landeshauptstadt der Voltaregion.
Wir haben uns an der Rezeption angemeldet und ein Angestellter zeigte uns unsere Unterkunft. Zu unserem Erstaunen lag diese am ganz anderen Ende der Anlage, es war ein Betonbau, erinnerte an ein Studentenwohnheim. Die auf der Webseite angepriesene Familienunterkunft bestand aus 2 normalen Schlafzimmern mit Doppelbett und einem Badezimmer. Wir hatten eine Extra-Matratze bestellt, aber es war in den kleinen Räumen gar kein Platz dafür.
Wie es schien, waren wir ausserdem die einzigsten Gäste in dem Block.
Bis zum Restaurant und zum Pool waren es so an die 400m zu laufen, über eine Schotterpiste entlang einer Baustelle. Wir waren alles andere als begeistert..........
Wir wollten eigentlich abends, wenn die Kinder im Bett waren, noch in Ruhe etwas trinken, aber das wäre ja gar nicht gegangen, bliebe nur, beizeiten ins Bett zu gehen - wer will das schon.
Also zurück zur Rezeption und Einspruch erheben.
Man hat uns dann 2 von den Chalets angeboten und so sind wir dann dahin umgezogen. Kam uns zwar um einiges teurer, aber was will man machen. Ho ist ja nun nicht gerade die Stadt, in der es Alternativen geben würde.
Wir sind dann aber erst mal ins Restaurant gegangen, Mittag essen. Alles war sehr lecker, wir hatten schon gehört, dass man dort gut essen kann.
Dani hatte danach noch einen Termin, er betreut in nächster Zeit dort ein Projekt und das hat er sich da nochmal angeschaut.
Ich habe derweil unsere Klamotten ausgepackt, Julchen hat etwas geruht und dabei Fernsehen geschaut. Zum Glück lief ein Trickfilmkanal, da war er happy.
Chris und Philipp sind schon mal an den Pool gegangen. Ich wollte gerade mit Julian auch an den Pool, da kamen die beiden schon wieder zurück. Das ist nun schon ungewöhnlich für die beiden Wasserratten. Sie waren einfach genervt von dem Bademeister, der sie wohl ständig beobachtet hat. Chris ist dann nochmal mit uns mit, aber der Bademeister war wirklich sehr penetrant mit seiner Beobachterei. Dann kam noch eine Gruppe Frauen und setzte sich an den Pool. So wurden Juli und Chris dann von mindestens 8 Leuten angestarrt und ein paar der Frauen haben immer unter Lachen alles nachgesagt, was Julian gesagt hat. Das hat dann wirklich gelangt, wir fanden das nicht mehr witzig, für die den Affen im Zoo zu machen.
Also zurück auf die Zimmer, allerdings war da der Trickfilmkanal weg - stattdessen lief ein Hip Hop Sender. Damit hatte sich das mit Fernsehen auch erledigt, denn das auf der Homepage so angepriesene Satelliten-TV beschränkte sich auf etwa 8 Sender, davon 5 eh frei empfangbar.
Zum Glück kam Dani da gerade wieder zurück und weil es noch recht früh war, sind wir einfach nochmal auf´s Geradewohl losgefahren, uns die Gegend anschauen.

Da habe ich dann auch mal wieder ein schönes Bild von einem der riesigen Termitenhügel machen können


Wenige Tage zuvor muss ein Sturm über die Region gefegt sein, viele Bäume waren geknickt wie Streichhölzer. Aber nicht nur das, auch Strommasten mussten dran glauben. Ich weiss nicht, ob das noch Power durchging, aber einige Leitungen hingen gefährlich nah zur Strasse.

Als es dämmerte, sind wir zurück nach Ho. Wir wollten noch ein paar Flaschen Fanta oder Sprite holen für den nächsten Tag für unterwegs.

Ho in der Dämmerung

Kurz vor halb 7 saßen wir dann wieder im Hotel im Restaurant zum Abendessen.
Chris hatte sich Pilzsuppe bestellt, eigentlich wollte er Pfeffersteak oder Shrimps, aber beides war nicht vorrätig. Dani bestellte, was ich mittags hatte - Chickenstew mit Gemüse und ich wollte Gemüsenudeln - das hatte Dani zu Mittag.
Juli und Philipp obligatorisch Hühnchen mit Pommes.
Und da sassen wir nun und warteten.........und warteten............und warteten.
Mittendrin waren dann noch Fanta und Sprite alle - es gab nur noch Bier und Cola - also nicht so wirklich was für die Kinder.
Alle um uns herum bekamen ihr essen, waren schon fertig mit essen - wir warteten immer noch.
Dann kam die Kellnerin mit einem großen Teller voller Pommes. Den sollten wir derweil mal essen, falls wir hungrig wären, es würde noch dauern. Wir haben dankend abgelehnt, wer hat dann noch Hunger für eine richtige Portion. Nach 1 1/2 Stunden kam dann endlich unser Essen und es war im Gegensatz zu mittags nur eine herbe Enttäuschung. Das Hühnchen war trocken, Dani´s Stew bestand nur aus Geritzel vom Hühnchen, Chris seine Suppe war einfach nur scharf ohne jeglichen Pilzgeschmack und meine Nudeln waren völlig mit Maggi verseucht und das Gemüse war roh und hart.
Dementsprechend viel blieb auf den Tellern zurück, uns war auch mittlerweile echt der Apettit vergangen.

Es war dann fast 21 Uhr, als alle geduscht in den Zimmern waren, die Kinder haben sich dann bis zum Einschlafen aus lauter Verzweiflung noch einen Kirchensender reingezogen. Dabei haben sie gelernt, dass es unabdingbar ist, immer ein Zehntel seines Einkommens an die Kirche abzugeben, damit man alles irgendwann mal von Gott zurückbekommt. Ich habe sie gleich belehrt, dass wir mal lieber gar nix geben, so schuldet uns Gott später dann auch nichts ;-)

Zum Glück hatten wir uns ja vorher in Ho reichlich mit Getränken eingedeckt, so waren wir nicht auf die im Hotel nicht vorhandene Versorgung angewiesen ;-)

Ach ja, nicht zu vergessen, dass ich zum Glück im Badezimmer anwesend war, als die Duschstange von oben geflogen kam, ich weiss nicht, wie die vorher befestigt war, ich habe sie einfach notdürftig wieder angeklemmt und den Kindern die strikte Anweisung gegeben, sie nie wieder zu berühren.
Unsere Toilette war auch eine ganz besondere Erfahrung, Dani war Erstbenutzer und hatte erstmal den Deckel in der hand - er war nur oben aufgelegt. Dann musste man darauf ganz stille sitzen, sonst hat man das Gefühl, man kippt gleich damit um. Unser Duschkopf verteilte das Wasser in alle Richtungen, es war äusserst schwierig, mich zu Duschen ohne dass die Haare nass werden. Soviel mal nur zum Zustand der Einrichtung des mehrfach ausgezeichneten und hochgelobten Chances Hotel.
Die Kinder sind ganz gut klargekommen zu dritt in dem Doppelbett, nur für Dani und mich war es knapp eine Nummer zu kurz, aber darauf kam es dann auch nicht mehr an.

Und wie es am Donnerstag weiterging, gibt es in Kürze hier zu lesen.

Keine Kommentare: