Donnerstag, 12.04. - es wird nicht langweilig...........

Heute ist Frank mal mit zu einem Bauprojekt von Dani gefahren. Damit er auch mal den Busch, den Dschungel sehen kann ;-)
Und auf der Strecke dahin gab es wieder herrliche Fahrzeuge zu sehen, weiss der Geier, wie lange die da stehen.

Keine Ahnung, wo der dagegen gebrannt ist


Warten auf das Ersatzrad


ohne Kommentar ;-)


Der Arbeitsfortschritt auf der Baustelle war nicht wirklich berauschend, also sind sie gleich wieder zurück nach Accra, Dani hatte eh noch eine Besprechung am Nachmittag.
Frank und ich haben dann die Kinder aus der Schule geholt, vorher waren wir noch einkaufen.
Und heute habe ich mal Fotos vom Schulaffen gemacht.

Er lebt gleich neben dem Eingang in seinem Käfig und ist zahm.


Portraitfoto


Dann war aber das Blatt, was Philipp ihm hingehalten hat, doch interessanter


Daheim angekommen, Dani war inzwischen auch da, haben wir erst mal wieder ein Gespräch mit George führen müssen.
Kai hatte gestern erzählt, sie hat irgendwie in ihrer Wohnung Probleme, sie fühlt sich dort immer krank und einfach nicht wohl.
Da aber die Miete für 3 Jahre im Voraus bezahlt ist, kann sie ja nicht einfach ausziehen. Da in Ghana eine alleinstehende Frau keine Wohnung mieten kann, hat deshalb George für sie den Mietvertrag abgeschlossen.

Na jedenfalls ist es nicht einfach, so richtige Fakten zu erfahren, was genau denn nun das Problem sein könnte und was man dagegen tun kann.

Also haben Dani und ich spontan beschlossen, sofort hinzufahren und uns die Bude mal genauer anzusehen. Immerhin ist Dani vom Fach und kann das Ganze mal schon baulich beurteilen.
Und sofort etwas zu unternehmen, kam einfach daher, dass George uns sagte: "Last week she is collapsed" (Letzte Woche ist sie zusammengebrochen, umgefallen, kollabiert)

Wir vermuteten entweder Schimmel oder irgendeine Farbe oder Lack oder Baumaterial, was giftig ist. Denn hier wird immer noch fleissig verbaut, was in Europa schon lange verboten ist.

Und wir lagen richtig - es ist Schimmel, schon wenn man reinkommt, riecht es total muffig.
Allerdings hatte sie auch die Fenster alle zu, verhangen, kein Fan lief. Da kann die Luft ja nicht zirkulieren.
Natürlich sitzt der Schimmel jetzt überall drin, im Boden, den Möbeln, Wänden.
Wir haben erst mal Lüften angeordnet und dann müssen wir mal einen Plan machen, wie sie das wieder in den Griff bekommt. George wird sich da mal viel Zeit nehmen müssen und die Hütte leerräumen, alles reinigen, desinfizieren und dann die Möbel lackieren.

Und das ist sehr viel Arbeit. Ausserdem wird sie sich von einigen Dingen trennen müssen, das Schlafzimmer ist bis an die Decke mit Krempel vollgestellt, mit Decken abgedeckt - natürlich entwickelt sich darunter ein herrliches Klima für Schimmelpilze. Es ist nun mal einfach nicht möglich, in einem so winzigen Zimmer so ein haufen Zeugs unterzubringen, jedenfalls nicht in diesem Land.

Naja, darüber werden wir morgen mit den beiden reden müssen und versuchen, ihnen das begreiflich zu machen, so dass sie es wirklich verstehen und auch einsehen. Und das könnte schwer werden.

Ganz deutlich haben wir aber gemerkt, dass ein Grundwissen über solche Dinge nicht vorhanden ist.
Ob es sich nun um Schimmel, Gifte in Farben oder Asbest handelt, die Folgeerkrankungen davon sind verheerend und wer weiss, wie viele Erkrankungen oder gar Todesfälle durch Aufklärung verhindert werden könnten.
Ausserdem gibt es keinerlei Amt oder Anlaufstelle, wodurch Vermieter genötigt werden können, solche baulichen Fehler abzustellen. Sitzt man in einer solch verseuchten Hütte, dann hat man halt Pech. Und wenn man deswegen vorzeitig auszieht und nicht sofort einen Nachmieter bringt, dann ist das geld halt futsch.

Tja, da schimpft man oft über die Überregulierung und den Gesetzteswahn in Deutschland, aber hat es nicht vielmals auch seinen Vorteil, das es eine Regelung gibt?
Also was das angeht, möchte ich nicht tauschen.................

Von daher - ab und an mal einen Blick etwas weiter über den Tellerrand und vieles relativiert sich.

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