Ich mag kein Vatermörder sein oder einfach "Ich habe fertig"

Es ist egal, wie lange ich nachdenke darüber, wie ich noch so manches ausgefeilt formulieren könnte und es hier schreiben könnte - irgendeinem würde ich damit ja doch wieder auf den Schlips treten.
Auch wenn ich das gar nicht wöllte, einer findet sich immer, der es "grenzwertig" findet.

An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an den Wehrbeauftragten der Bundeswehr für dieses Wort "grenzwertig" mit der er den Inhalt dieses Blogs beschrieben hat!

In den letzten Wochen habe ich einige sehr schlaue Aussagen zu hören bekommen, über die es sich doch nachzudenken lohnt.

"Recht haben heisst noch lange nicht Recht bekommen."

Und infolge dessen:

"Kämpft man um sein Recht, wird man schnell zum Vatermörder."

Es ist nicht so, dass ich zu feige wäre, ein "Vatermörder" (im übertragenen Sinne - mein Papa ist echt der Letzte, bei dem ich Mordgedanken hege) zu sein.
Allerdings stehe ich nicht allein hier, immerhin habe ich die Verantwortung für eine Familie, die ich ungewollt in den Kampf hineinziehen würde.

Und das könnte das ganze eigentlich nur verschlimmern, wenn das mal nicht schon passsiert ist.

Also finden wir uns mehr oder weniger damit ab, nicht in allem unser Recht zu bekommen und tun einigen den Gefallen, Gras über gewisse Dinge wachsen zu lassen.

Aber bevor ich nun hier zum Ende komme, noch ein paar Worte an eben diese jene Mitmenschen, die sich in den letzten Monaten von uns haben beleidigt, belogen, betrogen oder gar verleumdet gesehen haben:

Ich bin nach wie vor der Meinung, nicht wir haben den Stunk angefangen!
Wir hatten nur nicht bedacht, dass sich doch jeder selbst der Nächste ist und es manch einem an Verständnis für unsere Situation gefehlt hat.

Wenn wir im Nachhinein durch von anderen nicht eingehaltene Absprachen in Verruf gekommen sind und sich aufgrund dessen manch einer von uns abgewandt hat, so muss ich sagen, mir hat das bei einigen wirklich weh getan, weil ich es in dem Moment nicht verstanden habe.
Doch mittlerweile tangieren mich auch diese Leute nur noch peripher, auf gut deutsch:
Die könnne mich kreuzweise am A**** lecken.

Mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit denn es gibt Gründe warum sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben

Und wer will schon oberflächliche, opportunistische und feige Menschen in seinem Leben um sich haben? Wir nicht.

Also Kurzzusammenfassung:

Wir waren die ganze Zeit die Gearschten und nicht ihr, also runterkommen aufhören, sich permanent angepisst zu fühlen.

Nicht wir haben irgend jemandem Steine in den Weg gelegt und das Leben schwer gemacht, sondern wir sind heute noch am Wegschaufeln, was sich seit März 2009 so angehäuft hat - auch dank Euch!

Und es seid auch nicht ihr, die seelisch schwer Schaden genommen haben und daran noch lange zu knabbern haben (auch wenn mir zu Ohren gekommen ist, wir wären für diverse Magengeschwüre und Schlafstörungen verantwortlich)!

Ja, wir haben ab einem gewissen Zeitpunkt scharf zurückgeschossen, aber jede dieser Kugeln habt ihr Euch redlich verdient!

So, das musste raus........

Gehabt Euch wohl!



Damit schliesse ich den Blog, gerne hätte ich ein anderes Ende gesehen, aber nun - das ist das Leben.

Boah - ich kann richtig hören, wie manch einer jetzt aufatmet.............trollig, soviel Angst vor der Wahrheit zu haben  :-))))))))))

Danke an die jahrelangen treuen Leser und ein großes Pfui an diejenigen die es "grenzwertig" fanden ;-)

Mal sehen, wer sich jetzt angesprochen fühlt

Eine uralte Weisheit der Dakota-Indianer besagt:
"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab."

Doch hochqualifiziertes Führungspersonal hat für derartige Situationen zahlreiche erfolgsorientierte Strategien und zielführende Methoden entwickelt:

Wir sagen: "So haben wir das Pferd doch immer geritten."

Wir besorgen eine größere Peitsche.

Wir wechselnd das Stroh im Stall aus.

Wir lassen den Stall renovieren. 

Wir schließen mit dem Personalrat eine Dienstvereinbarung über den Einsatz toter Pferde in der Verwaltung.

Wir berufen einen ämterübergreifenden Arbeitskreis, um das tote Pferd zu analysieren.

Wir besuchen andere Verwaltungen, um zu sehen, wie man dort tote Pferde reitet.


Wir stellen fest, dass die anderen auch tote Pferde reiten und erklären dies zum Normalzustand.


Wir ernennen einen Verwaltungsmitarbeiter zum Beauftragten für das Totepferdewesen.


Wir bilden eine Task Force, um das tote Pferd wiederzubeleben.


Wir stellen Vergleiche unterschiedlich toter Pferde an.


Wir ändern die Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.


Wir erklären: "Kein Pferd kann so tot sein, dass man es nicht doch motivieren könnte."


Wir erklären: "Wenn man das tote Pferd schon nicht reiten kann, dann kann es doch wenigstens eine Kutsche ziehen".


Wir bilden einen Qualitätszirkel, um eine Verwendung für tote Pferde zu finden.


Wir kündigen nach Anhörung des Personalrates dem Pferd fristlos, da es sich um einen klaren Fall von Arbeitsverweigerung handelt.


Wir wenden die Helmut-Kohl-Strategie an: Wir setzen uns hin und warten sechzehn Jahre, ob das Pferd sich nicht einfach nur tot stellt.


Wir wenden die Gerhard-Schröder-Strategie an: Wir schnallen dem toten Pferd einen leichteren Sattel um, damit es die Chance hat, sich wieder von selbst zu erholen.


Wir wenden die Angela-Merkel-Strategie an: Alle dürfen munter sich widersprechende Vorschläge machen und am Schluss ist der Koalitionspartner schuld, wenn das Pferd sich nicht bewegt.

Wir legen das tote Pferd bei jemand anderem in den Stall und behaupten, es sei seines.



Mit meiner minimalen Lebenserfahrung und meinem weiblich-blonden Intellekt frage ich mich auch, warum kümmert man sich nicht um das Pferd, bevor es die Hufe hochklappt?
Immerhin fällt der Schimmel, Rappe, Hengst, selbst der Klappergaul nicht von heute auf morgen tot um.


BESCHEID!     

WM -> AF -> AI -> BR

Damit können die meisten jetzt sicher nichts anfangen - ausser WM warscheinlich.

Durch eben diese ist man ja zwangsweise täglich mit Afrika konfrontiert, ob man nun will oder nicht.
Und auch wenn mir einige das nicht glauben, aber ich habe ja nicht wirklich eine Abneigung gegen Afrika im allgemeinen und deshalb waren wir vorletzten Samstag in Ingolstadt auf den Afrika Fest.
Im Grunde genommen das Übliche, was einem so auf Afrikafesten verkauft wird.
Kunst zu völlig überteuerten Preisen, die dann als fairer Handel angepriesen werden.
Würde mich schon mal interessieren, wieviel von den knapp 30 Euro bei dem Korbflechter in Bolgatanga ankommen.
Nun gut, nicht gefehlt haben natürlich auch die "Bettelstände", Unterstützung für die verschiedensten Projekte, bei denen vielleicht nicht mal einer von den deutschen Organisatoren jemals in Afrika war - Hauptsache was "Gutes" tun.
Egal, gehört dazu, man kann ja einfach vorbeigehen.
An einem Stand bin ich allerdings mal stehengeblieben - bei Amnesty International.
Da es sich ja um ein Afrikafest handelte, ging es dort natürlich vorrangig um Belange, die Afrika betreffen. Dass Weisse Rassisten sind, ist ja hinlänglich bekannt, dazu langt ja manchmal schon eine (berechtigte) kritische Äusserung gegenüber anderen Nationalitäten oder Hautfarben.
Mich hat aber da mehr die andere Seite interessiert, deshalb habe ich mal auf der Internetseite von AI gestöbert und: nichts gefunden - hätte mich auch gewundert, wenn man sich offen mit Black Racism beschäftigt.
So wie man auch sonst schwer etas handfestes dazu findet.
Meist handelt es sich um einzelne Streiter, die Gewalt gegen Weisse anprangern. Allerdings werden diese Vorkommnisse gern als Einzelfälle abgetan, gerade so, als hätte dieser Einzelne keine Rechte.
Wie sollte es doch gleich in den angeblichen Demokratien sein?
Sollten da nicht auch Minderheiten gleiche Rechte haben?
Naja, da habe ich wohl etwas falsch verstanden.

Ein paar erfreuliche Etscheidungen gibt es allerdings, z.B. hier:

Weisser Südafrikaner gilt in Kanada als Flüchtling

Ich warte auf mehr solche Meldungen, gerade jetzt, wo im Zuge der WM der Fokus auf Südafrika liegt.

Ach ja, auf etwas bin ich auf der Seite von AI gestossen, was ich interessant finde:

Amnesty Report 2010

Milde beschriebene Haftbedingungen, mehr mag ich aber gar nicht wissen.
Bin nur froh, einem Aufenthalt in einer dieser Einrichtungen noch entgangen zu sein, denn ich stelle es mir nicht wirklich prickelnd vor, zusammen mit ich weiss nicht wie vielen Ghanaern, die was weiss ich verbrochen haben, gemeinsam in einer Zelle zu sitzen, mich begrabbeln zu lassen.
Da stellt sich die Frage, wie lange man das dann aushält, ohne ein Auge zuzumachen aus Angst.
Nun gut, bevor meine Phantasie mit mir durch geht............

Aber es war ja nur ein tragischer Einzelfall...............

Es gibt so Tage, da werd ich wütend........

Gestern war so ein Tag, denn da kam mit der Post eine Arztrechnung ins Haus geflattert.
Die meisten werden ja über die Summe in Rechnungen sauer, aber das war es nicht bei mir.
Es war der Grund für die Behandlung.
Diagnosen: Posttraumatische Belastungsstörung, Alpträume
Was mich daran traurig macht - es ist die Diagnose eines 8jährigen Jungen.

Eines Kindes, dass bisher wohl niemandem etwas getan hat, der es als allerletzter verdient hätte, sich mit Problemen zu quälen, die für einen 8jährigen keinesfalls zu verarbeiten sind.

Nicht genug, dass er miterleben musste, wie seiner Mutter Gewalt angetan wurde.

Der dann in Folge der Ereignisse quasi über Nacht all seine Freunde verlor - ohne Abschied - alles aufgeben musste, was ihm lieb und teuer war.

Der ohne Vorbereitung in eine Welt verbracht wurde, die ihm völlig fremd war und ihn manchmal überforderte.

Der monatelang auf seine geliebten Haustiere warten musste, die schon von klein an Vertraute für ihn waren.

Der mit seiner Traurigkeit auf wenig Verständnis bei Lehrern stiess.

Dem von seiten der Schule klare Fristen gesetzt wurden, ab wann er wieder "normal funktionieren" solle.

Der im Laufe der letzten Monate immer mehr nur die Mama als Bezugsperson hatte, da Papa zu wenig Zeit hatte - was allerdings nicht Papas Schuld ist.

All das ist nicht gerade förderlich, ihn wieder auf einen normalen Weg zu bringen.

Aber es ist schwer für mich, ihm diese Steine aus dem Weg zu räumen, alleine nicht zu schaffen.

Aber ich denke, wir haben jetzt mit Hilfe der Kinderpsychologin und des Jugendamtes einen guten Anfang gemacht.
So gibt es jetzt für Julian eine ambulante Hilfe zu Hause.
O-Ton Mitarbeiterin Jugendamt:
"Ich denke, es wäre gut, wenn ein Mann zu ihnen ins Haus kommt, der für Julian ein väterlicher Freund sein könnte und so seine Defizite betreffst männlicher Bezugsperson etwas ausgleichen kann."

Und das darf man sich jetzt mal durch den Kopf gehen lassen, ganz langsam, und darüber nachdenken.

Schön und traurig zugleich: Da sorgt der Staat dafür, dass ein Kind nicht genug von seinem Vater hat und gleicht das dann aber wenigstens mit einer neuen männlichen Bezugsperson aus.

Bis ich dass in seinem vollen Umfang verstanden habe, wird noch ein Weilchen dauern.........

Denke ich an Deutschland in der Nacht...............

.......bin ich um den Schlaf gebracht.
Grübeleien beim Einschlafen schwappen dann hinüber ins Traumland und schnell wird ein wahrer Alptraum draus.

Ich träumte, wir kamen zurück nach Deutschland und keinen hats wirklich interessiert, warum, wieso, weshalb. Alle waren der Meinung, wir sind heilefroh darüber, wieder hier zu sein.
Deshalb bestand auch keine Notwendigkeit, sich besonders um uns zu kümmern.
Wir mussten sofort wieder 100% und mehr geben, wo keine Probleme sein dürfen, da sind natürlich auch keine.

Ich träumte, wir mussten uns ohne finanzielle oder organisatorische Hilfe alleine um eine einstweilige Unterkunft und dann um eine dauerhafte Unterkunft kümmern, für alle dafür anfallenden Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro vorerst selbst aufkommen.

Ich träumte, mein Mann bekam sehr schnell eine Stelle hier, bei der es gleich mal zu Anfang quer durchs Land weg von daheim ging. Da bestand "Daheim" noch aus den Inhalt von 9 Koffern, die wir aus Ghana mitnehmen konnten.

Ich träumte, wir würden nie alles, was uns gehört, komplett nach Deutschland bekommen, ich würde Dinge einbüßen, manches nie wieder sehen.

Ich träumte, irgendein schludrig arbeitender Verwaltungsangestellter hatte sich vor paar Jahren mal verrechnet und uns so Schulden in fünfstelliger Höhe beschert.

Ich träumte, dass uns deshalb einfach schon mal ohne Vorankündigung ein vierstelliger Eurobetrag einbehalten wurde - weil man so schnell wie möglich das Geld wiederhaben wollte.

Ich träumte, dass wir uns sogar einen Anwalt zu Hilfe nehmen mussten, um mit dieser Verwaltung eine verträgliche Rate für die Rückzahlung zu vereinbaren.

Ich träumte, dass der Job meines Mannes sehr zeitintensiv wäre, er oft tagelang nicht daheim ist.

Ich träumte, für all diese Aussendienste in weiter Flur - Sommer wie Winter bei Hitze, Frost, Sturm und Regen und Dreck, Tag und Nacht, gibt es als kleinen Ausgleich eine Zulage, welche aber die Verwaltung gleich wieder ohne vorherige Ankündigung einbehielt, um die Schulden zu tilgen.

Ich träumte sogar, manch einer behauptete, es wären gar keine Schulden, die aus einem Berechnungsfehler stammen, sondern es handelt sich dabei um einen von uns gewollten Kredit.

Ich träumte, mein Mann bemüht sich seit einem Jahr um einen Job, der weniger zeitintensiv ist, aber keiner kann oder will ihm dabei helfen.

Ich träumte, mich belastet diese ganze Situation so sehr, dass ich Schlaf- und Essstörungen bekam und so an meine körperlichen Grenzen kam. Deshalb nahm ich dann Medikamente, die mich zwar etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken liessen, die allerdings nicht ohne unangenehme Nebenwirkungen waren. So nahm ich enorm an Gewicht zu, sodass ich jetzt statt Kleidergröße 36/38 42/44 trug.

Ich träumte, egal bei wem wir mit einem Problem vorsprachen, bekamen wir nur vorgefertigte Standardantworten und wurden vertröstet oder man fühlte sich nicht zuständig.


Und dann wachte ich auf und mir wurde plötzlich eines bewusst:

Es war kein Traum - es ist die traurige Realität, und davon nur ein Bruchteil :-(

Klein, aber nicht unbedingt fein Teil 2

Lange nach der Veröffentlichung des Blogposts "Klein, aber nicht unbedingt fein" kam nun letzte Woche ein Kommentar dazu rein.
Leider steht dieser Kommentar nicht unter dem dazugehörigen Post, deshalb hier nochmals als Copy:

"""Liebe Familie
Ihr Beitrag über unsere Schule zeigt, wie Sie in der Einleitung richtig erwähnen, Ihre persönliche Sichtweise der Situation an der RMS-Schule in Ghana auf. Wir hätten uns gewünscht, mit Ihren Kinder gleichviel Erfolg, wie mit anderen deutschen Schülerinnen und Schülern in Ghana zu haben. Dies wurde uns verwehrt und wir bedauern die Anpassungsschwierigkeiten von Chris in Deutschland. Einige Schüler erreichen hier ein überdurchschnittliches Leistungsniveau, andere Jugendliche nicht. Dem Erfolg liegt eine gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus zugrunde. Dies war leider nicht möglich. Die Lehrpersonen haben im letzen Jahr ihr Möglichstes getan. Durch Ihre spontane Abreise wurde leider auch diese Chance vertan. Ihre Kinder werden ihren Weg bestreiten und Ghana wird, trotz allem, eine Bereicherung für sie gewesen sein.
Alles Gute Headmaster GSIS-Accra """

Na das ist es mir doch wert, mal ein paar Worte mehr dazu zu schreiben, als in einen Kommentar passen.

Also wo fang ich an.............vielleicht mit der guten Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus.
Als wir nach Ghana an die Schule kamen, war es als erstes mal eine Umstellung, tagtäglich einen so engen Kontakt zu Lehrern zu haben. Natürlich im positiven Sinne.
Jeden Morgen traf man diese im Hüsli, gab es irgendetwas zu bereden, wurde das gleich vor Schulbeginn bei einer Tasse Kaffee getan.
Zu jeder Zeit war man eigentlich auch sehr offen für Ideen und Anregungen von Eltern, vieles wurde gemeinsam gemacht.
Leider löste sich diese angenehme, nette Atmosphäre nach und nach auf.
Lehrer setzten sich gegen den Willen von Schülern und Eltern ihre Ideen durch, ganz so, als müssten sie sich gegen eine Klasse von 30 Halbwüchsigen durchsetzen.
Was ich immer geschätzt habe, war, dass man gerade die Schüler der Oberstufe als heranwachsende mit eigener Meinung annahm, ihnen viel Freiheit gab, sich selbst zu entfalten und zu lernen, Verantwortung freiwillig zu übernehmen.
Fernab der Heimat in Ghana zu leben, bedeutet auch für diese Kinder, vieles aufzugeben und zu entbehren. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich in der Schule unter ihresgleichen wohl fühlen und auch ernst genommen werden.
Leider gab es da in unserem letzten Jahr einige Reibungspunkte.
Wie bitte soll man den Kids vermitteln, dass aus Kostengründen die Klimaanlagen weniger laufen sollen, während andererseits endlich in der Bibliothek Licht und Aircon auf Hochtouren laufen - für jemanden, der gar nicht zur Schule gehört.
Wie ihnen erklären, dass sie ein gemeinsames Frühstück mit den Kids eines Hilfsprojektes machen sollen, aber nicht einige ehemalige Mitschüler einladen dürfen?
Spricht man die Lehrkraft dann als Elternteil darauf an, wird bockig reagiert. Und als Krönung werden dann noch unsere Kinder, also die, deren Mütter Beanstandungen hatten zu Ihnen, Herr Headmaster zitiert und dürfen sich einen Vortrag darüber anhören, dass man helfen müsse, also gutmenschlich sein soll.
Und das nennen Sie gute Zusammenarbeit?
Konstruktive Kommunikation?
Anstatt ernstgemeinte Kritiken, z.B. die Parksituation vor der Schule aufzugreifen und mit einfachen Mitteln  (Verbannung derjenigen Parker, die mit der Schule nix zu tun haben) Entspannung zu schaffen, wird eine konfuse und abstrakte Park- und Halteordnung geschaffen, die viele verärgert hat und die bösen Blicke erntet wer dafür?
Natürlich, die Mütter, die sich mal beschwert hatten.

Das nenn ich mal wirklich gute Zusammenarbeit.

Also wenn Sie wirklich Defizite in der Zusammenarbeit gesehen haben, warum haben sie nicht einer der unzähligen Möglichkeiten genutzt, mich morgens anzusprechen?
Denn alle derzeitigen Probleme von Chris rühren nicht nur von unserem Weggang her, alles was stofflich fehlt, ist die Summe der letzten Jahre.
Da kann man nun wirklich bei ihm nicht von einem überdurchschnittlichen Leistungsniveau sprechen, wenn ganze 2 Jahre nachgeholt werden müssen. Also müsste es nach ihrem Kommentar an Chris gelegen haben. Dann hat er wohl nie aufgepasst, nie mitgeschrieben und gelernt.
Wie kann man sich aber dann seine Noten erklären?
Und wenn es wirklich so wäre, warum hat keiner der Lehrer uns mal gesagt, wie schlecht Chris wirklich ist?
Dann müsste Chris ja wirklich das faulste Kind auf Erden sein, denn an seinem IQ kann es nicht liegen, das haben wir ja nun von ärztlicher Seite schwarz auf weiss, dass er ÜBERDURCHSCHNITTLICH begabt ist.
Warum hat denn kein Lehrer sein schlummerndes Talent entdeckt inmitten der wahnsinnigen Anzahl von Schülern in der Oberstufe (<20)?

Oder liegt es vielleicht doch an der Schule, bzw. an dem, was dort vermittelt wird.
Was überdurchschnittlich bedeutet, hängt immer davon ab, was Durchschnitt ist.

Harte Worte, aber es ist ja auch für uns hart, alle Probleme zu lösen.
Natürlich werden unsere Kinder ihren Weg machen und selbstverständlich waren 3 jahre Ghana eine Bereicherung. Warscheinlich nicht in dem Sinne, wie Sie es meinen, aber in Sachen Menschlichkeit, Verständnis, Anstand und wirklicher Freundschaft sind unsere Erfahrungen unbezahlbar.

Ihnen wünsche ich weiterhin viel Glück, die Schule weiterhin mit fragwürdigen Methoden vor dem Ruin zu bewahren.


Nachtrag zu dem neuesten Kommentar:

"""Immerhin gibt es Kinder, die problemlos von der GSIS an andere internationale Schulen in Ghana wechseln und dort sogar Auszeichnungen erhalten und es gibt auch viele Kinder, die von der GSIS zurueck in die Schweiz / nach Deutschland sind und dort den Anschluss geschafft haben.

Es liegt nicht immer nur an der Schule oder an den Lehrern.

Eltern sind auch in der Pflicht."""

Gepostet von einem Anonymus - da kann mal wieder jemand nicht zu seiner meinung mit seinem Namen stehen - irgendwie ärmlich.

Mag sicherlich sein, dass Schüler den Anschluss in anderen Ländern/Schulen geschafft haben, ich habe auch nie gegenteiliges behauptet. Allerdings gibt es gerade aus den letzten Jahren ausser Chris noch mehr Kinder, die es eben nicht problemlos geschafft haben.

Sicherlich liegt es nicht nur an der Schule den Lehrern und natürlich tragen Eltern auch eine große Verantwortung.
Doch meiner Meinung nach gehört es nicht zu den Pflichten der Eltern, das Zeugnis ordentlich zu schreiben.
Kommentar eines deutschen Rektors zum Zeugnis von Chris: "Was soll das sein? Seit wann wird mit Tipp-Ex verbessert? Und das hat eine deutsche Lehrerin geschrieben? Unglaublich!"

Is klar, war natürlich ein Versäumnis von uns.

Mir ist jetzt noch nicht ganz klar, was Wochen nach meinem Posting diese Welle der Verteidigung, mit der uns der Schwarze Peter zugeschoben werden soll, ausgelöst hat.
Aber als so international anerkannte tolle Schule sollte man mit Kritik anders umgehen und nicht einfach mal mit steilen Behauptungen uns den Ball zurückspielen.

Klein, aber nicht unbedingt fein

Fast ein Jahr lang gehen nun unsere 3 Kids wieder in Deutschland zur Schule.

Jeder hatte dabei mit ganz unterschiedlichen Problemen zu kämpfen.

Rein schulisch gesehen hatte es Chris wohl am schwersten.
Dazu hatte ich ja schon mal was geschrieben.
Mittlerweile geht er in die 8. Klasse auf der Realschule.
Klingt jetzt ganz normal, ist es aber nicht wirklich, denn eigentlich wäre er schon in der 10. Klasse.
Okay, ein 16jähriger in der 8. Klasse mag auch nicht so ganz ungewöhnlich sein, sitzenbleiben kann passieren.
Allerdings ist er nicht sitzengeblieben, er wurde zurückgestuft um ganze 2 Jahre!
Das war anfangs für uns echt gewöhnungsbedürftig, denn Chris ist laut Gutachten ein überdurchschnittlich intelligentes Kerlchen. Also an Grips magelt es ganz sicher nicht.
Aber was er nicht weiss, das weiss er eben nicht.
Wie auch, wenn er es nie gelernt bekommen hat.
Und genau da machen sich die Schwachstellen der Schule in Accra bemerkbar.
Ich kenne mich in der Materie nicht gut genug aus, um genau zu sagen, was dort schief läuft in der Oberstufe, ich sehe jetzt nur das Endergebnis.
Und das ist einfach nur eine Katastrophe.
Chris merkt es jetzt fast täglich, was ihm in den verschiedensten Fächern an Stoff fehlt, was hier teilweise schon in der 7. Klasse gelehrt wurde.
Er hat mehr als genug nachzuholen, obwohl er ja eigentlich schon ein halbes Jahr in der 9. Jahrgangsstufe war.
Mit dem Wissen von heute können wir froh sein, dass er nur 2 Jahre zurückgestuft wurde.
Es mag sein, dass für Afrika das Niveau der GSIS (ehemals RMS) genug ist.
Plant man eine weitere Schullaufbahn allerdings in Deutschland, dann würde ich jedem abraten, sein Kind in die Oberstufe der GSIS zu schicken.

Deshalb sind wir im Nachhinein sehr froh, dass wir das Philipp erspart haben und er hier die oberen Klassen machen kann.

Einzig die Grundschule ist akzeptabel, dann haben die Kinder wenigstens noch genug Zeit, in Deutschland Defizite aufzuholen.

Ich weiss, nicht, was die Schulleitung abhält, ein wenig mehr Augenmerk darauf zu legen, wie Schule in Deutschland läuft und sich allgemein mehr anzupassen, dass Schulwechsel vielleicht reibungsloser verlaufen.
Das geht los bei zusammengefassten Fächern wie "Realien", womit in D keiner richtig was anfangen kann, da hier die Fachlehrer ja keinen Schimmer haben, wie es denn im einzelnen Fach ausschaut, das ist wirklich Grundschulniveau.
Ausserdem neigen manche Lehrer anscheinend zu Nachlässigkeiten im sonnigen Ghana. Wie sonst erklärt sich TippEx im Zeugnis ohne Stempel.
Der Rektor der Realschule hat uns hier erst einmal aufgeklärt, dass dieses Zeugnis eigentlich ungültig ist. Er war sehr überrascht, als wir ihm sagten, dass dieses Zeugnis von einer deutschen Lehrerin geschrieben wurde.

Unsre 3 Jungs werden die negativen Altlasten der GSIS irgendwann abgearbeitet haben und einen geraden Weg mit Zukunft gehen können, wie andere damit klar kommen, ist mir schnuppe.

Sicher werden viele an der Schule froh sein, dass ich weg bin, eine weniger, die den Mund aufmacht und nicht jeden Mist jüngerhaft abnickt und befeiert.

Es werden wieder Lehrer gehen und neue Lehrer kommen, voller Enthusiasmus und Idealismus, alles Bewährte über den Haufen werfen und machtvoll wieder einmal alles verschlimmbessern.

Würde mich jemand fragen, ob er sein Kind auf die GSIS schicken soll, würde ich folgendes antworten:

Grundschule bedenkenlos ja
Mittelschule höchstens bis zur 5. Klasse
Oberstufe auf keinen Fall
10. Klasse nie und nimmer!

One year on

Noch 5 Tage und wir sind genau 1 Jahr wieder in Deutschland.
Ein guter Zeitpunkt, mal ein kleines Fazit zu ziehen.

Was wir daraus gelernt haben:

Wenige Stunden können ein ganzes Leben verändern.
Wir verlassen uns nur noch auf uns selbst.
Wir wissen jetzt, wer unsere wahren Freunde sind.
Ich kann manches verzeihen, aber nichts vergessen.
Lebe hier und heute, morgen kann alles vorbei sein.
Traue niemandem, vorallem nicht dem Staat.

Wem ich ohne wenn und aber danken möchte:

Als erstes natürlich meinem Dani. In allen schlimmen Momenten stand er an meiner Seite. Ich hätte mir keinen besseren Beistand wünschen können als ihn. Wir sind gemeinsam an unsere Grenzen und leider auch darüber hinaus gegangen und haben dabei gemerkt, dass wir uns bedingungslos aufeinander verlassen können. Es war wohl mit das Wichtigste im letzten Jahr, dass ich wusste, ich habe jemanden, dem ich blind vertrauen kann. Hätte ich nicht vorher schon gewusst, dass ich ihn liebe, dann wüsste ich es jetzt. Er gab mir nie das Gefühl, es wäre meine Schuld, auch wenn er durch alles wohl die meisten Nachteile hatte.
Wenn ich in allem, was geschehen ist, etwas positives sehen müsste, dann, dass wir uns nur noch näher gekommen sind.

Christoph, der mir in meinen miesesten Zeiten von ganz alleine viel Arbeit abgenommen hat, sich um die Brüder gekümmert hat und Dani in seiner Abwesenheit vertreten hat.
Chris, es tut mir leid, denn das ist nicht wirklich der Job eines 16jährigen.

Meinen Eltern und die ganze Verwandschaft, die in den ersten Stunden und Tagen hier alles möglich gemacht haben, um uns zu helfen.

Kay und Diana, bei denen wir bis heute all unseren Frust, Wut, Ärger und Traurigkeit loswerden konnten.

Bettina & Familie, Gretchen & Familie, die wirklich Good Care in Accra geleistet haben und sich um viele kleine und große Dinge gekümmert haben.

Frau Illing, die als erste Aussenstehende uns gefragt hat, wie es uns geht und dies bis heute noch tut.

Doc Kwesi, der unsere Haustiere trotz künstlich erzeugter Widrigkeiten für den Transport nach Deutschland fertig gemacht hat.

Es gibt noch viele weitere Freunde, die für uns da waren - Danke an alle.

Anstandshalber erspare ich mir die Liste derer, die mich zur Verzweiflung getrieben haben, mich zum Weinen gebracht haben und sich damit für immer und ewig einen festen Platz auf meiner Feindeliste erkämpft haben.

Auf ein paar Bereiche unseres Lebens werde ich in den nächsten Tagen wohl nochmal etwas genauer eingehen, jetzt erst mal Schluss, da mich das alles emotional immer noch sehr aufwühlt.

Viele Fragen, wenig Antworten

Wie verarbeite ich etwas, was noch keinen Abschluss gefunden hat und wie es derzeit ausschaut, auch in absehbarer Zeit keinen finden wird?

Das ist die eigentlich Grundfrage, die niemand beantworten kann.

Oder aber ich finde endlich Antworten und Lösungen auf die Vielzahl Fragen und Problemchen, dann hätte sich die Grundfrage in Luft aufgelöst.

Aber wie in allen bereichen des Lebens ist es fast unmöglich, Erklärungen für Dinge zu finden, die mit Moral, Ehrlichkeit, Mut, Anstand und gesundem Menschenverstand zu tun haben.

Was, wie, wo und wann hat sich ofmals dann doch schnell beantwortet.
Aber was wirklich quält ist eigentlich das Warum.

Schon mit 16 Jahren hatte ich fett an meiner Wand stehen:

"Auf die Frage Warum gibt es keine Antwort"

Nun also muss man sich damit abfinden, dass andere Menschen eben andere Werte und Moralvorstellungen haben und eine andere Sicht über "was gehört sich und was nicht".

Was ja an sich nicht neues ist, da ich ja schon lange weiss, dass auch ich Dinge tue, die sich nicht gehören. Zum Beispiel diesen Blog hier zu schreiben.
Und auch wenn wir nun schwarz auf weiss in der Hand haben, dass von öberster Stelle dieser Blog als "Grenzwertig" bezeichnet wird, hält mich dass nicht wirklich davon ab, weiter die Wahrheit zu schreiben.
Dass die Masche "Dummfang" nicht gezogen hat, scheint angekommen zu sein, jedenfalls habe ich nichts mehr davon gehört, dass man wohl versuchen wollte, mich nachträglich eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben zu lassen.
Ja, solche Erwägungen sind mir zu Ohren gekommen, besser gesagt, zu Augen - schriftlich.
Es hätte ja klappen können, dann wäre man fein raus gewesen.
Aber so ganz, wie das einige vielleicht meinen, bin ich nicht auf den Kopf gefallen, es gibt auch Blondinen mit Hirn.

Aber diesen Angriff auf ein Grundrecht, nämlich dass der Meinungsfreiheit, wollte man dann wohl doch nicht.

Wem der Inhalt hier einfach zu grenzwertig ist, der darf gerne den Disclaimer ganz unten auswendig lernen und entweder den legalen Weg gehen und den Blog melden oder einfach ruhig sein.

Ruhig bin ich allerdings nicht, dafür schwirrt mir zuviel im Kopf herum.

Einiges davon macht mich auch noch richtig wütend, wenn ich darüber nachdenke.
So eben, wie manch einer frech daherlügt, sei es aus Bequemlichkeit oder aus Angst oder aus purem Selbstschutz.
Dabei wird nicht mal nachgedacht, auf wie festen Beinen diese Lügerei steht.
In unserem Fall wurden so einige Fehler gemacht, seltsamerweise nur von uns.
Jedenfalls wurde uns das nun offiziell bestätigt, nachdem involvierte Stellen alle ihre schön aufgehübschten Stellungnahmen abgegeben hatten.

Über einige Passagen gerate ich immer noch in großes Erstaunen.

März 2009
Auf der Suche nach Lösungen redeten wir auch über die Möglichkeit, an die Gegenpartei eine gewisse Summe Geld zu zahlen. Ich nannte das "Freikaufen".
Mir widerstrebte der Gedanke, als Geschädigte auch noch an die Täterin geld zu zahlen.
Ausserdem waren bereits Polizei und Gericht involviert, dann bekommt das gleich noch einen Beigeschmack von Korruption. Und es konnte keiner abschätzen, wieviel es kosten sollte und ob denn damit auch endgültig Ruhe einkehren würde.
Ganz allgemein hätte das ein Zeichen gesetzt, dass man Weisse einfach mal verprügeln kann und noch Geld dafür bekommt. Wiederholungstäter oder Trittbrettfahrer wollte dann aber doch keiner.

Dezember 2009
Familie Langer lehnte eine aussergerichtliche Einigung strikt ab.

So kann man mit wenigen Worten eine umfassende Zusammenfassung abliefern, in der wir die Schuldigen sind.

Ganz große Leistung von Vertretern unseres Staates, die uns im Ausland repräsentieren!

Und genau in diese Leute sollen wir jetzt Vertrauen haben, dass mein Fall in Ghana weiterverfolgt wird?
Und das auch noch zu meinen Gunsten?

....allein mir fehlt der Glaube.

Denn alle Antworten, die auf unsere Anfragen bezüglich eines Fortschritts im Gerichtsfall kamen, waren so belanglos, da wurde viel Nichts in sehr viele Worte gepackt.
Sogar Anrufe in Ghana Brachten nicht viel mehr als: "Ja wer soll sich denn nun drum kümmern, wenn Sie nicht mehr hier sind?"

Stimmt, da hätten wir auch von alleine drauf kommen können.
Und wozu überhaupt?
Wir sind ja wieder sicher daheim und damit war gut.

Und das Kapitel Langer scheinbar in Ghana abgeschlossen.

Aber eben nicht für mich.

Um es mit Coldplay zu sagen:


From the top of the first page
To the end of the last day
From the start in your own way
You just want somebody listening to what you say
It doesn't matter who you are.

Ich muss irgendwie einen Abschluss finden....

......wenn auch noch nicht für die letzten Jahre, dann doch wenigstens für diesen Blog hier.

Mein letzter Post ist lange her und zum Glück auch nicht mehr aktuell.
Denn unsere Cleo war die erste, die am 6. Oktober wieder bei uns war von unseren Haustieren.
Dank Bettina, die viel Zeit und Nerven investiert hat, ging es recht kurzfristig.

Damit war für mich ein Anfang gemacht, ein weiteres Kapitel abzuschliessen - das Heimholen unserer restlichen "Kinder".

Am 16. November folgte dann April. Bei ihr gab es nie Probleme, sie war bei Gretchen gut aufgehoben. Und auch wenn die ganze Familie in dieser Zeit April sehr ins Herz geschlossen hatte, stand es ausser Frage, dass es irgendwann Abschied nehmen heisst und sie auf die Reise nach Deutschland gehen wird.
Ebenso stand es ausser Frage, dass es auch ein Wiedersehen geben würde.

So war es am 18. Dezember mein schönstes Geburtstagsgeschenk, wieder Zeit mit Gretchen und ihrer Familie zu verbringen. Wir hatten ein paar sehr schöne Stunden und viel Spass.

Aber ganz passend zu Weihnachten war dann am 23. Dezember unsere Familie wirklich komplett, als wir endlich auch Brutus vom Flughafen abholen durften.
Das kleine Findelkind, welches sich so sanft in unser Leben "geschlichen" hatte, hat uns die meisten Probleme bereitet. Und konnte nicht mal selbst etwas dafür, es waren dann eher menschliche Zeitgenossen, die immer alles etwas anders gemacht hatten, als es geplant war.
Von nicht gemachter Tollwutimpfung, Änderung des Namens des Eigentümers im Hundepass bis hin zu Klärung wem Brutus gehört mit Hilfe eines Anwaltes hat uns alle hier ziemlich viel Nerven und Tränen gekostet.
Die Gründe, warum ein solches Affentheater wegen einem Hund gemacht wird, werden wir warscheinlich nie erfahren.

Nun gut, jetzt sind wir wieder alle beisammen hier und das ist mir mit die Hauptsache.

Nachdem wir im Juli wegen der sehr zögerlichen Klärung einiger Angelegenheiten usn entschlossen hatten, offiziell Beschwerde beim **************** der ********** einzureichen, begann für uns eine lange Zeit des Wartens, in der ich einige Tiefs durchgemacht habe.
Und oft gezweifelt habe, ob diese Beschwerde richtig war.
Da sich die Fronten zwischen uns und einigen Leuten in Ghana und bei der ********** so verhärtet hatten, wollte ich versuchen, in einem Gespräch mit dem **** von Dani nochmals auf einige unserer dringensten Belange aufmerksam zu machen.
Ich war mittlerweile zu dem Entschluss gekommen, unsere beschwerde beim **************** zurückzuziehen, wenn sich durch dieses Gespräch etwas positives für uns ergeben würde.
Aber da war es schon zu spät, mittlerweile hatten alle von uns "Beschuldigten" schon Post bekommen und sollten zu unseren Vorwürfen Stellung nehmen.
Und damit haben sie sich wirklich reichlich Zeit gelassen, denn Dani bekam zwischenzeitlich die Info, dass noch keiner zeitgerecht seine Stellungnahme abgegeben hätte.

Aber eigenartigerweise kamen nun doch ein paar Dinge in Bewegung.
Manch einer überwies uns noch ausstehendes Geld, plötzlich waren noch ein paar Kisten an uns unterwegs mit Dingen aus unserem haus und Danis Büro, die teilweise uns gegenüber als nicht mehr vorhanden gemeldet wurden etc.

Ein Schelm, wer Böses denkt!

Uns war es recht, denn mit jeden Stück, was ich wieder in den Händen hielt, bekam ich ein Stück meines Lebens zurück.

Und so hoffte ich, mit der Antwort des **************** auf unsere Beschwerde, noch ein Stückchen mehr Recht und ehrlicherweise auch Befriedigung zurückzubekommen.

Doch wir sollten noch bis Mitte Dezember warten müssen.
Hätte ich den Inhalt des Briefes vorher erahnen können - ich hätte ihn ungeöffnet weggeworfen.

Denn es war nur eine erneute Ohrfeige, wenn nicht sogar ein Faustschlag in unser Gesicht.

Es ist mehr als herb, wenn man lesen muss, dass alles nur unsere Schuld ist und es an uns lag, wenn etwas schiefgelaufen ist.
Natürlich bedauert man zu tiefst, wenn es uns jetzt nicht gut geht, aber schliesslich wurde das menschenmöglichste getan.

Nun ja, auf eine Art wurde viel menschenmögliches getan - um uns genau da zu treffen, wo es weh tut. Dem kann ich nicht widersprechen.

Wieder in die Institutionen des Staates und der ********** Vertrauen zu fassen, war es nicht wirklich förderlich.

Sehr zutreffend finde ich da das uralte Sprichwort "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus"

Aus der Antwort auf unsere Beschwerde sind ein paar Dinge herauszulesen, die wohl aus den Stellungnahmen stammen. Daraus wurden dann die Vorwürfe zusammengebastelt, die uns nun zur Last gelegt werden.
Leider bekommen wir ja diese Stellungnahmen nicht zu lesen, geschweige denn hatten wir die Möglichkeit, nochmals dazu Stellung zu nehmen.

Dass besonders mich das wieder um einige Runden zurückgeworfen hat, muss ich nicht noch extra betonen.
Man begreift plötzlich diese immense Sinnlosigkeit, etwas "intern" klären zu wollen.
Da ist man das Licht zu klein, um gegen diese Mauer aus Lügen, Halbwahrheiten und verdrehten Tatsachen anzurennen.

Dieses Bewusstwerden dauert eine ganze Weile. Dazu hatte ich jetzt 2 Monate Zeit.
Ich betone jetzt "bewusst werden", das ist nicht gleichzusetzen mit hinnehmen, sich damit abfinden, es einfach zu schlucken und aufzugeben.

Eigentlioch wollte ich den Jahreswechsel dazu nutzen, ein paar Dinge im alten Jahr zu lassen und sie nicht mehr als seelische Belastung mit mir herumzuschleppen.
Aber das ist einfacher gesagt als getan.
Flashbackartig drängen sie sich immer wieder nach oben.
Funktioniert das vergessen nicht, dann muss man es irgendwie verarbeiten.
Nur über das Wie bin ich mir noch nicht ganz im Klaren.
Aber das wird die zeit bringen, bisher ist mir früher oder später immer etwas eingefallen.

more soon.............