noch ein paar Gedanken zur Wahl

Seit mehr als 24 Stunden sind die Wahllokale nun geschlossen, nur in einigen Bezirken gab es Ausnahmen und die Leute konnten (unbestätigten) Meldungen zufolge noch bis heute ihre Stimme abgeben. Zum einen gab es ein paar Probleme mit der Bereitstellungen der Wahlzettel oder aber es herrschte ein so großer Andrang, dass die offiziellen Zeiten nicht ausreichten, dass wirklich jeder willige Wähler abstimmen konnte.
Und auch aus diesen Gründen dauert die Auszählung immer noch an.
Seit heute morgen verfolgen wir auf verschiedenen Seiten im Internet den Fortschritt der Auszählung, das Kopf an Kopf-Rennen zwischen Mills und Addo.

Sogar Christoph hat im Hintergrund immer eine Seite laufen und bleibt damit auf dem neuesten Stand.
Ich durchforste das Internet nach immer neuen Seiten, auf denen irgendwelche News stehen.

Da die meisten Ghanaer Internet nicht so verfügbar haben, holen die sich ihre Infos aus Radio und Fernsehen, wie zum Beispiel unser George. Der war heute tagsüber ziemlich müde, er hatte wohl mit noch ein paar anderen die Nacht vor dem Fernseher durchgemacht.
Denn die Auszählungen wurden mehr oder weniger live übertragen. Aus dem Studio in Accra gab es Telefonschaltungen in die einzelnen Regionen und von dort wurden Ergebnisse durchgesagt. Seit gestern Abend bis jetzt lief nichts anderes und die Menschen hier klebten regelrecht an den Mattscheiben und verfolgten mit positiven, negativen, erstaunten, erfreuten Lautäusserungen den Fortschritt der Auszählung.

derzeitiger Stand auf africaelection Addo 49,04% Mills 48,07%

So, und wenn man jetzt nochmal über meinen Post von gestern und das bis jetzt hier Geschriebene nachdenkt, fällt da etwas auf?

Interesse!

Da ist nichts zu spüren von dem, was man in Deutschland so schön Politikverdrossenheit oder Wahlmüdigkeit nennt. Im Gegenteil, höchstes Anliegen der Ghanaer war es, zur Wahl zu gehen, seine Stimme abzugeben und zu zeigen, dass man damit etwas bewirken will. Und egal für welche Partei man gestimmt hat, man stand hinter seiner Meinung, und steht immer noch dahinter. Schon in den letzten Wochen war die Wahl Thema Nummer 1 im Land, quer durch alle Bevölkerungsschichten. Es wurde debattiert, argumentiert, gehetzt und versucht, zu überzeugen.

Und nun darf man von einer traumhaften Wahlbeteiligung ausgehen.

Bleibt nur zu hoffen, dass die neue Regierung mit ebensoviel Enthusiasmus auf die Belange der Bevölkerung eingeht, egal ob "Time for Change" oder "We move Forward"

Keine Kommentare: