Im Westen nichts Neues

Wie geplant sind wir Dienstag morgen auf in Richtung Westen, noch schnell 2 Kisten Wasser gekauft (am Ocean gibt es oftmals nur salziges Wasser aus dem Hahn, das ist zum Zähneputzen eklig) und nach etwa 1 Stunde waren wir dann aus Accra raus.

Schön sind immer die Streckenabschnitte, die direkt am Meer verlaufen.



Kurz nach 1 Uhr waren wir dann in der Lodge und unsere Bungalows waren auch schon bezugsfertig.
Wir haben uns auch gleich noch etwas zum Mittag bestellt, während wir auf Fleischbällchen mit Spaghetti und Eiersandwiches gewartet haben, haben wir erst mal den Strand erkundet.


Die Kinder haben sich gleich Badehosen angezogen und haben die Wassertemperatur getestet




Der nasse Sand ist die perfekte Meiermöpse, man kann klasse Burgen usw. bauen


Chris hatte angefangen, ein großes Loch zu graben, aus Mangel an Zeit hat er es allerdings nicht bis zum Erdmittelpunkt geschafft.


In die Dusche unseres Bungalows hatte sich durch das Abflussrohr Mr. Crabs verirrt, fand aber den Weg nicht wieder zurück und ist leider verstorben.
So konnte ich allerdings mal eine schöne Nahaufnahme vom Krabbengesicht machen, man kommt ja sonst nie so nah an die wirklich flinken Kerlchen ran.


Nach gegrilltem Fisch, Oktopus, Hühnchen und Red Red mit Beans als Abendessen war dann für Julian und Philipp Feierabend, so ein Tag schlaucht doch ziemlich.
Chris hatte es sich mit einem Buch bequem gemacht, allerdings popelte ihm dann der "Nachtwächter" ein Gespräch ins Ohr, seine komischen Erzählungen konnte man wohl noch ignorieren, sein stark ausgeprägter Mundgeruch machte Christoph dann die Entscheidung, ins Bett zu gehen, doch sehr leicht.

Dani und ich haben uns mit einem Cocktail in einer ausgehöhlerten Kokosnuss dann in den Sand gesetzt, Sternenhimmel beobachtet und Krabben geärgert.

Geschlafen haben wir alle nicht so wirklich gut, so war Dani beizeiten munter und hat den Sonnenaufgang noch fotografieren können.


Gleich nach dem Frühstück sind wir dann nach Princess Town gefahren.
Da uns durch unglückliche Umstände fast alle Bilder von 2007 abhanden gekommen sind, müssen wir nun nochmals überall hinfahren und neue Fotos machen.
Und da gehört eben Fort Grossfriedrichsburg dazu.
Auf dem Weg dahin geht es an Naturkautschukplantagen vorbei. Diesmal haben wir angehalten und uns das mal aus der Nähe angeschaut. Die Stämme werden eingeritzt und dort läuft dann der Saft runter und in die Auffangbehälter rein. Wir haben mal versucht, so bischen eingetrocknetes Gummi abzuziehen, aber das Zeug ist unheimlich stabil und dehnbar, kann man super mit schnippsen ;-)
So einen Streifen kann man einfach nicht nicht auseinanderreissen.


Und dann Grossfriedrichsburg die Dritte für uns.
Und was sehen wir als erstes im Burghof stehen?
Ein Auto mit deutschem Kennzeichen aus Dippoldiswalde/Sachsen.


Wir haben erstmal unseren Rundgang gemacht und das Fotoarchiv wieder aufgefrischt.

Princess Town


Fledermäuse in den Verliesen
Ich nenne sie lieber Schweineschnauze ;-)


3 eingekerkerte Kinder ;-)


Dann haben wir mal näher die Herkunft des sächsischen Autos erkundet und noch eine ganze Weile mit Steffen und Steffi geplaudert.
Die beiden sind auf Abenteuertour durch Afrika und machen derzeit Station in Ghana.
Wir haben noch Mailadressen und Telefonnummern getauscht, wenn die beiden dann in Accra sind, kann man sich ja nochmal auf ein Käffchen unter Sachsen zusammensetzen ;-)

Mittlerweile war es Mittagszeit und wir sind weiter in die Green Turtle Lodge

Chris war ja vor 2 Jahren dort auf Klassenreise und wir wollten uns das jetzt auch mal anschauen.



Wir haben uns dort einfach Eiersandwiches bestellt und die waren wirklich absolut lecker!

Der Spruch an der Bar, die übrigens aus einem alten Boot besteht, ist auch irgendwie cool
und man beachte noch das Schild, dass Jesus auch Cocktails mag!


Am Nachmittag waren wir dann wieder in unserer Lodge, haben uns die Badeklamotten angezogen und ab an den Strand.
Die Jungs sind gleich ins Wasser mit den Surfbrettern, ich habe es mir erst noch im Liegestuhl gemütlich gemacht.

Julchen hatte dann Gesellschaft von 3 kleinen Ghanaern, die ihm Muscheln gesucht haben.

Dani hat Philipp derweil einen Kurs im Surfen gegeben.


Da alle so schön beschäftigt waren, bin ich mit Chris ein Stückchen am Strand spazieren gegangen, Krabben jagen, Muscheln sammeln und mysteriöse Spuren im Sand hinterlassen ;-)

Chris hatte eine Kokosnuss gefunden, wir haben sie auf den namen Wilson getauft und er hat sie dann einfach ins Meer geschmissen. Auf dem Rückweg kam dann die Strafe dafür. Er lief rückwärts, um mysteriöse Spuren im Sand zu hinterlassen und hat so natürlich nicht gesehen, dass Wilson inzwischen wieder angespült wurde und ist natürlich voll mit der Nuss kollidiert und ins Meer geplumpst ;-)
Kleine Sünden bestraft Gott gleich!

Ich selbst bin diesmal nicht im Wasser gewesen, am Dienstag wollte ich nicht, damit ich nicht Haare waschen muss, hatte es mir aber ganz fest für Mittwoch vorgenommen.
Leider hatte ich da beim Spazieren am Strand eine unangenehme Begegnung.
Eine Welle hatte einen schönen grünen Algenbatzen angespült, den wollte ich haben, aber flupp - war er wieder im Meer. Also stand ich da und wartete, ob eine der nächsten Wellen die Algen nochmal anspült. Das Glück war mir alles andere als hold - das nächste Treibgut war eine menschliche Hinterlassenschaft.
Nach deser Begegnung haben wir sofort den Rückweg angetreten mit ordentlichem Abstand zum Wasser. Ab da hätten mich keine zehn Pferde mehr in den Ozean bekommen.

Als ich mit Chris zurückkam, waren meine 3 anderen Männer auch nicht mehr so wirklich glücklich. Die kleinen Jungs, die für Juli Muscheln gesucht hatten, zeigten mittlerweile viel zu viel Interesse an unseren Habseligkeiten und Dani wusste gar nicht, wo er zuerst hinsehen sollte um sicherzugehen, das nichts verschwindet.

Ausserdem hatten sich mittlerweile 12 junge Männer genau den Strandabschnitt der Lodge zu ihrem Fussballfeld auserkoren und direkt neben der Kleckerburg der Kinder ihr Tor mit 2 Stöcken abgesteckt. Ein Teil der Liegen war dadurch blockiert und wir mussten weiter oben sitzen, um Juli und Phili zu bewachen.
Was die Typen da als Fussballspielen abgeliefert haben, war dann mehr ein sich zur Schau stellen mit wahnwitzigen artistischen Einlagen, bei denen es immer um und über Philipp und Julian herumging.
Das fanden wir dann gar nicht mehr witzig und als Juli dann den Ball auf den Kopf gekickt bekam, habe ich dann doch Spielverderber gespielt.
Allerdings ist man als zahlender Gast dort wohl nicht berechtigt, irgendetwas zu sagen, die haben nur blöd gelacht, als ich kurzerhand deren "Spiel" beendet habe. sobald ich mich umgedreht hatte, haben die einfach weitergemacht.
Da habe ich erst mal die Stöcke ins Meer geschmissen und sie gebeten, dort weiterzuspielen - okay, das war vielleicht etwas gemein, lag aber auch daran, dass der eine mir erklärt hatte, Julchen habe den ball ja gar nicht abgekriegt, sondern einen Kopfball gemacht. Zu blöd nur, dass Julchen nix davon wusste und auch gar nicht Fussball spielt.
Der Staff von der Lodge hatte die ganze Zeit nur blöde zugeguggt und auch keinerlei Anstalten gemacht, mal irgendwie einzuschreiten, wenn da irgendwelche Fremden, nichtzahlenden Leute die Liegen und den Strand blockieren, dass die Gäste genervt sind.

Da hat Dani dann kurz auf seine Uhr geschaut und eine ganz klare Ansage gemacht "Packen - in 15 Minuten ist Aufbruch - wir fahren heim"
Diesem Vorschlag wurde sofort von allen zugestimmt und ich bin los, um unsere Rechnung zu ordern. Exakt ab dem Moment wurde dann der Staff der Lodge wach und nervös.
Sie sind uns gleich hinterher und haben versucht, uns zu überzeugen, sich 1000mal entschuldigt. Aber von uns kam nur ein "Zu spät!"
Eine halbe Stunde später sassen wir im Auto Richtung Accra.
Keine Ahnung, ob da einer so wirklich verstanden hat, warum wir vorzeitig abgereist sind, warscheinlich nicht.
Wir fahren 4-5 Stunden raus, um mal in Ruhe am Strand zu relaxen, abzuschalten, mal ein bischen für uns zu sein.
Keiner hat was dagegen, wenn die Einheimischen aus dem Dorf da vorbeikommen, winken, grüßen, Hallo sagen.
Nur wenn sie dann am Tisch neben einem stehen und "Gib mir dies, gib mir jenes" sagen, ein Nein völlig ignorieren, dann nervt das total.
Wenn man sich zurücklehnt, die Augen zumacht und vor sich hindöst, plappern die einen immer noch voll.
Mann, wir fahren dahin, um unsre Ruhe zu haben, zahlen dafür. Gesellschaft kann ich hier in der Stadt haben, dafür muss ich nicht einen Tank leerfahren.
Naja, egal - nach einer tollen Nachtfahrt (über das Autofahren, besonders im Dunkeln, müsste ich eigentlich mal gesondert schreiben) waren wir halb 10 wieder in Accra und haben uns bei Hallo Pizza noch 2 Pizzen zum Mitnehmen bestellt.
Kurz nach 22 Uhr waren die dann im heimischen Wohnzimmer komplett vernichtet und wir haben uns in unsere Betten verkrochen und eine erholsame, ruhige Nacht gehabt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht, den wir noch kurz vor unserem Urlaub erhielten. Morgen früh bringt uns der Flieger von Dresden direkt nach Gran Canaria, wo wir bis 28. März bleiben werden.
Wenn Ihr wollt, könnt Ihr ja mal zum Kaffeetrinken vorbeikommen.
Für die kommenden 4 Wochen wünschen wir Euch natürlich alles Gute und wir melden uns, wenn wir wieder zu Hause sind.

Anonym hat gesagt…

Natürlich ost der Kommentar von Oma und Opa aus Mittweida!