Sonntag, 31.08. - alle Kinder wieder daheim

Nachdem wir am Samstag Chris bei Mirko abgeliefert und Mascha zu ihrer nächsten Gastfamilie gebracht hatten, sind wir gleich noch in die Palace Shopping Mall auf der Spintex Road gefahren, wir waren ja eh schon in der Nähe.
Ich hatte nämlich das dringende Bedürfnis, neue Duschmatten zu kaufen, da die bisherigen mal wieder total verschimmelt waren. Es gab auch genau das, was ich wollte und so war ich zufrieden. Dani war im Nachhinein allerdings nicht mehr so begeistert, denn der Verkehr hatte sich mittlerweile in der Gegend arg verdichtet.
Da er allerdings auf der Strassenkarte in seinem neuen Navigationsgerät eine Strasse entdeckt hatte, mit der man den Stau umgehen könnte, fand er, es wäre ein guter Zeitpunkt, dies mal zu testen, ob dem wirklich so ist. Gesagt, getan - an der nächsten Tanke nochmal paar Liter getankt und dann runter von der Hauptstrasse in für uns bisher unerforschtes Terrain.

Die letzten tage hatte es zeitweise ziemlich geregnet und dementsprechend sah diese Buckelpiste auch aus. Wenn wir Glück hatten, fuhr vor uns ein normaler PKW, da kann man immer gut sehen, wie tief die mit Wasser gefüllten Löcher auf der Strasse sind. Und wo ein PKW durchkommt, schaffen wir das allemal.

Nach einem Stück stand dann plötzlich eine massive Holzbank quer über die Strasse, rechts war ein Rohbau eines Hauses und die Männer, die sich dort einquartiert hatten, liessen einfach niemanden durch, ausser man lässt ihnen "something" zukommen. Das haben wir mal nicht eingesehen, da einen Wegelagererzoll zu zahlen, aber es half nix, die haben die bank einfach nicht weggenommen.
Also haben wir erstmal kehrt gemacht und haben ein paar Meter davor gewartet, bis andere Autos da durch wollen und was mit denen passieren würde.
Dann kam ein Taxi und gleich dahinter ein PKW, wir haben uns gleich wieder drangehangen.
Das Taxi hat brav bezahlt, aber die Frau im Wagen vor uns hat energisch diskutiert - mit Erfolg. Wir wollten gleich mit durchschlüpfen, aber die waren mit ihrer blöden Bank so fix und haben sie wieder genau vor uns postiert. Und so haben wir wieder diskutiert und denen klipp und klar gesagt, dass es ja wohl alles andere als legal ist, eine öffentliche Strasse zu sperren und abzukassieren. Nachdem wir denen wilde Geschichten aufgetischt haben, mit wem wir alles wiederkommen würden, wenn sie uns jetzt nicht passieren lassen, haben sie dann widerwillig die Bank weggenommen.
Na wo kommen wir denn hin, wenn jeder hier einfach mal nach Lust und Laune Strassen absperrt und Wegezoll verlangt - das geht ja nun mal gar nicht.

Hier die Spinner mit ihrer Bank


Trotzdem hat die Strecke Spass gemacht, so ein Jeep ist ja eigentlich auch genau für sowas gedacht, oder?

Und wenn links und rechts nix ist ausser Gras, dann kann man so eine Pfütze auch mal im Sturm nehmen - und dann so durch die Scheibe guggen ;-)


Bis nach Hause hatten wir es dann geschafft, unseren Auto eine neue Farbe zu verpassen, George war traurig, dass wir ihm wegen Wasserknappheit verboten hatten, das Auto zu waschen.


Ursprünglich war es geplant, Philipp dann am späten Mittag abzuholen, aber der rief nur kurz an und wollte unbedingt noch eine Nacht bei Leon bleiben. Warum eigentlich nicht, also sind wir dann nur mit unserem Julchen am Nachmittag zu Bettina gefahren. Ihr Mann hatte Geburtstag und wir waren mit eingeladen.
Es war eine nette Runde, erst Kaffee und Kuchen, abends wurde vom Chinesen geliefert.
Bei Bier, Cola und Wein ist es dann auch wieder fast Mitternacht geworden. Julchen hat tapfer ausgehalten, er hatte Amina zum Spielen, die geht mit ihm in die Schule.

Deshalb haben wir heute erstmal ausgeschlafen, aber mit rumsitzen war es heute nix, denn die nächste Party stand schon an. Juli wollte nach Tema zur Geburtstagsfeier von Ruben.
Also haben wir mittags Philipp und Leon eingesammelt und sind alle zu Ruben gefahren.
Treffpunkt war eine Tankstelle und Rubens Papa hat uns dort abgeholt und erst mal den Weg gezeigt.
Julian hat sich spontan entschieden, das Stückchen bei Ruben mitzufahren - die hatten eindeutig das coolere Auto.

Juli und Ruben in der Ente


Naschereien, Gegrilltes, Kuchen, ein großer Pool im Garten - was Kinder halt so wollen.

Chris kam irgendwann am Nachmittag heim und hat sich die Zeit alleine vertrieben.
Gegen halb 7 waren wir dann auch wieder da, die letzten Dinge für morgen vorbereiten und dann nix wie Feierabend!

Unser Samstagsersatznachtwächter nachts 2 Uhr - ich möchte einmal so tief und fest schlafen wie der..............

Freitag, 29.08. - die ganze Woche in einem Post

Da will ich mal die eigentlich recht durchwachsene Woche zusammenfassen.
Ich hatte es mir diese Woche zur Hauptaufgabe gemacht, Gladys mal etwas Unterricht im Haushalt zu geben, ihr vorallem mal beizubringen, wie man ein bissel effektiver arbeiten kann. Die letzte Woche hatte ich mir das mal angeschaut und bin nur zu dem ergebnis gekommen, sie schafft das hier nie, ohne das mit jedem Tag mehr liegenbleibt. Damit ich aber nicht eventuell zuviel von ihr fordere, habe ich den einen oder anderen Selbsttest gemacht.
Man mag es kaum glauben - ich habe gebügelt!
Und wer mich kennt, der weiss, dass ist mir mit die unliebsamste Arbeit, die es gibt. Trotzdem war ich 3x schneller und habe dabei nicht mal was zerstört. Dabei habe ich versucht, ihr zu erklären, dass es viel weniger Knitter gibt, wenn man die Wäsche gleich aus dem Trockner nimmt und locker in den Korb legt. Im Schnitt kommt hier eine Waschmaschinenladung pro Tag zusammen und die gleich bügeln und fertig. Da sie aber alleine schon für ein Bettlaken 45 Minuten braucht, kann man sich vorstellen, dass jeden Tag immer mehr ungebügelter Wäsche liegenbleibt und sie diesen zerknitterten Haufen nie im Leben abarbeiten kann. Also habe ich jeden Tag bissel mit gebügelt, damit sich das mal wieder lichtet. Ganz ehrlich - so schlimm ist es gar nicht ;-)
Auch der Großputz im ganzen Haus, den sie in unserer 7wöchigen Abwesenheit machen sollte, war nicht so gründlich ausgefallen, wie wir es erhofft hatten.
Da war in den Duschen unter den Matten immer noch der Dreck von vorher.
So habe ich ihr dann an diversen Stellen vorgeputzt und gezeigt, wie es richtig geht.
Wollen wir mal hoffen, dass diesmal etwas hängengeblieben ist.
Eines hat sie mir aber warscheinlich nicht geglaubt - dass in Deutschland in den meisten Fällen kein Ganztagsjob ist, sondern dass eine Frau Haus oder Wohnung "nebenbei" sauberhält, neben Job, Einkaufen und Familie.

Am Mittwoch allerdings habe ich mir Auszeit genommen und war wieder mit Bettina und Martina auf dem Makola. Und man hatte uns nicht vergessen, da haben einige gefragt, warum wir so lange nicht da waren. Und wir waren sofort wieder mittendrin, als wäre man gar nicht weg gewesen.
Schön war´s.

Heute war dann großer Kindertausch angesagt.
Philipp schläft bei Leon, Julian war am Nachmittag bei Jack, seine Mama hat ihn gegen abend wieder zu uns gebracht.
Als Ausgleich hatte Chris Mirko und Mascha eingeladen.
Morgen bringen wir dann Mascha zu Sara und Vera, Chris geht dann mit zu Mirko.
Philipp holen wir mittags ab und gemeinsam geht es dann zu Bettina zum Kaffeetrinken.

Also volles Programm für alle.....................

Samstag, 23.08. - Tumult und Wasser

Heute vormittag sind wir nochmal los zum Einkaufen. Vor dem Urlaub haben wir ja eigentlich alles aufgebraucht, damit nichts mehr in der Küche vor sich hingammeln kann. Deswegen muss jetzt im Haushalt wieder alles neu rangeschafft werden.

Auf dem Rückweg sind wir dann in eine Menschenansammlung geraten, bzw. machte sich diese Menschenmasse plötzlich auf der Strasse breit. Sie kamen von links, tanzten, kreischten, sprangen durcheinander, quer auf und über die Strasse. Der Verkehr stand natürlich erstmal still und wir haben sicherheitshalber mal unsere Türen am Auto verriegelt.
Etwas weiter vor uns war ein weisses TroTro und auf einmal stürmten die Leute auf dieses TroTro und schlugen dagegen, schrien, Polizei war da irgendwie mittendrin, es war ein ziemlicher Tumult.

Bissel mulmig ist mir da schon geworden, aber ich habe trotzdem mal die Kamera gezückt und versucht, diesen kleinen Aufruhr zu filmen.



Als die Strasse dann wieder halbwegs frei war, haben wir nur zugesehen, dass wir da wegkamen.
Vermutlich war das eine Beerdigung, sehr viele waren in schwarz und rot gekleidet.
Der oder die Tote wurde wohl etwas ausserhalb beerdigt und nun begab sich die "Trauergemeinde" dorthin, wo die Party stattfindet.
Ja, Party, und da geht es dann meistens richtig ab und auf dem Weg dahin wird sich schon mal in Trance getanzt und geschrien, Kommt so einer Gruppe dann irgendwas in die Quere, kann das schnell mal in Aggressionen ausarten.
Deshalb meidet man solche Orte dann doch lieber.

Den Rest des Tages haben wir daheim auf der Terrasee vergammelt.
Meine Vermutung Christoph betreffend war richtig, er hatte sich heute telefonisch nochmal bis morgen abgemeldet und so sind wir abends halt nur zu viert essen gegangen.

Dann mal noch ein paar Infos zwecks unserer Wasserversorgung hier daheim.
Seit Monaten kommt aus der Wasserleitung nur sporadisch noch etwas, wurden die Tanks nicht mehr voll, mussten wir einen Tanker ordern. Während wir in Deutschland waren, haben die dann irgendwas an der Leitung gemacht und nun kommt angeblich wieder Wasser. Okay, letzte Woche waren die Tanks tatsächlich wieder voll, aber seitdem kam dann auch kein Tropfen mehr. So wird sich Dani am Montag erstmal wieder um einen Tankwagen kümmern müssen, damit wir wieder Wasser haben.
Dazu passend dann die Meldung aus der Tageszeitung diese Woche
Klasse, da wird fast in ganz Accra am Dienstag für 10 Tage das Wasser abgestellt. Es werden zwar Tanker extra eingesetzt, aber mit denen werden nur einige Institutionen versorgt, die warscheinlich für die kommende Wahl im Dezember wichtig sind. Ein Schelm, wer Böses denkt ;-)
Kann uns ja wurscht sein, wir brauchen so oder so einen Tanker.

Hier noch ein Klasse Zitat aus dem Film Blood Diamond

Das Friedenscorps bleibt so lange, bis sie merken, dass sie eh nicht helfen können.
Die Regierung bleibt so lange, bis sie genug beiseite geschafft haben, dass sie ins Exil gehen können.
Die Rebellen wissen nicht genau, ob sie so lange leben wollen, weil sie dann diesen Mist regieren müssten.
Das ist Afrika!

Damit melde ich mich völlig wertfrei ab zur Nachtruhe!

Freitag, 23.08. - Scheisstag für Brutus

Seit einiger Zeit leidet Brutus unter Ausschlag, einer Art Ekzem an verschiedenen Körperstellen.
Letzte Nacht hatte er sich so sehr gekratzt, dass er auf dem Rücken recht große, nässende Wunden hatte. Also habe ich heute morgen Dr. Kwesi angerufen, er versprach mir, gleich noch bis Mittag vorbeizukommen.
Schon vor dem Urlaub hatten wir ausserdem beschlossen, Brutus zu kastrieren und so bin ich dann heute im Gespräch mit dem Doc wieder auf das Thema gekommen und er meinte, warum es nicht gleich machen. Da kann er ihm eine Vollnarkose geben, kastriert ihn und kann so gleich mit unter Narkose die wunden Stellen auf dem Rücken behandeln.
Naja, warum eigentlich nicht?
So haben wir im Hof einen Tisch gestellt und während Bruti langsam wegdämmerte alles für die OP vorbereitet.
Ich war ja erst etwas skeptisch, dass sowas da bei uns mitten im Hof stattfinden sollte, aber irgendwie vertraue ich dem Doc da schon, dass er weiss, was er macht.

Die Details lasse ich jetzt mal lieber weg, doch so ernst, wie die ganze Sache ist, haben wir trotzdem eine Menge Spass dabei gehabt. Denn Dr. Kwesi ist einer der ganz wenigen Ghanaer, die wirklich Humor haben und auch welchen verstehen, macht gerne mal einen Witz und kann auch über sich selber lachen.



George hat die ganze Zeit assistiert, allerdings ist OP-Assistent nicht gerade sein Traumjob, er hat Brutus´ Bein gehalten, aber die ganze Zeit weggeschaut ;-)


Auf den Bildern kann man ja gut sehen, dass Dr. Kwesi ein weisses Hemd trägt. Während der OP dachte ich mir noch "Na ob das die richtige Farbe bei sowas ist?"
Aber da war er ja schon fast fertig, musste nur noch die Wunde versorgen.
Glück gehabt.
Kaum hatte ich es zu Ende gedacht, da kippt er sich doch wirklich etwas von der lilafarbenen Jodtinktur auf sein Shirt.
Aber er hat es gelassen genommen. Schüttelte den Kopf und murmelte etwas wie " Selber schuld, ich hätte ja könne was andres anziehen".

Morgen kommt er nochmal vorbei zum kontrollieren, aber heute Abend war Bruti schon wieder recht fit, hat seine Runden im Garten gedreht und erstmal überall markiert.

Und jetzt muss ich mal noch deutsche Hundebesitzer neidisch machen, indem ich brühwarm sage, was das gekostet hat.
Kastration und Behandlung des Ekzems gab es für genau 50 Euro.
Das ist doch mal ein fairer Preis, oder?

Chris hatte sich schon am Nachmittag zu einem Freund verdrückt, warscheinlich werden wir ihn vor Sonntag auch nicht mehr zu Gesicht bekommen.
So hatten Juli und Philipp abends ihre Ruhe, haben noch gemeinsam Playstation gespielt.

Und Cleo hat genau aufgepasst, dass alles mit rechten Dingen zugeht ;-)

Mittwoch, 20.08. - Willkommen in Ghana

Normalerweise lasse ich immer etwas Zeit vergehen, wenn hier mal wieder etwas schiefgegangen ist. Mit etwas Abstand schreibt es sich doch öffentlichkeitstauglicher als mit Wut im Bauch.
Aber warum eigentlich? Heute gibt es mal ganz aktuell, was heute meinen Puls hochgeschraubt hat, wie mir mit voller Wucht mal wieder gezeigt wurde, wo wir sind.

Gleich zu Beginn hatte ich Gladys eine Einführung in unsere Klamotten gegeben, wie was zu bügeln sei. Dass man nicht über die Applikationen auf T-Shirts drüberbügelt, sondern es wendet und von links plättet. Und vorallem auch mit welcher Temperatur man rangeht. Lieber nochmal etwas anfeuchten als mit größtmöglichster Hitze die Falten mit Gewalt rauszubügeln.

Schon als wir in Deutschland waren, fiel mir auf, dass meine gute schwarze Hose leicht glänzte, aber ich habe geschluckt, es nutzt nix, sich in weiter Ferne groß aufzuregen.

Jetzt haben wir in Deutschland und eine Menge neuer Klamotten gekauft, ich da auch immer etwas wählerisch und freue mich über jedes einzelne Teil, es bedeutet mir was.
Gerade bei Hosen muss ich immer lange suchen, bis ich für meine langen Beine wirklich passende finde.
Und nun könnt hr Euch sicher vorstellen, wie mir heute abend die Luft weggeblieben ist, als ich auf meiner nur einmal getragenen neuen Hose die silbrig glänzenden Abdrücke des Bügeleisens entdeckt habe. Dabei habe ich Gladys noch heute Mittag erneut einen Vortrag über Bügeltemperaturen und Eigenheiten bestimmter Textilien gehalten.
Davon schien rein gar nichts bei ihr angekommen zu sein.
Mit Tränen in den Augen und voller Angst begutachtete ich weitere Klamotten, die in den letzten Tagen in der Wäsche waren. Voller Entsetzen fiel mir meine Jacke in die Hände. Ich liebe diese Jacke, quietschegelb, ein Hingucker. Aus Microfaser, wie ganz leichtes Wildleder, samtig weich.
Und nun, zwar immer noch quietschegelb, aber glänzend, neu designed mit Bügeleisenabdrücken und labberig, irgendwie formlos schlabberig.
Ich hätte nur noch schreien können!
Dass Julchen ab jetzt auch in Glanzhosen rumlaufen muss, führte dann zu keiner Steigerung meines Blutdruckes mehr - der war mittlerweile schon auf 180!

Alles in allem hat die gute Frau damit heute Klamotten im Wert von mehr als ihrem Monatslohn binnen nicht mal einer Stunde vernichtet, einfach brutal z´sammgeplättet.

Als ich sie damit konfrontiert habe, war das ein sehr einseitiges Gespräch. Sie hatte nicht mal die verbügelten Stellen gesehen (sogar Christoph fiel es gleich auf).
Ich habe ihr dringend einen Besuch beim Augenarzt empfohlen.
Aber erst, nachdem sie mal drüber nachgedacht hat, wie es nun weitergeht. Also wenn ihr jetzt nicht mal bewusst ist, was falsch war, wie besteht dann Hoffnung auf Besserung?
Sie hat warscheinlich nicht mal verstanden, was mein Problem genau ist.

Den meisten hier scheint es recht egal zu sein, ob da irgendwelche Flecken die Klamotte entstellen. Mal mit Dingen sorgsam umgehen, damit auch vielleicht die Lebensdauer verlängern, das ist einfach nicht.

Faltenfrei soll es ja schon sein, notfalls mit aller Gewalt und da werden halt auch mal Seide, Satin und Microfaser mit voller Temperatur totgebügelt.
Kostet ja nix, wir haben´s ja.

Hach, ich reg mich schon wieder zu sehr auf, denn ändern kann ich´s jetzt eh nicht mehr. Die Klamotten sind vernichtet, ersetzen kann ich sie hier sowieso nicht. Ich sollte lernen, es zu lieben, mir Klamotten zu kaufen, sie einmal zu tragen und dann einfach wegzuwerfen.

Bis morgen soll sie mal nachdenken, wie das hier nun weitergeht, bin mal gespannt, ob ich was zu hören bekomme. Mit "I´m so sorry" und "I beg you" kann man bei mir erstmal keine Punkte mehr sammeln, da muss schon bissel was mehr rüberkommen.


Durch dieses Ärgerniss, verblasst dann sogar die "Willkommen zurück in Ghana, ich zeige Euch wo ihr lebt" - Aktion von David heute morgen.
Gestern hat er morgens unser Auto in die Werkstatt gebracht, aber es ist leider nicht mehr fertig geworden. Also habe ich ihm gesagt, er soll heute morgen 9 Uhr wieder an der Werkstatt sein und ich rufe ihn gegen 10 Uhr an und dann sehen, wir, wie es mit dem Auto weitergeht.
In die Schule hat uns morgens Dani gefahren, ich bin dann später mit Tine heimgefahren.
gerade wollte ich David anrufen, klingelt mein Handy, Dani meinte ich solle David anrufen, der wartet auf meinen Anruf.
Okay, gleich angerufen und er meinte, er wartet schon dass ich endlich anrufe - da war es 5 nach 10. Gerade so al wenn Ghanaer überpünktlich wären ;-)
Als ich ihn fragte, ob das Auto denn fertig sein, meinte er, das weiss er nicht, weil er ist ja noch zu Hause und hatte auf meinen Anruf gewartet.
Das war der Zeitpunkt, erstmal wieder ganz tief durchzuatmen.
Ich habe ihm dringend angeraten, jetzt ganz schnell sich in der Werkstatt einzufinden und sobald der Wagen fertig ist, zu uns zu kommen.
Als er irgendwann nach 11 Uhr mit dem Auto dann kam, habe ich nochmal gefragt, was denn am Morgen das Problem war.
Na, wer möchte raten, was die Antwort war?
Natürlich - "I´m so sorry" und ein nettes Lächeln dazu.
Was hatte ich denn auch mehr erwartet.
Meine Reaktion war knapp und kühl gehalten.
"Du schaust gut aus, kannst nett lächeln, aber das reicht nicht. Ich stehe mehr auf Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit"
Ich weiss, auch das ist warscheinlich nicht so angekommen, wie es von mir gemeint war.
Aber es muss einfach gesagt werden..................

Cäsar

Hab ich das geträumt?

Zur Kreuzigung?

Ja.

Gut. Zur Tür hinaus, linke Reihe anstellen, jeder nur ein Kreuz!

(aus "Das Leben des Brian" von Monthy Python)


Das war heute das Erste, was mir einfiel, als ich diesen jungen, weissen Mann mitten im Busch gesehen hatte.

Was ihn treibt, ein Kreuz mit der Inschrift "Jesus is my Lord" durch die Lande zu tragen, weiss ich leider nicht
....................

Montag, 18.08. - erster Schultag

Heute war es soweit, die Schule geht wieder los und für Julchen wird es ernst ab jetzt.
8 Uhr haben sich alle auf dem Schulhof versammelt und der neue Headmaster hat erst mal die neuen und auch die alten Lehrer vorgestellt und die neuen Schüler an der Schule begrüßt.



Und auch die Erstklässler wurden extra willkommen geheissen


Gemeinsam mit den Kindern der 2.Klasse ging es dann ins Klassenzimmer.
Die Stelle des Klassenlehrers teilt sich ein junges Ehepaar aus der Schweiz.

Da für die beiden alle Kinder neu sind, durfte sich jeder erstmal ein Namensschild anheften, hier holt sich Juli seines ab.


Der Schwerpunkt des ersten Tages lag dann erst mal auf dem gegenseitigen Kennenlernen.

Auch Chris und Philipp haben neue Lehrer bekommen und sind jetzt nach den ersten 2 Tagen eigentlich zufrieden. Ein paar Schüler fehlen noch, die kommen dann wohl in den nächsten Tagen eingetrudelt.

Heute gab es dann auch schon Hausaufgaben für Julian, da er Dienstags bis Schulschluss im Hort bleibt, erledigt er die dort unter Aufsicht von Frau Sawyer. Und heute war er wohl so hochmotiviert und fix, dass er viel mehr gemacht hat, als er sollte.
Hoffen wir mal, dass dieser Enthusiasmus noch ein paar Jahre anhält ;-)

Heimflug nach Accra

Nach knapp 7 Wochen Deutschland hat sich dann jeder von uns auf den 15.08. gefreut. Es war Zeit, wieder heimzufliegen.
Morgens zeitig 4 Uhr aufstehen, halb 5 mit dem Taxi nach Dresden und dann ein ziemlich turbulenter Flug nach Frankfurt.
In Frankfurt hatten wir reichlich Zeit und wollten bei McDonalds frühstücken gehen.
Ganz ehrlich finde ich den Flughafen ziemlich unübersichtlich und jedesmal aufs Neue suchen wir den McDonalds. Also haben wir an so einer nfostelle nachgefragt und die wollte uns mit dieser komischen Bahn in ein ganz anderes Terminal schicken. Das kam mir komisch vor, weil wir die letzten Male sicher nicht mit dieser Bahn gefahren sind. Wir haben nochmals gefragt nach einem anderen McDonalds, da meinte die Dame, den gibt es nicht mehr, der wäre jetzt verlegt nach ausserhalb des Flughafens. Wir müssten da raus und 2 Strassen weiter.
Das kam mir dann wirklich zu komisch vor und wir haben auf eigne Faust gesucht.
Und siehe da, nix war verlegt. Immer noch an der gleichen Stelle mit Blick auf die startenden und landenden Flieger.
Bis dorthin mussten wir allerdings erst wieder durch den Check Inn und der wurde mal wieder sehr genau genommen. Wir mussten sogar unsere Laptops auspacken und die wurden extra nach Sprengstoff untersucht.
Einer interessierte sich besonders für ein Handgepäckstück, er konnte sich partout nicht erklären, was er da auf seinem Röntgengerät sah. Ein Wirrwarr fingerdicker Kabel? Eine Tüte voll Gedärme? Nix dergleichen - es waren nur ein paar Kilo Wiener Würstchen :-)
Unter den Augen der amüsierten Beamten, die sich nicht erklären konnten, was man mit soviel Wienerle anstellt, durfte ich wieder einpacken.

Am Gate haben wir dann die ersten bekannten Gesichter wiedergetroffen, nicht nur für uns war der Urlaub zu Ende.

Richtung Süden wurde das Wetter dann auch besser und wir konnten schön sehen, wie wir den afrikanischen Kontinent erreichten.


Der Flug über die Wüste zieht sich


Da vergeht die Zeit am schnellsten, wenn man die Augen zumacht


Über Nigeria hing eine dichte Suppe aus Wolken


Und dann waren wir endlich in Accra gelandet, unser gesamtes Gepäck war auch heile und vollständig angekommen.
Daheim war alles vorbereitet, Betten frisch bezogen, Getränke gekauft und kühl gestellt.
Die Tiere haben sich natürlich einen Ast gefreut, vorallem Cleo war dann abends im Bett total happy, dass wir bei ihr waren.

Und so kann der Alltag hier wieder seinen Lauf nehmen.................

Schulanfang

Für Julian begann ja in diesem Jahr der Ernst des Lebens - vorbei mit der Kindergartenzeit - die Schule beginnt!

Der erste Schultag war gestern, heimgekommen sind wir ja erst letzten Freitag und ausserdem - egal, wen wir zum Schulanfang eingeladen hätten, es wäre wohl kaum einer gekommen ;-)
Also wenn die Gäste nicht zum Erstklässler kommen, dann kommt halt der Erstklässler zu den Gästen.
Am letzten Samstag in Deutschland hatten wir alle eingeladen, ein kalt/warmes Buffet hatten wir bestellt und die Getränke am Vortag besorgt.

Natürlich hat es sich keiner nehmen lassen, Julian reichlich zu beschenken.


Und es gab nicht nur eine Zuckertüte ;-)


Obwohl wir vorher angemerkt hatten, doch bitte nicht zuviel Naschereien zu schenken, kamen so an die 11 kg Süsszeug zusammen - wir als Eltern waren begeistert, musste das ganze ja auch irgendwie in unserem bis zum letzten Gramm ausgereizten Gepäck untergebracht werden.

So sassen wir dann noch alle bis fast Mitternacht gemütlich beisammen, ein ganz "harter Kern" hat es dann sogar bis halb 3 ausgehalten (das haben wir aber dann am nächsten Tag deutlich gemerkt, dass wir keine 18 mehr sind).


Mit dieser kleinen Feier haben wir auch gleich Philipp´s Geburtstag vorgefeiert, eigentlich hatte er erst am 13. 08. Geburtstag, aber so 2 Tage vor Abflug nochmal feiern war dann zuviel.

Dank der ganzen Geschenke der Großeltern und Tanten usw. hatte er dann auch seine Schulmaterialien beisammen inklusive superschickem Ranzen.

Belantis

In unserer vorletzen Woche in Deutschland stand noch ein Ausflug in den Freizeitpark Belantis auf dem Plan. Von Tante Erika hatten wir einen Gutschein für eine Familie, 2 Erwachsene und 2 Kinder und so brauchten wir nur noch für Julchen Eintritt zu zahlen.

Gleich nah am Eingang haben Chris und Philipp das erste Objekt ihrer Begierde erspäht
-
diese Wasserrutsche aus einer Pyramide heraus.


Die beiden mussten ganz schon lange in der Schlange stehen, um endlich dranzukommen.
Damit derweil für uns die Zeit nicht zu lang wird, haben wir nebenan Julian mit den Elektroautos fahren lassen.


Obwohl Chris und Philipp ziemlich nass aus der Wildwasserbahn kamen, waren ihr Mut ungebrochen und es ging weiter zur Achterbahn quer durch und über eine mittelalterliche Burg


Danach war es wohl mit der Risikobereitschaft von Philipp vorbei, aber Chris hatte Gefallen gefunden und für ihn durfte es dann noch einen Tacken mehr sein.
Ich weiss nicht genau, wie ich dieses Gefährt beschreiben soll. Es schaukelt hin und her und dreht sich dabei noch um sich selber.
Beim Aussteigen war er dann schon etwas wackelig auf den Beinen ;-)


Ab da hat er sich dann auf die eher ungefährlichen Fahrgeschäfte gemeinsam mit Julian eingelassen - hoch und runter - immer wieder - rundherum.


Leider hat das Wetter nicht ganz so mitgespielt, es hat zwar nicht geregnet, allerdings wurde der Wind ab Mittag heftiger und einige Fahrgeschäfte mussten aus Sicherheitsgründen schliessen. Trotzdem haben wir genug gesehen und erlebt.
Julian war allerdings etwas unbefriedigt, denn für Vieles war er noch zu klein, zu jung oder zu ängstlich.

Aber für ein Enkelfoto hatte er dann doch noch ein Lächeln übrig :-)


Wer mal vorhat, Belantis zu besuchen:

- gleich morgens zu Beginn da sein, sonst wartet man an den großen Attraktionen zu lange
- Wirklich schönes Wetter raussuchen
- Geld und Zeit dabei haben

Ingolstadt

Dieses Jahr haben wir nun endlich geschafft, was wir uns schon im letzten Sommerurlaub vorgenommen hatten und Christoph versprochen hatten - nämlich mal etwas Zeit in Ingolstadt zu verbringen, inklusive einem Besuch der Ingolstadt Schanzer.

Das war so mit ein Herzenswunsch von Christoph, also haben wir unseren Besuch so gelegt, dass an diesem Tag Training war und er mal seine Baseballer wiedersehen konnte.
Vorsorglich hatte er sich eine Sporthose eingepackt und war so gleich bereit, mal wieder ein paar Bälle zu schlagen.

Und auch nach fast 3 Jahren ohne Training hat er alle Bälle getroffen

Fast alle alten Bekannten waren noch im Verein, es hatte sich so gut wie gar nichts verändert und wir haben uns sofort wieder heimisch gefühlt, als wäre man nie weg gewesen.

Als wir dann noch erfahren haben, dass am nächsten Tag die Bayerischen Meisterschaften der Jugend und Schüler stattfinden, haben wir doch gleich beschlossen, etwas länger zu bleiben und uns das noch anzuschauen.

Und so haben wir dann noch mehr Bekannte wiedergetroffen - es war einfach nur schön.

Dass die Jugend dann noch den Meistertitel geholt hat, war ein perfekter Abschluss unserer Tour in die alte Heimat.
Glückwunsch nochmals an die Schanzer!

Ausserdem habe ich in Ingolstadt noch das hier entdeckt:


In den letzten Wochen vor unserem Urlaub kamen hier in Ghana eine neue Art von Ketten auf, jeder hat sich draufgestürzt und wollte sie haben. Auch ich habe reichlich davon gekauft und in Deutschland als Mitbringsel verteilt. Es sind Perlenketten mit Magneten, die so auf verschiedenste Art getragen werden können.
Ich dachte natürlich, da bringe ich was ganz Besonderes mit, aber Pustekuchen.
Mitten in der Innenstadt von Ingolstadt hatte dieser Händler den ganzen Tisch davon voll, in allen Farben und das nicht mal teurer als hier :-(
Naja, was soll´s - die von mir beschenkten Damen haben sich ja trotzdem darüber gefreut :-)

Silbersee

Ganz urtümlich sind wir einen Abend mit Chris und Philipp an den Silbersee zum Grillen gefahren.
Julian war derweil gut bei Oma Helga aufgehoben.

Der Silbersee ist ein alter Steinbruch, mit Wasser vollgelaufen, in unserer Jugend beliebtes Badeziel. Mitten im Wald, abseits der Strasse mit wirklich arschkaltem Wasser, dafür glasklar.

Heute geht dort wohl keiner mehr zum Baden, schade eigentlich. Aber gut für uns, denn so waren wir ganz alleine und konnten in Ruhe unser Feuerchen machen und Würstchen grillen.



Auf der Heimfahrt sind wir einfach noch so in der Gegend herumgefahren, immerhin ist die Landschaft in Deutschland auch nicht zu verachten.

Und auch da gibt es traumhafte Sonnenuntergänge

Zoo Leipzig

Ein bischen Abwechslung zwischen Arztterminen und Einkaufen muss ja auch sein und so sind wir einfach mal einen Tag nach Leipzig in den Zoo gefahren.

Aber irgendwie reicht ein Tag nicht wirkich aus, um sich die ganzen Tierchen in aller Ruhe anzuschauen.

Ich hätte natürlich eins nach dem anderen am liebsten eingepackt und mitgenommen, so zum Beispiel dieses hier:


Und so ein Erdmännchen würde sich bei uns als Wachmännchen auch ganz gut machen, oder?


Den hier könnte ich mir in unserem Garten auch recht gut vorstellen.


Der war echt drollig, wie er sich gemütlich hingelegt hat.
Leider etwas zu groß für unseren Garten.
Nicht auszudenken, wenn der sich auf April fallen lässt....


Auf jeden Fall wollen wir im nächsten Sommer nochmal hin und noch die Ecken erkunden, für die dieses Mal nicht genug Zeit war.

Auf jeden Fall kann ich allen, die mal in der Leipziger Gegend sind, einen Besuch im Zoo empfehlen.

Montag, 18.08. - es geht gleich mit "I´m so sorry" los

Aber ich kann wirklich nichts dafür, dass es erst jetzt mit fast 3 Tagen Verspätung weitergeht.

Es hätte ja auch verwundert, wenn alles glatt laufen würde, oder?

Na jedenfalls gibt es für´s Erste mal eine knappe Rückmeldung. Wir sind nach knapp 7 Wochen deutschland wieder glücklich hier angekommen. Das Haus steht noch, alle Tiere sind wohlauf und es gab keine größeren Katastrophen während unserer Abwesenheit.

Jetzt wird erst mal der Haushalt nach und nach wieder hochgefahren, heute ging die Schule wieder los und wie es ausschaut, funktioniert sogar das Internet seit heute wieder.

Da kann ich ja dann heute abend mal anfangen und die letzten Wochen grob zusammenfassen.

See U later.......